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Episodenbesprechung: Star Trek Discovery – „Despite Yourself“ (S01/E10)

Wow, was für ein Auftakt. Atemlos setzt „Star Trek: Discovery“ beim Cliffhanger der letzten Folge an und unternimmt einen Mini-Reboot in bekannte Star-Trek-Gefilde. Was soll man davon halten? Andreas und Sebastian haben eine deutliche Meinung und tun sie euch gerne kund.

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23 comments

  1. 1.) Dieser Moment, als Tyler mit Voqs Stimme spricht!

    2.) Dieser Moment, als Tilly auf dem Monitor als Captain auftaucht!

    3.) Dieser Moment, als Lorca „Showtime!“ sagt!

    4.) Dieser Moment, als Killy sagt „…würde ich mir mit deiner Zunge die Stiefel polieren..!“

    5.) Dieser Moment, als Culber sterben musste!

    6.) Dieser Moment, als die Defiant erwähnt wurde und kurz ein Andorianer zu sehen war!

    7.) Dieser Moment als Stamets kurz wach wird und sagt: „Der Feind ist unter uns!“

    What the Fuck! Was für eine grandiose Episode!

    LANG LEBE DAS IMPERIUM

  2. Ersteinmal, schön das ihr wieder da seit! Und Danke. Ihr habt mir geholfen Episode 10 etwas versöhnlicher zu bewerten. Direkt im Anschluss an die Episode hätte ich „Despite Yourself“ maximal 3 von 10 Punkten gegeben. Ich war wirklich enttäuscht darüber das die einfachsten Antworten auf die aufgeworfenen Fragen der ersten Halbstaffel gewählt wurden.

    Außerdem bin ich kein großer Freund des Spiegeluniversums. Das geht zu oft ins Klamaukige, und auch diese Episode ist, in einigen Szenen, hart an der Grenze zum Klamauk vorbeigeschrammt.

    Aber, ihr habt Recht, es sind zwar viele Fragen beantwortet worden, aber es gibt noch genug Mysterien die es aufzulösen gilt, die Schauwerte sind weiterhin hervorragend und das Ableben von Dr. Culber hat den Klamauk sehr effektiv „gebrochen“.

    Jetzt hätte ich noch eine Frage, und zwei, kleine, Theorien, die ich euch nicht vorenthalten möchte:

    Zur zeitlichen Abfolge die USS Defiant (NCC-1764) hätte ich eine Frage an euch. Ich verstehe nämlich nicht ganz wie das in den Kanon passt. Laut Memory-Alpha wird die Defiant im Jahr 2155 im Spiegeluniversum von den Tholianern geborgen und im Jahr 2268 von der Enterprise, im Standarduniversum gefunden. Die gesamte Besatzung ist tot. Die „Discovery“ spielt aber im Jahr 2256. Also 100 Jahre nach dem die USS Defiant im Spiegeluniversum gefunden wird, und 12 Jahre bevor die Enterprise sie im Standarduniversum findet. Das bekomme ich nicht ganz zusammen. Könnt ihr da Licht ins Dunkel bringen?

    Ausgehend von der Prämisse das ein Wechsel zwischen Standard und Spiegeluniversum immer beiderseitig passiert hätte ich eine Theorie bezüglich Captain Lorca anzubieten:

    Wir kennen nur Spiegel-Lorca, den taktisch versierten und utilitaristisch handelnden Terraner. Der Standard-Lorca müsste dementsprechend, zumindest charakterlich, ein Philanthrop mit klarem moralischen Kompass sein.

    Spiegel-Lorca hatte das Glück in einen Krieg zu springen, und dort seine Fähigkeiten einbringen zu können, musste aber, um seine Identität geheim zu halten die Crew der USS Buran und Admiral Cornwell opfern. Die Personen also die ihm im Standarduniversum am nächsten stehen.

    Standard-Lorca hatte dieses Glück, und diese Skrupellosigkeit, nicht. Aus den früheren Spiegeluniversum Episoden wissen wir, das es der Crew des Spiegeluniversums immer leichter fällt sich im Standarduniversum zurechtzufinden als andersherum.

    Wo ist also Standard-Lorca? Meiner Theorie nach ist er entweder Mitglied oder Anführer einer Widerstandsbewegung. Entweder handelt es sich um eine kleine Gruppe Terraner, ähnlich dem Maquis, oder er kämpft, Seite an Seite, mit den Widerständlern aus den Reihen der Klingonen, Vulkanier und Andorianer.

    Letzteres würde dem Writers Room die Möglichkeit geben Voq und T’Kuvma noch einmal ins Spiel zu bringen. So oder so werden wir, sofern ich richtig liege, Ellen Landry auf Seiten des Widerstands sehen.

    Was wir, ziemlich sicher, auch sehen werden, ist ein „böser“ Dr. Culber, der, im Auftrag des Imperators, Versuche an Standard-Stamets unternehmen wird. Vermutlich wird das ganze, am Ende, sehr cheesy, aufgelöst. Der „böse“ Culber entdeckt seine Gefühle für Standard-Stamets und verhilft ihm zur Flucht.

    Leider wurde ich, was die Identität des Imperators angeht, schon gespoilert, deshalb werde ich mich dazu jetzt nicht äußern.

    1. Wegen der Defiant kann ich dir helfen: Die Defaint existiert bis 2268 im normalen Universum. Dann driftet sie ab ins Spiegeluniversum durch einen Zeitriss und taucht dort dann auf. Also Filmreihenfolge TOS 3.Staffel Folge 9, ENT 4.Staffel Folge 18-19 und jetzt Disco 1, 10

    2. Burnham hat in der Folterkammer auch zu Tyler gesagt, dass er sich um eine angemessene Behandlung von Lorca kümmern soll. Naja vielleicht ist diese Antagoniekammer angemessen 😀

      Ich habe mir gerade den After Trek auf Netflix angesehen und dort wurde gesagt, dass es keinen Spiegel-Culber geben wird.
      Früher haben sich immer alle aufgeregt, dass nur die Einwegschauspieler umgekommen sind und jetzt wird mal durchgegriffen und dann ist es auch nicht recht 😀

      Und ich finde es ok, dass die „einfachsten“ Antworten gewählt worden, weil es sich um offensichtliche Antworten handelte und alles andere extrem abstrus geworden wäre. Wenn man mit Sachen um die Ecke kommt, die gar nicht vorbereitet worden wären, würde ich mich ärgern. Es wäre auch blöd, wenn der Imperator jemand wäre, den man noch nie gesehen hätte. Das wäre zwar überraschend und unvorhersehbar, aber langweilig.
      Ich frage mich immer noch was die Folter auf dem Klingonenschiff mit Lorca gemacht hat. Da kommt wahrscheinlich auch noch was.

      Ach und Schei.. auf Spoiler. Wenn etwas richtig gut ist, bleibt es auch gut, wenn ich es vorher weiß. Six Sense ist auch ein guter Film, wenn man das Ende kennt. 🙂

      Ich fand die Folge toll und freue mich schon auf die nächste Folge. Übrigens finde ich die Serie weitaus besser als The Orville. Da wird mir einfach zu oft „oy my god“ gesagt“. So große Star Trek Fans scheinen die Macher dann doch nciht zu sein. 😀

  3. So jetzt gebe ich mal meinen Senf dazu bei.
    Ich habe in dieser Folge sehr auf Lorca geachtet.
    Für mich scheint er mehr zu bezwecken. Ihr habt übersehen, dass er während dem Gespräch mit Michael und Nr1 😉
    sie unterbricht, um offensichtlich sie aufzuhalten die Sprunglockbücher zu kontrollieren. Damit wäre sein eingreifen im letzten Teil aufgeflogen.
    Ich denke nicht, dass er aus diesem TeranerUniversum stammt, aber auch nicht aus unserem alten.

    Die Folge selbst hat mir äußerst gut gefallen. Und beim Intro sass ich angespannt und hatte mich sowas von gefreut Jonathan Frakes zu lesen.
    Die Anspielungen auf den alten Kanon sind so schön und unauffällig eingesetzt, dass ich einige erst nach dem zweiten schauen gesehen habe.
    z.B. Die Folterkammern (ENT)

    Für mich hat die Serie mit diesem Teil erst richtig angefangen. Die Folgen vorher waren ganz ok, aber jetzt ist man richtig drin.
    Ich bin sehr gespannt wie es weiter gehen wird. Am liebsten würde ich hier noch 2.Stunden weiterschreiben, so viel ist passier.

    Kleiner Kritikpunkt für euch als Podcast: Um ein bisschen Zeit einzusparen, könntet ihr aufhören euch in Kleinigkeiten zu verheddern. Ich weis nicht mehr wann im Podcast das war aber ihr hattet 10 Minuten euch um irgend etwas gekümmert wo ich mich gefragt habe ob es nicht wichtigeres in der Folge zu besprechen gibt.

    Sonst fand ich es wie immer unterhaltsam und wir sollten alle samt versuchen den #SprungFahrstuhl auf Nr.1 zu bringen 😉

    Gruß Christoph

    PS: Ich höre und schaue mir nochmal alles durch und schreibe auf Facebook oder Twitter wieder 😉

  4. Es war wieder wundervoll, euch zeitnah nach der Folge 10 hören zu können. Es war wirklich viel los in der Folge und ich war überrascht, dass ich nicht jubeln wollte, als die Theorien aufgingen. War bei mir schon eher ein: „Ach so, ist wirklich so.“ (Das Rumraten (mit euch ^^) war wohl doch nicht so förderlich.) Dafür war ich in anderen Momenten weniger gefühlsneutral, zum Beispiel wenn ein umgewandelter Klingone den Doc umbringt und unauffällig unter der Mannschaft umherstreift!!!

    Naja, bleibt nur noch Lorca. Seine Beziehung zu Bernham könnte auch einfach nur sein; er hat sie schon mal getötet, oder deren Beziehung im Spiegeluniversum ist auch nicht so ausgegangen, wie man es glaubt (wisst schon, die Tochter-Vater-Geschichte).

    Bis nächste Woche, ihr Lieben!

  5. Die neue Fan-Theorien-Spielwiese „Wer ist der Imperator?“ gefällt mir! ^_^ Mal sehen, was halte ich von den bisherigen Optionen?…

    Am naheliegendsten (und deshalb wahrscheinlich auch am enttäuschendsten, wenn es sich bewahrheitet) wäre Imperatorin Giogiou: Die Frau ist so tough, die ist die geborene Herrscherin!

    Imperatorin Admiral Cornwell wäre auch möglich, fände ich aber irgendwie langweilig.

    Imperator Mudd (Mudd I) wäre da schon um einiges origineller! Allerdings stört mich daran ein Aspekt: wenn sie dem alten Schema folgen, dass jeder Spiegel-Universums-Character der Gegenpol zu seinem Normal-Universums-Gegenpart ist, würde es zwar Sinn machen, dass ein so geltungssüchtiger Angeber wie Harry Mudd sich im Spiegel-Universum komplett aus der Öffentlichkeit zurück zieht (vielleicht ist das aber auch Überlebens-Strategie?), aber wenn er wirklich das Gegenteil des normalen Mudd ist, dürfte er dann überhaupt noch niedere, finstere Herrscher-Gelüste haben? Müsste der Spiegel-Mudd nicht eigentlich ein rechtschaffener, bescheidener Bürger ohne größere Ambitionen sein?

    Aber mein absoluter Favorit ist tatsächlich Imperator Saru!
    Das klänge zwar auf den ersten Blick komplett abwegig, wäre dafür aber, wenn man es geschickt dreht, eine umso genialere Lösung: im Spiegel-Universum käme Saru nicht aus einer Beutetier-Rasse, denn dort hätte sich seine Rasse zu gefährlichen Predatoren entwickelt. Saru wäre der gefährlichste und verschlagenste von ihnen. Er hat es geschafft, ungesehen in den Palast(!) einzudringen, den alten Imperator (am besten Giorgiou!) zu töten und dessen Platz einzunehmen. Dass er ein „gesichtsloser“ Herrscher ist, würde sich aus der faschistischen menschlichen Gesellschaft ableiten: ein Alien als Imperator des terranischen Reiches kann nur regieren, wenn ihn nie jemand seiner Untertanen je zu Gesicht bekommt! (Übrigens: Nein, das terranische Imperium hatte Odo NICHT! Das gibt es nämlich zu der Zeit schon lange nicht mehr! 😉 )

    Möglich wären natürlich auch Imperatorin Michael oder Imperator Lorca – und wenn auch nur, weil deren Existenz und Aufenthaltsort im Spiegel-Universum derzeit unbekannt sind. Und man weiß ja nie…

  6. Übrigens finde ich es schlimm, dass der deutsche Titel zwar eine in der Umgangssprachliche gebräuchliche Formulierung nennt, die aber grammatikalisch falsch ist. „Wegen dir“ muss eigentlich „Deinetwegen“ heißen. „Wegen mir“ ist eigentlich auch falsch. Meinetwegen 🙂

    1. Danke! Finde ich auch! Ich wollte im Cast nur nicht zu sehr den Grammatik-Nazi raushängen lassen! 😉

  7. Ihr wolltet Feedback, ihr bekommt Feedback. Kann sein, dass dabei mein Frust mit der Episode auch auf euch überspringt. Entschuldigt das bitte im Voraus.

    Womit haben wir angefangen, wo sind wir jetzt?

    Wir hatten einen Piloten mit zwei Women of Colour, die die ranghöchsten Positionen auf einem Sternenflottenschiff einnehmen, und sind jetzt angekommen bei einer Geschichte, die sich nur noch um zwei Soziopathen dreht und die völlig uninteressante Frage stellt, ob sie mit Mord durchkommen (ich spreche von Lorca und Tyler). Auch Euer Fokus ist völlig von Michael Burnham abgekommen, die doch mal der Hauptcharakter war, jetzt aber nur noch zum Reagieren da ist, ganz Frau(tm). Ihre Beziehung, nicht mehr ihre Persönlichkeit, ist mittlerweile der Ankerpunkt, an dem das Drama ansetzt, und man wartet „gespannt“ wie es sie zerlegt, wenn rauskommt, dass ihr Mann ein Mörder und Klingone ist. Aber von ihrem Vulkanier/Menschen-Struggle habe ich schon lange nichts mehr gespürt. Der einzige Punkt an dem es interessant war, war als sie Connor umbrachte, dieser kurze Moment in dem man an die erste Folge zurückdenkt, in der sie Connor auch beim Sterben zusieht… ansonsten bleibt sie seltsam farblos. Sie ist von einer Handelnden zu einer Behandelten geworden.

    Wir hatten die erste schwule Beziehung in Star Trek, die angeblich ganz casual nebenbei, ohne als Plot Point herhalten zu müssen, eingeführt wurde (und ihr bezeichnet sie auch immer noch so), in Wirklichkeit ist sie aber aufgebaut als tragische Fallhöhe: wer liebt, muss leiden. Und ganz ehrlich: diesen Plot kenne ich aus JEDEM schwulen Film in den Neunzigern, wo tragisch an AIDS gestorben, enteignet, von der Familie verstoßen, unglücklich verliebt wird. Es gab eine corny Zahnputzszene, und seitdem wird gelitten. Nun ist der eine hingerichtet, und der andere im Koma. Und ganz ehrlich: es gibt keine Möglichkeit, Culber wiederkehren zu lassen. Wilson Cruz vielleicht, aber nicht diesen Dr. Culber. Außer natürlich Klonen, aber dann sind ja alle Tode egal. Oder Zeitreise, aber das hatten wir ja schon.
    Ihr habt gesagt, seit GoT darf man sich nicht an Personen gewöhnen, aber das ist das genaue Gegenteil von dem, was sie mit der prominenten Platzierung einer schwulen Beziehung machen, versteht ihr? Sie bieten mir Identifikation zum ersten Mal explizit an, und, drastisch gesagt, spucken mir dann ins Gesicht.
    Eure Aussage, Culbers Vertrauensseligkeit gegenüber Tyler sei leichtsinnig gewesen wäre übrigens in der echten Welt astreines Victim Blaming.

    Kurz zum Spiegeluniversum: es ist mir am besten bekannt und heilig aus DS9. Warum liebe ich es? Weil, ironischerweise bei all den Zwängen der verschiedenen faschistischen Regimes, die Sexualität freier war als im prüden Sternenflotten-Universum. Alle haben mal mit allen geschlafen, weil es ja keine Konsequenzen hatte, und Intendantin Kira (und ich meine auch Dax) war famously bisexuell. Außerdem hatte das alles eine Ästhetik, die Camp schrie: alles war drüber, exaltiert, überkandidelt, und daher lustig weil nicht ernst zu nehmen, obwohl es als ernster Ort gezeigt wurde. Es war eigentlich Star Trek als Drag Queen, um es deutlich zu machen.
    Das Discovery-Spiegeluniversum kommt mir doch weitaus düsterer vor. Und alles was hier passiert hat Konsequenzen, es scheint viel enger mit dem Föderationsuniversum verbunden, anscheinend ja sogar durch Lorca. Tillys Rollenspiel als Captain ist lustig, ihr Kostüm ebenso High Camp wie das der Intendantin damals – aber ansonsten ist die gewaltvolle Umgebung nicht wirklich durch Ironie und Leichtigkeit abgefedert. Die einzige Befriedigung zog ich aus Lorca in der Folterzelle.

    Und mit Lorca will ich abschließen: dass ihr den immer noch so abfeiert, verstehe ich nicht. Wir haben gesehen, dass er Druck ausübt (R.I.P. Ellen Landry, Stamets), Leute übergeht, auf ihren Gesundheitszustand scheißt, und Leute opfert, sobald die Gefahr besteht, dass ihm auf die Schliche gekommen wird. Ich komme einfach nicht klar damit, dass ich Gul Dukat als Sternenflottencaptain akzeptieren soll.

    So, puh, sorry, danke für diesen Raum hier und Euren Podcast 🙂

    Liebe Grüße,
    Nils

    1. Ich finde es sehr gut, dass du eine Perspektive in die Diskussion einbringst, die einen besonderen Fokus auf Feminismus, Gleichberechtigung und LGBTI legt. Trotzdem stimme ich dir nicht überall zu.

      Aber der Reihe nach:
      Dass Burnham von einer agierenden zu einer reagierenden Person geworden ist, hatte ich ja schon in der Halbstaffel-Vorschau angemerkt. Ich finde aber 1. nicht, dass sie deswegen nicht mehr die Hauptfigur ist, weil ich es nicht so empfinde, dass eine Hauptfigur immer Handlungsträger sein muss, sondern durchaus auch Hauptfigur sein kann, wenn um sie herum Sachen passieren, auf die sie reagieren muss, diese Reaktionen aber im Prinzip aus ihrer Perspektive erzählt werden. Diese Annahme erinnert mich ein wenig an diese Szene aus „The Big Bang Theory“, in der die Protagonisten bemerken, dass Indiana Jones für den Verlauf der Handlung aus „Raiders of the Lost Ark“ keine Rolle spielt: https://youtu.be/kWE6M-rhh2U. Der Film handelt trotzdem von den Abenteuern von Indiana Jones – und er ist halt auch trotzdem gut.
      Ich halte auch weiterhin den Vulkanier-Menschen-Struggle für eines der Hauptthemen der Show. Wir werfen vielen Serien – und eben auch Discovery – immer wieder vor, dass sie uns Sachen zeigen soll und nicht nur Sachen erzählen. (Show, don’t tell!). Jetzt wird uns mit vielen Bildern und Handlungen eine emotionale Fallhöhe bei Burnham aufgebaut, die ihren Payoff haben wird, wenn die Identität von Tyler aufgedeckt wird. Ich finde, es ist dann unfair, der Serie vorzuwerfen, dass sie zu viel Tyler zeigt. Er (und die Beziehung) muss ja gezeigt werden, damit der Absturz von Burnham nachvollziehbar ist. Und genau an dieser Stelle wird Burnham sich wieder komplett auf ihre vulkanische Seite zurückziehen, denn die menschlichen Emotionen haben ihr ja nur Ärger gebracht!

      Die Kritik bezüglich Culbers Tod und dem „Bury-Your-Gays“-Trope: Sehe ich ebenfalls anders. Cruz versucht ja auch zu beschwichtigen – und ich nehme ihn da ernst. Natürlich spuckt ein Plot, in dem deine Identifikationsfigur stirbt, dir ins Gesicht. Das geht dir aber nicht anders als mir bei Lew Ashby von Californication oder auch Jon Snow. Für mich wäre es aber auch zu cheesy, wenn in einer Welt, in der alle Figuren in disfunktionalen Beziehungen zu ihren Mitmenschen stehen, die bisher einzige homosexuelle Beziehung eine Ausgeburt der Stabilität mit wegen ihrer Homosexualität unsterblichen und unverwundbaren Charakteren wäre. Stamets / Culber geht es wie Tyler / Burnham und auch Lorca / Cornwell: Aus irgendeinem Grund ist hier was im Argen! Und Stamets bleibt Hauptfigur, wird ja evtl. sogar der mächtigste und wichtigste Charakter überhaupt, wenn er als multidimensionales Wesen der Schlüssel für die Universensprünge ist.

      Der Vorwurf des Victim Blaming ist an der Stelle albern. Wenn ich einem Arzt sage, dass er sich bei einem Patienten, der sich krank fühlt, besser Handschuhe anziehen sollte, dieser das nicht macht und sich dann mit einem Virus identifiziert – dann ist es doch kein Victim Blaming, wenn ich sage, dass der Arzt dumm war.
      Culber hätte Lorca (oder von mir aus jemand anderen, wenn er Lorca wegen Stamets hasst) informieren MÜSSEN. Das befreit Tyler mitnichten von der Schuld am Tod Culbers.

      Zu Lorca:
      Ich für meinen Teil feier ihn gerade WEGEN seinem „Gul-Dukat“-Style. Ein intrigantes, kaltes, skrupelloses Genie, welches (wie Dukat) auch noch herausragend gespielt wird.

      1. Hallo Nils, hallo Andreas,

        ein bisschen hast du schon recht. Burnham als starke weibliche Protagonistin ist so ein bisschen in den Hintergrund gerückt. Ich ich hatte das aber eher so empfunden, dass Sie in den ersten Folgen eher charakterisiert wurde und es nun um die Dinge geht, die Sie erlebt. Sie tut ja in der Folge auch einiges: Sie wehrt sich erfolgreich gegen ihre „Spiegel-Nummer-Eins“ weil sie eben kein Blumenkind ist, aber andererseits baut Sie ihre Freundin Tilly auf, die mit ihrer Rolle als Captain Zunge-rausreißen nicht klar kommt. Ich habe schon das Gefühl, die Serie versucht da sie als starke weibliche Protagonistin darzustellen.
        Zugegeben Tilly wirkt daneben immer etwas unsicherer, aber man erkennt schon das Sie zumindest ehrgeizige Ziele hat und die ganze Nummer ihren Spiegel-Gegenpart zu spielen kriegt Sie ja auch ganz gut hin. Aber ich würde es auch okay finden, wenn es mehr weibliche Charaktere gäbe, so wirklich nach Gleichberechtigung sieht die Besatzung irgendwie nicht aus.

        Dass ausgerechte die Beziehung von Culber und Stamets jetzt so drastisch endet (Ich glaube auch das der Original-Culber jetzt tot ist) finde ich auch nicht so gut. Wäre im Sinne der Normalität solcher Beziehungen wirklich besser gewesen, dass man die Nummer weiter laufen lässt. Es muss ja nicht als der stabile Hafen sein, aber so drängt sich der Eindruck auf, das die Macher da der Mut verlassen hat.

        Was die Faszination Lorca angeht, da bin ich bei Andreas. Ich gehe sogar noch weiter. Bei Gul-Dukat kam im Laufe der Geschichte raus das er sich nur um sich und vielleicht noch um seine Tochter und Kira kümmert. Da war er mir als Bösewicht schon wieder fast zu flach. Aber bei Lorca hat man das Gefühl, dass Sie der Figur gerade mit dem Spiegel-Universum noch mehr Tiefe geben können. Eventuell ist Lorca sogar jemand der (aus einer bestimmten Sicht) das Richtige für die Allgemeinheit tun wollte, dabei irgendwo die falsche Abbiegung genommen hat und nun mit den Folgen hadert. Außerdem sind seine sarkastischen Sprüche fantastisch.
        Aber wir sind ja im Post-Game-of-Thrones-Zeitalter und ich habe die Befürchtung das Sie Ihn sich am Ende der Staffel spektakulär und „für das Gute“ opfern lassen werden. Aber wer weiß.

        1. Ich hoffe nicht, dass Lorca endet… Das wäre für mich ein richtiger Stich…

          Und ehrlich gesagt: So schlimm finde ich das nicht mit der fehlenden Gleichberechtigung. Wir haben zwei Admiräle kennengelernt, von denen Cornwell die deutlich präsentere war und auch nicht bloßes „Love Interest“ von Lorca, auch wenn sie sich in „Lethe“ etwas leicht von ihrem Vorhaben abbringen hat lassen, Lorca zu enttarnen. Tilly und Burnham sind starke Charaktere innerhalb der Crew. Auf der Brücke ist es auch ausgeglichen. Detmer, Owosekun und Airiam sind sogar namentlich präsenter als die anderen „Random Communicator Guys“. Den Bechdel-Test besteht jede einzelne Folge.

          Und zuletzt: Vergesst mir L’Rell nicht. Die ist die beste jemals beschriebene Klingonin und sicherlich eine starke weibliche Antagonistin.

  8. Was ist eigentlich aus der Folter von Lorca auf dem Klingonenschiff geworden? Das scheint etwas in Vergessenheit zu geraten:)

  9. Was für eine geile Folge. aber wenn der Kapitän (Michael) sagt das Lorca nichts passieren soll.wer hat dann dafür gesorgt das er in so eine schmerzkammer kommt? Tyler?

  10. Wie wärst eigentlich, wenn in der nächsten Folge mal die „Spiegel-Klingonen“ gezeigt werden, als Gefangene oder irgendwas in der Art und dann sehen die GENAUSO aus wie die alten Original-Klingonen… Das wär wär mal n Kracher.

    1. Darauf hatte ich ja eigentlich die ganze Zeit noch ein bisschen gehofft: dass wir uns in der 1. Staffelhälfte in einem anderen Parallel-Universum befinden. Einem, in dem die Klingonen deshalb so anders aussehen, weil in diesem Universum Dr. Phlox seine genetischen Augmentationen nicht sabotieren konnte. Dann hätte man jetzt im Spiegel-Universum wieder „glatte“ TOS-Klingonen.
      Tja…

  11. Wiedereinmal eine grandiose Folge zu einer grandiosen Folge. DANKE! Eine kleine inhaltliche Anmerkung: Ich glaube Tyler sagt und meint in der letzten Szene nicht: „Ich kenne alle Sicherheitscodes“ sondern „Ich kenne deinen Sicherheitscode, als sie ihn fragt, wie er in Burnhams Quartier gekommen ist. Es ist der gleiche, wie auf der Discovery“. Heißt: Er kennt Burnhams Sicherheitscode, weil sie augenscheinlich für ihr privates Quartier auf der Shenzou den gleichen Code verwendet wie auf der Discovery.

  12. Nach dem ich heute euren aktuellen Broadcast beim anhörte, habe ich mir am Abend noch einmal die Folge genüßlich angeschaut. Dabei sind mir ein paar Details aufgefallen die das Mysterium Rund um den fazinierend vielschichtigen Kaptain befeuern. Als erstes sagt Saru in der Sequenz nach der Zusammenfassung des Zuvorgesehenen darüber, dass sie sich an den richtigen Koordinaten befänden es aber eine Fehlfunktion gab… Nach dem Intro sprechen Lorca, Sarum und Burnham über die Parallelweltentheorie, die Lorca eine Folge zuvor entwickelt habe wie er sagt (an dieser Stelle stellt sich die Frage wieso er daran während einer Bedrohungssituation überhaupt gearbeitet hat, wenn er nicht persönliche Gründe dazu hat?!?) Burnham bezeichnet das Myzel-Netzwerk als Verbindungsgeflecht aller Quantenrealitäten. Dann setzt Lorca fort und sagt „Die genauen Verbindungspunkte (zwischen den Universen) WAREN FÜR UNS IMMER EIN RÄTSEL. Anscheinend lag in der 133 Sprüngen die Lösung verborgen“ Bei diesen Äußerung habe ich mich gefragt, wie lange Lorca denn tatsächlich diese Forschungen schon betreiben mag und von WIR kann eigentlich auch nicht die Rede sein oder habe ich was verpasst? Gesehen haben wir eine Unterhaltung diessbezüglich zwischen ihm und Stamets in Folge 9 mehr. Das war aber eher ein Anstacheln von Staments Forscherdrang nicht mehr und nicht weniger. Diese Aussagen deuten meiner Meinung nach auf eine deutlich längere und umfangreichere Ausseinandersetzung mit dieser Therorie Seitens Lorca… Ein paar Sätze später sagt Burnham „Staments hat uns wohl versehntlich hier her gebracht. Wir sollten uns mal die Logbücher es Sporenantriebs ansehen vielleicht erhalten wir…“ Dabei unterbricht Lorca und sagt „Ich habe Staments zuviel abverlangt er wird durch die vielen Sprünge wohl die Koordinaten für Sternenbasis verwechselt haben.“ Er würgt damit das Gespräch ab und leitet zu den nun anstehenden Maßnahmen über und gibt seine Befehle aus.
    Wenn man diese Äußerungen mit Lorcas Modifikationen der Sporenantriebskontrolle am Ende von Episode 9 verknüpft, wird offensichtlich das Lorca sehr sicher einen Wechsel des Universums beabsichtigte. Für mich ist klar, dass bei den vielen Sporensprüngen zuvor Staments die komplette Navigation übernahm, beim letzten Sprung wurde dies eben durch den „stillen Befehl“ des Kaptains aufgehoben. Unser Lorca war augenscheinlich motiviert sowohl theoretisch als auch praktisch die Parallelweltentheorien zu verfolgen. Vielleicht wollte er auch „nur“ in eines der anderen Paralleluniversum wechseln… Ob er bereits am Ziel ist oder auch nicht, werden wir hoffentlich spätestens zum Ende des Staffel wissen. Das Lorca den Einblick in die Logbücher im Prinzip „untersagt“ belegt, das Lorca seine „Manipulation“ der Koordinaten auch weiterhin verdeckt halten möchte. Unter diesen Link ist ein Screenshot seines Eingriffs: http://sm.ign.com/ign_de/screenshot/default/lorca-override_eqb4.jpg.
    Für mich stellt sich gerade eine ähnliche Vorfreude auf die nächste Folge ein, wie einst bei der Erstaustrahlung von DS9 als es die längeren Handlungsbögen ab Staffel 4 gab. Andreas und Sebastian ich bin jetzt wohl ähnlich gespannt wie ihr, wie es am Montag weitergeht.

    Zu guter Letzt habe ich noch eine Frage. Wurde bezüglich des Vorspanns schon einmal darüber „gerätselt“ warum im Cast nicht der Schauspieler von Dr. Culber aufgeführt ist?

  13. Schön, Euch wieder zu hören!
    Eins hat mich allerdings gestört: Ihr fragt Euch, wo denn jetzt der neue behandelnde Arzt von Stamets ist. Doch kaum sieht man im Hintergrund eine Frau an seinem Bett, geht Ihr automatisch davon aus, dass das eine Schwester ist. Könnte doch – ganz verrückt – eine Ärztin sein.
    Wenn ich da irgendeinen Hinweis übersehen habe, schreit bitte. Ansonsten wedele ich hier mal ganz böse mit dem feministischen Zeigefinger und grummel vor mich hin…

    …. und freue mich trotzdem auf Eure nächste Folge.

    1. Das war purer Sexismus, und das meine ich nicht ironisch. Sorry dafür! Werden wir nächste Woche mal kurz thematisieren.

      1. Keine Ausflüchte, das mag ich. Und schön, dass Ihr es noch mal angesprochen habt!

  14. hinsichtlich des Spiegeluniversums danke ich Nils für seinen Text. Genau meine Gedanken beim ersten Anschauen.
    Ich habe das auch immer nur als ironisch überzeichnet betrachtet und niemals als „echte“ Brutalität.
    In dieser Discovery-Folge ist aber alles _echt_.
    Hier empfinde ich zum ersten Mal den Aspekt „düsterer als alte Startrek-Serien“ ganz deutlich.
    Ich mag jetzt gar nicht sagen, dass ich das doof finde, aber es war beim ersten Anschauen doch irgendwie too much für mich.

    Nichtsdestotrotz eine sehr unterhaltsame Folge, die Zeit verging wie im Flug.

    Stonina hat recht, das hab ich auch gemerkt beim anhören, und leicht in mich reingegrinst, Stereotypen sind einfach da, es kann ja nur ne Krankenschwester sein *lacht*.
    danke lieber Andreas, für Deine ehrliche Antwort darauf.
    Da könnten sich andere (aktuell Mr. T. mit „ich bin der wenigsten rassistische Mensch“) eine ganz große Scheibe davon abschneiden.

    Ansonsten, schon wieder vielen Dank für den Podcast, es war, wie immer, eine Freude zuzuhören.

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