Lage der Föderation: Star Trek Picard – “The Impossible Box” (S01/E06)

Das DISCOVERY PANEL erörtert die “Lage der Föderation” in der neue Serie “Star Trek: Picard”.

Es schien schon fast eine Unmöglichkeit, die Logikbox zu öffnen, um alle offenen Handlungsfäden, die herausragten, zu einem ansehnlichen Teppich zusammen zu weben. Trotzdem begeben sich die Macher auf den Weg. Ob es ihnen mit der sechsten Folge der ersten Staffel von „Star Trek: Picard“, „The Impossible Box“ gelungen ist, versuchen eure Podcaster in einem weiteren epischen Cast zu beurteilen.

Hört hier also unseren Versuch, das Zusammenweben der Handlungsfäden ein einen Kontext zu setzen.

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90 Gedanken zu „Lage der Föderation: Star Trek Picard – “The Impossible Box” (S01/E06)

  1. Jacqueline Antworten

    Hallo Andreas, hallo Sebastian,

    Sehr schöne Besprechung!

    Da ihr das mit den Händen angesprochen habt und nicht so recht wusstet, was davon wohl zu halten sein könnte, hier ein Vorschlag von mir:
    Da die Hand als Symbol in Kunst, Theologie, Literatur usw. eine sehr vielfältige Bedeutung hat, könnte man sich mit Interpretationen überschlagen. Aber die gezeigten Hand-Modelle sind eher speziell. Sojis Modell-Hand ist ein Gelenkmodell für z.B. Zeichner und 3D-Grafiker. Da Soji selbst sehr künstlerisch und kreativ ist, benutzt sie es für eben diesen Zweck. Gleichzeitig wird die Szene/Kameraeinstellung als Andeutung oder Omen für die ihr bevorstehende Erkenntnis eingesetzt und als Bild für sie selbst als Marionette, an deren Fäden mehrere Personen ziehen.
    Raffis Hand auf der Bettkonsole ist keine Vorlage, sondern eine asiatische Skulptur, die eine bestimmte Mudra-Geste darstellt, wie man sie bei Buddha sieht – „Erleuchtung“.
    Auf der Ebene des Metatextes entspricht sie dem „kleinen Händchen“ (lat. manicula). Das haben die Leser einst an den Rand der Buchseite gezeichnet, um auf eine Stelle hinzuweisen, die sie in Erinnerung behalten wollen, oder um andere Leser darauf hinzuweisen. In der Typographie ist es der sog. „white right pointing index“ oder das „pointer icon“.
    „Merk-würdig“ findet Raffi tatsächlich auch den Umstand, dass die Romulaner Soji bisher nicht getötet haben und fragt berechtigt, was die wohl von ihr haben wollen oder wozu sie sie brauchen.
    Die Hand sagt uns also, wir sollen uns das auch merken. Raffi wird Sojis Rolle im Rätsel entschlüsseln und uns die Mathematik/Geometrie/Astronomie der verwirrten EXBs um Ramdha erklären können.

    Meine These:
    Sie wird eine Verbindung zwischen den Zeichnungen der EXBs, dem Ort aus Sojis Traum und dem Mars herstellen. Das wird sie endgültig aus ihrer Depression herausholen, weil sie letztlich versteht, warum der Mars zerstört wurde und von WANN die Borg gekommen waren.

    LG 🙂

    • Nagus Zek Antworten

      Exakt, wir sehen ja eine Staffelei in Sojis Quartier. Sie hat die Leidenschaft für das Malen von Data geerbt. Gleichzeitig sind die hölzernen Gliederpuppen und -hände ein Motiv, das immer wieder auf die Pinocchio-Metapher, die wir in Zusammenhang mit Data schon so oft hatten. Toll geschrieben.

    • Andreas Autor des BeitragsAntworten

      Dass Raffi eine Rolle im Entschlüsseln der Seb-Cheneb-Prophezeiung spielen muss, halte ich fast schon für gesetzt. Ansonsten wäre die Figur fast nutzlos! Dementsprechend kann ich den Ansatz hier nachvollziehen, vor allem, was die Interpretation des „Merk-würdig“ angeht…

      • Jacqueline Antworten

        Das „Merk-würdige“ wird später auch in der Schwierigkeit der Unterscheidung beider Zwillinge zum Tragen kommen. Denn eine von Conan Doyles innovativen Methoden war auch die Daktyloskopie (modern: Fingerabdruckverfahren). An der Stelle wird die Kompetenz von Raffi eine Grenze haben, denn sie darf nicht Sherlok Holmes alias Picard die Show stehlen. Nein. Picards Schwäche in Form der Anomalie im Parietallappen wird im Finale zum Quell einer besonderen Kompetenz werden – er erkennt das Paradoxon – wie schon in der Trockenübung im TNG-Finale. Ich freue mich schon auf Q 🙂
        Picard muss eine einzige Person retten, um ALLE retten zu können.

    • Nagus Zek Antworten

      Mir ist auch der Würfel als wiederkehrendes Motiv aufgefallen. Natürlich das Artefakt, aber auch als Raffi sich bei Freecloud einloggt fallen ihr Würfel entgegen und zuletzt Nareks geheimnisvolle Box. Bin gespannt, ob wir im Verlauf der Serie noch weitere Würfel sehen.

      • Jacqueline Antworten

        Tipp: Auch auf andere geometrische Formen und Körper achten. Dreiecke, Fünfecke, Sechsecke.
        Dodekaeder und Isokaeder. Sowie Kreise in symmetrischen Formationen. Und wenn Monde auftauchen, bitte mitzählen.
        (kleiner Hinweis: auch der Mars hat zwei sehr kleine Monde und ganz viel Siliziumdioxid)

  2. TaoTao Antworten

    Hallo ihr beiden,
    ich bin hergekommen um mich auch mal wieder zu melden… ich höre IM Moment noch eure Besprechung zu Folge 5 und schon ist eine neue da. Ui, das wird bei mir wieder dauern. 😉 Selbst podcasten ändert einiges. 😉

    Ich hab euch ja noch nicht gehört, aber wie ich lese erwähnt ihr die Holzhände? Mir fallen auch die Deko-Gegenstände auf. Die Ausstattung ist generell spannend, alles sind tolle Materialien, kein Kunststoff und hier fällt das Holz auf. Ich denke die Ausstatter haben versucht schöne Dinge zusammenzutragen. Bei den Händen Sojis, schrieb Jaqueline ja schon, die werden zum Zeichnen fürs Abschauen von Proportionen etc. genommen. Soji besitzt auch viele Zeichenmaterialien. Die Hand auf dem Nachttisch bei Raffi kennt man zum nächtlichen Schmuck Ablegen. Das Willkommen-Hologramm wird dafür gesorgt haben. 😉

    LG
    TaoTao

    • TaoTao Antworten

      …ich halte die Hand auf dem Nachttisch für keine Gelenkpuppenhand, sondern für eine geschnitzte Schale in Form einer Hand – s.o. Schmuckablage von einem unausgelasteten Hologramm. 😉 Bzw. ein etwas einseitiges Innendesign in der Bemühung tolle Materialien zu nutzen.

      Die wirklich tollen Sachen im offiziellen Shop können nur die Leute kaufen, denen man auch die Shorts zeigte. Vielleicht mögen ja noch mehr Leute dem Service schreiben und bedauern, dass sie nicht nach außerhalb der USA und Kanada verschicken.

      • Andreas Autor des BeitragsAntworten

        Die wirklich tollen Sachen im offiziellen Shop können nur die Leute kaufen, denen man auch die Shorts zeigte. Vielleicht mögen ja noch mehr Leute dem Service schreiben und bedauern, dass sie nicht nach außerhalb der USA und Kanada verschicken.

        Tun sie nicht? Diese Schweine!!!

        • Jacqueline Antworten

          Implizite Kritik an der Freihandelspolitik. Eine Marketingentscheidung. Ein Statement. Die Website ist da nicht der erste Ansprechpartner.

    • Jacqueline Antworten

      Hmm, im Setdesign wird selten etwas einfach „zusammengetragen“. Das tun wir vielleicht privat. Setdesigner handeln auf Anweisung. Sie setzen Vorgaben, die das Drehbuch fordert, um. Da gibt es bei modernen Produktionen so gut wie keinen individuellen Spielraum für Launen oder Geschmack. Storyboards werden nach Möglichkeit 1:1 umgesetzt, es sei denn, das Geld wird knapp. Und bei knapper Kasse ist der Luxus überflüssiger Deko erst recht unwahrscheinlich.

  3. Baasner Antworten

    Wenn die restlichen Folgen ebenfalls dieses Niveau haben, bin ich wieder beruhigt. Die Folge hat mir recht gut gefallen. Einiges wurde klarer, und selbst ein Hauch vom AH lag über Hugh.

  4. Trillian Antworten

    Das war wieder eine tolle Besprechung und die Hände sind mir auch aufgefallen: Jacquelines Interpretation finde ich einleuchtend und vor allem der Hinweis zur Hand in Raffis Kabine als manicula hat mich begeistert – das ist so schön meta 🙂 , ich kenne das als printer’s thumb – aber klar, hier wird die Aufmerksamkeit des Lesenden gesteuert, bzw. der Text/die Szene annotiert.
    Nur eine kleine, etwas banale Ergänzung zur Hand bei Soji und ihrer Staffelei im Hintergrund: Mein erster Gedanke war, dass das Thema hier allgemein das Schaffen, i.S.v. Schöpfen eine Rolle spielt? Also in so einem Frankensteinischen Sinn, dass sich hier jemand aufgeschwungen hat, ‚Leben‘ zu schaffen und das jetzt irgendiwe schief geht. Kunst ist davon eine Vorform und ironisch ist halt, dass Soji auch zur Kunst fähig ist, aber eben auch selbst ‚gemacht‘ ist (also zusammengeschraubt). Die Hand wäre dann ein Bild für diesen ganzen Problemkomplex.

    • Jacqueline Antworten

      Danke für deine Bestätigung @Trillian 🙂 Freut mich, dass jemand, der selbst in einer schöpferischen Branche tätig zu sein scheint, stilistische Mittel wiedererkennt. Ich kann wiederum deine Frankensteinsche Analogie bestätigen, denn Mary Shelleys großartiger Roman von 1818 ist das erste Werk der Science Fiction und Star Trek wahrt seit jeher das Andenken an diese Geburtsstunde. Du liegst also vollkommen richtig mit deiner Einschätzung. Das Symbol für den Prozess der Schöpfung tragen Dahj+Soji ja auch stets gut sichtbar um den Hals – die „Vesica Piscis“ (Fischlase) bzw. die „Mandorla“ (Mandelform). Ihre mathematische Entsprechung ist eine Linse.
      In Sojis Traum kann man zudem eine schöne Referenz auf E.T.A. Hoffmanns „Sandmann“ finden. Darauf hatte mich @Baasner schon in der Diskussion um die letzte Episode aufmerksam gemacht. Der Sandmann zählt unter anderem zum Genre Horror, aus der Schwarzen Romantik von 1816. Im Sandmann gibt es die Figur der Olimpia, die sich im Verlauf der Handlung als Automat/Puppe herausstellt und Grund für den Wahnsinn des Protagonisten ist.

      • Jacqueline Antworten

        Es ist die Fischblase mit b drin. Verzeihung, war ein Tastenunfall beim Tippen. 🙂

  5. Trillian Antworten

    Stimmt @Jacqueline, du hast völlig Recht mit dem Sandmann und das führt ja direkt zu Freud! Die Folge war ja mal eine allgemeine Psychotherapie – Raffi kommt auf die Couch, sie attestiert Picard ein ‚rampaging id‘ und Narek und Soji machen eine Runde Traumdeutung. Die Flashbacks sind die klassische Visualisierung von Trauma, also die Persistenz der vergangenen Erfahrung in der Gegenwart. Insgesamt also eine Psychofolge. Dieses secret box thingy könnte auch aus Freud stammen, kann aber auch sein, dass das meine false memories sind zu freudianischen Kästchen.
    Die Fischblase muss ich jetzt mal googlen 🙂 das ist ja interessant. Ich dachte, die Kette bedeutet einfach: 2.

    • Jacqueline Antworten

      @Trillian, Ja die Psychoanalyse von Freud steckt da drin. Aber in der TNG Folge um Datas Träume stellen die Autoren die Freudsche Theorie als „unausgegoren“ dar. In STP stehen die Romulaner (Narek und Narizza) für die freudsche Interpretation. Und die ist nur dem ersten Anschein nach zutreffend, denn die Konsequenz ist eine sehr radikale Verurteilung von Künstlicher Intelligenz. Darum ist der Charakter von Narizza auch bewusst 2-dimensional, engstirnig und fanatisch gezeichnet. Narek entspricht eher dem Ansatz von C.G.Jung (Schüler von Freud und später sein leidenschaftlicher Gegenentwurf).
      In dem kleinen Kästchen/Rubik-Würfel steckt aber noch ein anderes bedeutendes Motiv aus der klassischen griechischen Mythologie: die „Büchse der Pandora“. Pandora selbst war Teil der Strafe für die Menschheit, weil Prometheus das Feuer gestohlen hatte. Die Büchse war ein Geschenk von Zeus an Pandora, das sie nie öffnen sollte. Aber Pandora (Narizza) ist nicht geduldig und öffnete sie trotzdem. Damit kamen alle Laster und Untugenden in die Welt und das Schlechte konnte die Welt erobern. Das einzig Positive, das in der „Impossible Box“ verblieb, war die Hoffnung. Bevor sie auch entweichen konnte, wurde die Büchse wieder geschlossen. So wurde die Welt ein trostloser Ort.
      Einige Schriftsteller behaupteten, die Büchse sei ein zweites Mal geöffnet worden – darum gäbe es neben allem Übel auch die Hoffnung in der Welt. Diese Position vertritt Star Trek natürlich, im Gegensatz zum zynisch-sarkastischen Nietzsche, der in der Hoffnung nur eine perverse Qual für den Menschen sah. ….Hier knüpft die Serie wieder wunderbar an den Unamuno an, denn der geht mit dem Dilemma positiver um als Nietzsche.

      Zusätzlich im Design der Büchse der Pandora versteckt, ist eine Referenz auf die Mathematik hinter Rubikwürfeln. Für diese existiert nämlich ein einziger Algorithmus, der zur strategischen Lösung führt. Damit ist die Box mehrdeutig und bringt sowohl Schlechtes (als Büchse der Pandora), aber auch Erkenntnis und Offenbarung von Geheimnissen (als Tresor mit komplexem Zahlenschloss).

  6. James T. Antworten

    Heute mal absolute Zustimmung. Euere Podcast-Folge und auch die Serienfolge, beides hat mir gut gefallen.
    Auch ich mochte die Szenen zwischen Raffi und Rios, genauso wie die tollen Szenen mit Picard und Hugh!
    Um gleich irgendwelchen Spekulationen vorzubeugen:
    Viele fragen sich gerade im Netz, warum Sootschi Picard nicht erkennt. Ihre Schwester hat ihn ja auch erkannt!
    Daasch hat irgenwie am Nafnag der Serie von dem Gesicht Picards geträumt, wußte aber nicht, wer das ein soll. ERst etwas später erkannt sie das Gesicht in einer Fernsehsendung/Interviewsendung wieder und erfährt dabei, wer Picard ist. Danach sucht sie ihn selbstständig auf und spricht mit ihm.
    Erst später, als sie von Picard wieder weg geht, weil sie ihn nicht in Gefahr bringen will, spricht (telefoniert) sie mit ihrer Mutter und wird von ihr wieder zu Picard gechickt.
    Somit kannte Daasch in ihren Träumen nur Picards Gesicht, nicht aber seinen Namen. Möglicherweise hat ihr Schöpfer Maddox das Picard Gesicht mal eingespeichert.

    Gruß
    Euer James T.

    • Jacqueline Antworten

      Hallo @James T.,
      sehr schön, dass Du diese Besonderheit aus den Dahj-Handlungssträngen erwähnst. Ich kann das vielleicht erklären, bzw. hatte ich es bei Episode 2 schon geschrieben. Ich sagte damals, das Grobthema der Episode 2 war „Problem der Unterscheidbarkeit“. In der Szene, wo Picrad und Laris den Laptop von Dahj auf Spuren und Hinweise untersuchten, fand Laris aufgrund einer Fehlzuweisung der Identität der Zwillinge durch die Laptop-KI heraus, dass „die andere Schwester“ nicht auf der Erde sein kann.
      Lediglich Dahj hatte Visionen von Picard. Soji kann ihn nicht kennen, da man ihre Mutter-KI nicht von Außen beeinflusst. Im Verlauf der nächsten Episoden werden wir gezeigt bekommen, dass „jemand“ aus der Zukunft zurückgekehrt ist und die Mutter-KI von Dahj beeinflusst hast, um ein schlimmes Ereignis (die Zerstörung, von der Ramdha spricht) zu verhindern. Darum ist Ramdha sich sicher, dass Soji die Zerstörerin sein muss, da sie die überlebende Zwillingsschwester ist. Ich vermute, dass Picard derjenige sein wird, der das Paradoxon/die Zeitschleife durchbrechen muss mit der Schwierigkeit, die „richtige“ Schwester in der Vergangenheit zu erreichen. Für Dahjs Visionen war also Picard in der Zukunft verantwortlich. Hätte Picard Soji über ihre Mutter-KI kontaktiert, wäre die Story anderes verlaufen.
      Das Dilemma entsteht durch „Nicht-Unterscheidbarkeit“ bei Doppelgängern/Kopien. Ein Klassisches Star Trek Thema, das früher schon mit Kirk, Riker, Picard und Data verarbeitet wurde und eine der humanistischen Kredos ist.

      • James T. Antworten

        Hallo, Danke für die Aufklärung. Nachdem ich es jetzt zum Zweiten Mal gelesen habe, hab ich’s auch kapiert.
        Das Ganze ist durchaus nachvollziehbar und gar nicht mal so unwahrscheinlich.

  7. Julien Antworten

    Hallo,

    Wie immer eine Freude, euch zuzuhören. Ich stimme größtenteils mit euch überein.

    Nur die Geschichte Ríos-Jurrati sehe ich mit rollenden Auge. „Ich habe noch nie mit einem Captain von irgendwas geschlafen / ich kann es nur empfehlen.“ *seriously??? “

    Sonst sehe ich die Flucht vom Kubus genauso kritisch wie ihr. Ich sehe keine Motivation für Elnor zurückzubleiben. Wenn er Picard beschützen will, soll er doch mitgehen. Das mit dem herunterfahren kam erst danach, daher sollte es keine Rolle für Elnors Entscheidung spielen. Ich kann es mir irgendwie zusammenreihen, aber das Writing finde ich hier nicht so gelungen.

    Aber das ist hier Jammern auf hohem Niveau, und freue mich, sowohl auf die neue Folge als auch auf eure nächsten Besprechung.

    Liebe Grüße…

    • Jacqueline Antworten

      @Julien
      Es würde dem Grundsatz der „unbedingten Offenheit“ zuwiderlaufen, wenn Elnor der drohenden Gefahr nicht ins Auge blicken würde, und stattdessen die Flucht vorziehen würde. Der internen Logik von Elnor muss seine Entscheidung und Handlung sich unterordnen. Genau das bekräftigt sein Ehrlichkeit und seinen Mut. Von daher ist das meiner Ansicht nach in der Schlussszene konsequent. Ironischerweise beschützt er damit seinen Freund Picard, indem er ihm nicht folgt. Ungehorsam und Courage liegen bei ihm nah beieinander.

      • Julien Antworten

        Es geht nicht darum, zu fliehen. Aber :
        1. Sie benutzen die Technologie der Borg.
        2. Sie gehen durch ein unbekanntes Portal und Vertrauen darauf, dass sie auf Bipanthen ankommen.
        Bin ich der einziger, der denkt, dass da was schief gehen könnte.
        Ich stelle mir den pitch von nächster Woche vor :

        Irgendwas ist schief gegangen. Statt auf nepenthe zu landen gelangen picard und soji in Delta quadrant, auf einem von den Borg kontrollierten Planet. Sie werden sofort assimilert. Während Picard Widerstand leistet indem er sich immer und immer wieder seine letzte Begegnung mit Troi und Riker vor Augen führt, entwickelt sich Soji zur neuen Borg-Königin.

        Es wird sicher nicht so passieren, weil das Drehbuch es so nicht will, aber wenn Elnor Picard beschützen will, ist es viel schlüssiger, wenn er mitgeht. Oder das Drehbuch muss mir die romulanische Bedrohung besser verkaufen. Hugh sagen zu lassen, dass es 5 Minuten braucht, nachdem sie gegangen sind, reicht mir nicht.

      • Baasner Antworten

        Soweit ich es bisher beurteilen kann verbessert es die Übersichtlichkeit und strukturiert die Diskussionen. Von daher, ja. Der Prozess befindet sich ja bestimmt noch im Fluss, aber wie heißt es so schön „Jedem Anfang wohnt ein Zauber inne“ 🙂 Warten wir also auf die Dinge die da noch kommen können!

        • Andreas Autor des BeitragsAntworten

          Ja. Ich blicke noch nicht ganz durch, was ich tun muss, um eine schlanke User-Verwaltung DSGVO-konform zu gestalten. Aber wenn ich da durchblicke, dann könnte man hier zumindest einen Klick sparen, indem man sich per Cookie anmeldet.

          • Baasner

            Auch kleine Schritte sind doch schon einmal ein Anfang. Niemand (zumindest ich nicht), verlangt hier gleich den ganz großen Wurf. Eile mit Weile 😉

      • Jacqueline Antworten

        Ja, aber das Java navigiert nicht richtig an die Kommentare, wenn man rechts im Feed auf den Link klickt. Man muss momentan den entsprechenden Kommentar manuell suchen. ….Schon behoben. Ihr seid aber flink! Daumen hoch!

        • Andreas Autor des BeitragsAntworten

          Bei mir funktioniert das nur nicht mehr, wenn neue Kommentare hinzukommen. Wenn ich aktualisiere, dann springe ich durch Klicken des Links auf den unteren Rand des zuletzt geposteten Kommentar. (Chrome 80.0 auf Windows 10)

          • Jacqueline

            Ja, tatsächlich. Ist bei mir auch so. Ich habe Version 80.0.3987.122 auf Win10

          • Baasner

            Dasselbe unter Linux Mint 18.3 mit
            Opera (67.0.3575.31)
            Firefox (73.0.1 )
            Chromium (80.0.3987.87)

  8. Jacqueline Antworten

    Da offensichtlich Einvernehmen über die Qualitäten der Figur Rios besteht, möchte ich dies gern bestätigen und begründen und damit gleichzeitig die Frage beantworten, warum Rios die Hologramme zur Seite gestellt bekam.
    ….
    Als wir die Figur kennen lernen durften, hatte sie den Splitter eines Titan-Schotts in der Schulter. Die Metapher für eine Verwundung und Motiv der Beschädigung der Ganzheit.
    Er ließ den Splitter entfernen, aber wollte die Narbe akzeptieren.
    Seine Hologramme spiegeln seine Aufspaltung in die vier (inter-)aktiven Kompetenzen einer Person:
    1. Das MHN: Gesundheit/Selbsterhaltung
    2. Das NHM: Navigation/Handlungskompetenz
    3. Das VHM: Verteidigung/Planungs- und Strategie-Kompetenz
    4. Das GHM: soziale Kommunikation/emotionale Kompetenz

    Nr. 5 ist keine Kompetenz, sondern reines Wissen, im Sinne einer Datenbank (passive Kompetenz) sie lässt sich nicht in einem Hologramm separat abbilden.

    Um diese Logik rund zu machen, muss man die Figur Rios sterben lassen. Das werden die Autoren mit hoher Wahrscheinlichkeit tun. Denn Agnes könnte es mit ihrer Fachkompetenz bewerkstelligen, Rios Hologramme in einem zusammenzuführen und mit der Ergänzung um die Wissens-Anteile (Datenbank) seiner Person wieder „ganz“ zu machen. Damit wäre die Figur dann die Verkörperung des „tragischen Lebensgefühls“, aber eben auch des hoffnungsvollen Menschenbildes von Miguel de Unamuno, der die Unsterblichkeit des Menschen in seinen Werken und Zeugnissen erkannte. Darum hat man die Figur Rio(s) genannt, das ist Spanisch für Fluss. Und das Wasser in einem Fluss fließt zum Meer hin, wo es auch herkam, als es verdunstete, im Himmel zu Wolken wurde, um dann auf dem Land niederzuregnen und seinen Weg zurück zum Meer zu suchen. Ein schönes Bild für den Kreislauf des Lebens und ein Trost für alle, die sich mit der Sterblichkeit schwer tun und am Leben leiden.

    • Andreas Autor des BeitragsAntworten

      Du bist wirklich die Königin der Interpretation. 😉

      Ich glaube wirklich, dass nur 10 % von dem, was du in den Figuren siehst, auch wirklich werksinhärent ist. Das heißt aber nicht, dass Interpretation keinen Spaß macht. Mache ich ja auch gerne!

      • Jacqueline Antworten

        Danke für die Anerkennung @Andreas!
        Ich beurteile das aus der Perspektive derer, deren Beruf es ist, solche Konzepte zu entwickeln. Von daher ist es nicht bloß Interpretation. Da Star Trek Kunst ist (immer war), ist da Zufälligkeit nicht vorhanden. Ein sehr guter Freund von mir ist selbst Schriftsteller, Kritiker und Altphilologe und wir schauen die Serie gemeinsam. Er ist ganz entzückt davon, obwohl er 59 Jahre lang kein explizites Interesse an Star Trek hatte. Ich frage dann immer „Und? Was sagst Du jetzt dazu?“ Da gestikuliert er dann erregt mit den Händen gegen Bildschirm und sagt „Das ist ja alles Shakespeare, die Figuren, die Sprache….und der alte Picard ist soooo gut“.
        Der Mann ist übrigens der Alfred-Kerr-Preisträger von 2008. 🙂

        • Andreas Autor des BeitragsAntworten

          Maybe! Ich sage ja nicht, dass nicht durchaus konzeptionelle Überlegungen in die Geschehnisse eingeflossen sind. Es wäre schade, wenn nicht.

          Dass Christobal Rios allerdings Rios heißt, weil darin „Rio“ steckt und das für den Kreislauf des Lebens steht und damit für eine tröstliche Lösung für den Existentialisten – das halte ich für ein Beispiel einer Theorie, die etwas weit hergeholt und daher eher nicht werksimmanent ist. 😉

          Grüße an deinen Mitgucker!

          • Jacqueline

            Schauen wir einfach, welchem Flusslauf er folgen wird. 😉 Ich lasse mich auch gerne überraschen. Auch wenn meine „Interpretationen“ manchmal etwas dogmatisch riechen, so gemeint sind sie nicht. Als Philosoph darf man auch nicht dogmatisch sein.
            Was mich aber irgendwie stutzig macht, war der Umstand, dass euch Hughs Offenheit und Kritiklosigkeit nicht irritiert hat. Bisher haben alle mit Picard „abgerechnet“. Und Hughs Verbitterung über das im Stich lassen der EXBs durch die Föderation, resp. Picard, ist gar kein Thema. Warum sollte ausgerechnet Hugh keine „Altlast“ wie Raffi oder Elnor haben? So schön das Wiedersehen der beiden inszeniert war, wirft es Fragen auf. Vorher habt ihr Picard für seine Naivität gegenüber Agnes kritisiert. Kann er nicht Hugh gegenüber ebenso naiv wirken? Vorerst. So viel freudige Eintracht ist oft trügerisch.
            Ich glaube, da kommt noch ein Twist und da Seven auch noch dringend einen braucht, könnte man die beiden Twiste ineinander auflösen. Aber das wird beide Figuren bereichern und schlussendlich auch Picard. Schauen wir mal….

            Unsere Raffaela Musiker hat ihren arg ungewöhnlichen Namen auch nicht einer blinden Laune der Autoren zu verdanken. Als Musikerin wird sie ihr besonderes Verständnis für die mathematische Struktur in der Komposition noch erhellend ausspielen können. Versprochen! 🙂

            Ps. die Grüße kann ich gern ausrichten 🙂

          • James T.

            Ich denke bei Hugh auch gleich an sein neues linkes Auge. Icheb?

          • Jacqueline

            Eben darauf hatte ich in Episode 5 schon hingewiesen. Und Seven braucht eine Katharsis. Die dramatisch blutige Szene mit Ichebs Augenraub war nicht umsonst so „nachhaltig“ – für Seven und uns.
            Ich frage mich nur, ob Hugh der Auftraggeber war, oder nur Nutznießer. In beiden Fällen hätte er zumindest einem seiner eigenen „Spezies“ Leid zugefügt. Das steht auf den ersten Blick im Widerspruch zu seiner fürsorglichen Haltung gegenüber den EXBs. Ist seine Mission auf dem Artefakt vielleicht eine nachträgliche Buße?
            Ich muss in Bezug auf Hugh jetzt an Lawrence von Arabien denken (Die sieben Säulen der Weisheit, 1926).

          • Julien

            Mich machen die Informationen auf imdb immer wieder stutzig. Jerri Ryan soll nur in 2 Folgen mitspielen. Demnach sollte ihre Geschichte innerhalb der ersten Staffel beendet sein. Zwischenzeitlich stand aber etwas von 5 Folgen. Gibt es da nähere Informationen? Es würde mich nicht wundern, wenn wir Seven nicht mehr zu sehen bekommen.

          • Jacqueline

            Nicht verunsichern lassen, Julien! Sie ist im Maincast und dort bleibt sie – hoffentlich für Ewig. Nur in Episode 7 ist sie offline.

          • TaoTao

            IMDB aktualisiert wöchentlich die Einträge zu PIC, wobei es nicht immer Änderungen zum Richtgeren sind. Jeri Ryan sagte im Gespräch mit Will Wheaton (Ready Room auf startrek.com), dass wir sie in dieser Staffel wiedersehen. …nicht umsonst gab Seven Picard ihre digitale Karte. 😉

          • Jacqueline

            @Andreas:
            Wenn die Themen Zeit, Vergänglichkeit und Tod zum Quell für Angst (z.B. „vor dem Ende der Welt“ oder „vor künstlichem Leben„) werden können, dann muss Star Trek hier eine optimistische Alternativ-Position einnehmen und „die Zeichen der Zeit“ anders interpretieren. Rios ist eine starke Figur, er hat die Aufgabe, den Unamuno zu tragen. Das Symbol des Fließens/Flusses war in der Literatur immer mit seiner impliziten Bedeutung aufgeladen: Wegen des Fließens ist der Fluss Symbol für Zeit und Vergänglichkeit, aber auch für ständige Erneuerung. Der Zusammenfluss aller Flüsse ins Meer galt als Symbol der Vereinigung und des Absolutem, z. B. … Die Grenze zwischen dem Diesseits und dem Jenseits wurde in verschiedenen Religionen durch einen Fluss vorgestellt. Rios ist als Captain eingeführt, der in die Fußstapfen von Picard treten soll. Seine Autorität wird mit dem Symbol der Erneuerung verknüpft. Warum sollten die Autoren dieser Figur nicht ebenfalls einen tiefgründigen intellektuellen Anstrich geben? Und warum sollte die Serie selbst unter dem intellektuellen Niveau seines Titelhelden geschrieben worden sein. Chabon hat selbst Philosophie studiert und nutz sie als Schriftsteller verantwortungsvoll. Das tat Roddenberry früher auch und wir loben sein Vermächtnis genau DAFÜR.

    • Trillian Antworten

      Ich hoffe zwar, dass Rios überlebt, aber mit der Auf-Splitterung und ihren narrativen Konsequenzen könntest Du recht haben: Und diese Splitter sind – so instruiert der Vorspann ja die Zuschauerinnen – ein zentrales Motiv. In dasselbe Motivfeld gehören eigentlich auch die ‚Zweiheiten‘ der Geschwisterpaare, umso mehr, wenn es sich um Zwillinge handelt.
      Zu Sojis Malen ist mir jetzt erst wieder eingefallen, dass ja auch Data malt! Hatte ich vergessen, aber Kunst/Schaffen/Schöpfen als Problem, wenn man vom menschlichen zum posthumanen kommt ergibt Sinn und bei Data überlappen sich das Erschaffen von Androidennachkommen und von Kunst: er malt und macht Soji.

      • Jacqueline Antworten

        @Trillian
        Interessanter Ansatz. Den Splitter im Intro identifiziere ich momentan als jenes Motiv, das Hans Christian Andersen 1862 in der „Schneekönigin“ verwendet hat.
        Da Soji und Dahj ja keine Zwillinge im gewöhnlichen Sinne sind, sondern vollkommen „identisch“, ergibt sich das Problem einer paradoxen Einheit in zwei Teilen. Das ist das Schöpfungsthema schlechthin. Darum die Vesica Piscis an der Halskette. Soji und Dahj können kein Gegensatzpaar bilden. Die Romulanische Mythologie um die zwei Schwestern ist daher eine Fehlinterpretation, weil sie mit einer zweiwertigen Logik ala Aristoteles arbeitet. Auch wir tun das heute in der Wissenschaft. Mit dramatischen Konsequenzen. Wenn man Andersens Schneekönigin nicht als Märchen, sondern als Allegorie auf die Konsequenzen zweiwertiger Logik ließt, ist es eine Horrorversion der Geschichte des Homo Sapiens.
        Im Unterschied zu den Zwillingen Dahj+Soji ist die Zersplitterung von Rios in seine Teile anders, eher der Analogie zum Licht, das durch ein Prisma fällt. Rios ist ein Symbol für Licht als Welle, während Soji und Dahj eher für die quantentheoretische Interpretation gelten können, speziell für die „Verschränkung„, die Einstein damals witzelnd als „Spukhafte Fernwirkung“ bezeichnete. Sie ist in der Tat sehr spukhaft, denn sie unterliegt nicht den Gesetzen der Zeit/Lichtgeschwindigkeit, das heißt, Reaktion+Gegenreaktion erfolgen instantan, der räumliche Abstand spielt keine Rolle.
        Das Ganze Problem wird Welle-Teilchen-Dualismus genannt und seine Rätselhaftigkeit ist seit dem frühen 20. Jahrhundert mit zum Teil katastrophalen Ereignissen historisch verbunden. Die entsprechende Analogie dazu wird uns in der Serie in den nächsten Folgen gezeigt.
        Die Frage, wer oder was die Zwillinge sind, entspricht genau der Frage nach der Natur des Lichtes.
        Diese Frage wird solange ein Problem sein, bis man die Dualität als Paradigma überwindet und die Gegensätzlichkeit durch ein neues Paradigma (Polarität) auflöst. Das übernimmt in der Serie sehr wahrscheinlich Picard selbst, denn durch seine Anomalie im Parietallappen wird seine dualistische Denkstruktur zerstört. Rechts-Links, Vorn-Hinten, Oben-Unten, Innen-Außen usw. – all das wird in der „Polarität des Einen“ aufgelöst. Aber vorher richtet Narizza noch gewaltigen Schaden an.

        Im Fall Rios und seine Hologramme kann es daher ein Happyend geben, weil Andersen keine Dystopie, sondern ein Märchen schrieb. 🙂

        LG
        Jacqueline

  9. solids Antworten

    Warp 9: 169Lj=51,450 Tage
    Warp 9,1: 169Lj=47,504 Tage
    Warp 9,2: 169Lj=43,527 Tage
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    Warp 9,6: 169Lj=27,545 Tage
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    Warp 9,99999: 169Lj=2,972 Stunden
    Warp 9,999999: 169Lj=56,394 Minuten

  10. nebelkerze Antworten

    Super Besprechung wiedermal! Mir hat die Umarmung zwischen Picard und Hugh auch sehr gut gefallen. Interessanterweise hat der Hugh-Darsteller auf Twitter geschrieben, dass die Szene so nicht im Drehbuch gestanden hat. Sie sei wohl improviziert worden.

    Viele Gruesse
    N

  11. Le-Matya Antworten

    Mir hat die Begegnung mit Hugh auch sehr gut gefallen. Im Gespräch mit Picard macht er ja deutlich, dass er sich sehr bewusst über Nareks Spionagetätigkeit ist. Allerdings hat er Narizza nicht erwähnt. Hat die sich tatsächlich so gut „getarnt“, dass sie sich nicht verdächtig gemacht hat oder hält Hugh es einfach nicht für erwähnenswert, dass es noch eine zweite Person gibt, die ganz nah an Soji ran möchte und ihr Leben/ihre Existenz bedroht?
    Da Hugh nach der Flucht Picards und Sojis die Kammer wieder verschließen möchte, macht sehr deutlich, dass er den Romulanern auf jeden Fall nicht loyal gegenüber steht. Es stellte sich ja immer die Frage, wem gegenüber er loyal sei. Eine Gruppe können wir jetzt auf jeden Fall ausschließen!

  12. Sören Antworten

    Hallo ihr Beiden! Wieder einmal eine sehr schöne Besprechung von Euch.
    Vielen Dank, dass Ihr so schnell das Forum angepasst habt – echter Service!
    Ich freue mich schon sehr auf den Live Podcast – hoffentlich können wir dort Picard feiern und nicht auf ein weiteres missglücktes Serienende der neuen Serien schimpfen 😉

    Ich fand das Wiedersehen mit Hugh und Picard großartig gespielt – das war mehr als TNG Fanservice, dass war richtig stark. Schön finde ich, dass der Gedanke aus Voyager – Borg werden wieder zurückverwandelt und sind eigentlich Opfer konsequent weitergeführt wird. Gerne hätte ich Hugh und Icheb mal zusammen gesehen, aber lassen wir das ranten auf Folge 5 🙂

    Sie hätten während des Gesprächs zwischen Picard und Jurati einfach einen ganz kurzen Flashback einbauen sollen, der zeigt wie Jurati ihre Spuren verwischt, dann hätten sich die Fragen erledigt. Leider gehen die Schreiber hier einen zu einfachen Weg.

    Picard hatte ja diplomatischen Status. Hat Elnor, indem er als Picards Begleiter drei Romulaner erschlägt, nicht einen erheblichen Zwischenfall ausgelöst? Warum lautet die Antwort auf jeden Widerstand. töten. Elnor hätte die Drei auch locker mit seiner Überlegenheit überwältigen können ohne Sie direkt umzulegen. Picard lässt es geschehen. Auch für Hugh wird die Situation jetzt echt schwierig. Mal schauen wie das aufgelöst wird.

    Weiter geht aus auf Nepenthe, im griechischen bezeichnet das eine Droge, die beim Vergessen hilft…

    • Jacqueline Antworten

      Hallo Sören,
      Elnor erledigt seine Gegner nie einfach. Er lässt sie wählen! Er bittet sie stets das Leben zu wählen. Genau genommen töten die Romulaner sich selbst. Ist ein großer ethischer Unterschied. Und in der Diskussion um den freien Willen berücksichtigt man hier, dass wir auf jeden Fall frei sind in dem, was wir nicht wollen. Elnor ist ein sehr kluger Charakter.

      Überdies dürfte ein aktiviertes Adroidenmädchen ebenso qualifiziert sein, Picard zu beschützen, wie Elnor es könnte. Es hätte mir sauer aufgestoßen, wenn Hugh alleine gelassen worden wäre. Der braucht jetzt nämlich Schutz, weil Narizza alarmiert ist. Es werden Zwischenzeitlich über die Kom des Cube Meldungen von cronometrischen Aktivitäten berichtet. Wohl ein Effekt der geheimen Trajektor Technologie.

      • Sören Antworten

        Spannende Sichtweise – derjenige der die Gewalt antut ist nicht die Ursache, sondern die Wirkung. Dem kann ich leider nicht folgen. Picard ist Gast auf dem Würfel – die Wachen machen Ihren Job und Elnor kommt aus dem Nichts und legt die drei Wachen um. Er hätte Sie auch einfach betäuben können. Er hat nicht gewarnt, sondern einfach vollstreckt. Als dann Picard geflohen ist, dann stellt er die nächsten Wachen vor die Wahl.

        Elnor ist kein kluger Charakter, sondern lediglich eine naive Tötungsmaschine. Er agiert ziemlich digital und das zeugt nicht gerade von Klugheit nur zu unterscheiden zwischen Leben und Tod. Es kann natürlich sein, dass hier ein anderes Werteverständnis der Romulaner gilt.

  13. Baasner Antworten

    Die Jungs vom Nerdizismus Star Trek Podcast haben am Ende ihrer Folgenbesprechung einen Aufruf für die FEDCON gestartet, sie suchen zwei Fans die bereit sind live auf der Bühne über Star Trek zu diskutieren. Wobei einer das „alte“ Star Trek und der andere das „neue“ Star Trek verteidigen soll.

    Vielleicht fühlt sich hier ja jemand berufen.

    https://www.nerdizismus.de/star-trek-picard-s01e05-e06-recap/

    • Jacqueline Antworten

      Ich tue mich schwer mit dieser dualen Einteilung, denn sie wird der Sache nicht gerecht. Es wird von vorn herein eine Grenze gezogen, was „alt“ und „neu“ ist. Chronologisch mag das Sinn machen, aber eben schwer inhaltlich. Besser wäre es, wenn man erstmal „alt“ definiert um dann zu sehen, was vom „Neuen“ dieser Definition entspricht. Danach wäre z.B. der Short Trek Calypso „altes“ Star Trek.
      Ich persönlich kann nicht das eine gegen das andere verteidigen. Ich kann nur Star Trek als Ganzes verteidigen, und beurteilen, an welchen einzelnen Stellen es inhaltlich schwach oder inkonsistent war.

  14. Jacqueline Antworten

    Zitat Andreas:

    „Ich glaube wirklich, dass nur 10 % von dem, was du in den Figuren siehst, auch wirklich werksinhärent ist.“

    Lieber @Andreas,

    Mit Deiner Skepsis hast Du mich zu einem tollen Gedankengang geschubst, vielen Dank dafür!

    Eine vergleichbare Diskussion gibt es nämlich schon seit Jahrtausenden zwischen Geistes- und Naturwissenschaftlern. Und zwar betrifft sie die Frage nach der Berechtigung der Mathematik als „Sprache der Natur“. Mathematik ist ja selbst keine Naturwissenschaft, sondern eine Geisteswissenschaft, das vergessen viele Menschen heute, denn die Naturwissenschaften haben diese vollkommen für sich vereinnahmt. In der Theologie gibt es diese Vereinnahmung auch in gewisser Weise, denn die „wunderbare Ordnung“ der Welt müsse von einem Schöpfer so geplant worden sein, anders lasse sie sich nicht erklären. Da intervenieren die Wissenschaftler und nutzen ebenfalls die Logik der Mathematik, um zu erklären, dass wir keinen Gott brauchen, um „Werksimmanenz“ bei der Schöpfung zu erklären.

    In der Literatur haben wir es von vornherein mit einer bewussten Schöpfung zu tun. Da erscheint ein Zweifel an der Planmäßigkeit des Autors leicht absurd, denn der Autor hat in der Regel sehr genaue Vorstellungen vom Pfad der Figuren und dem Ende, auf das er sie hin manövriert. Und wir haben bei den Storybögen von Discovery genau an den Stellen missmutig reagiert, als man den „Plan“ unverhofft kaputt geschrieben hat. Da, wo es Brüche in der grundlegenden Struktur gibt, kommt auch unser Gefühl für Stimmigkeit ins Schleudern.

    Vielleicht irritiert Dich nur der Begriff „Interpretation“. Ich persönlich sehe den Großteil meiner Ausführungen aber noch als „Analyse“. Interpretation ist ein späterer Schritt. Um eine Analogie aus der Naturwissenschaft zu gebrauchen: Ich beschreibe die Struktur, den Aufbau und das Verhalten aller Bestandteile einer Zelle, aber ich kann nicht sagen, wozu sie existiert.
    Bei einem literarischen Werk können wir immer den Autor selbst fragen oder den zeitgeschichtlichen Kontext ansehen, in dem das Werk erschaffen wurde und welcher Erzähltradition der Autor folgt.
    Bei Star Trek wissen wir von vorn herein, dass humanistische Handlungsethik, historische Bezüge und die gesamte Tradition westlichen Geschichtenserzählens das Fundament des Genres bildet.

    Du und Sebastian, ihr habt das so wunderbar deutlich gemacht, als ihr Calypso von Chabon besprochen habt. Ihr habt sofort erkannt, dass dort ein Text von Homer verarbeitet wurde und die Parallelen in der Handlung der Figuren erkannt. Es war noch viel mehr drin (z.B. die Zora/Aurora aus der Daedalus-Geschichte, aber egal. Das Grundkonzept habt ihr verstanden – dort! Warum tut ihr euch dann so schwer damit, genau diese Art der Konzeption nicht auch in der Serie PICARD zu sehen?
    Bei Calypso habt ihr ein schönes Fazit gezogen: „Hochkultur trifft Popkultur“. Dasselbe gilt für Picard! Die Serie ist mit der gleichen Hingabe und Tiefgründigkeit komponiert wie Calypso. Und dort war der Titel auch nicht zufällig, sondern „werksimmanent“. Darüber hinaus war in diesem kleinen Shorttrek schon erklärt worden, WIE und durch WEN Figuren ihre Namen erhalten – von den Menschen, die sie am besten kennen: von den AUTOREN! (Symmetrie zwischen Text und Metatext/Kommentar)
    Und warum sammelt die fremde Kultur Artefakte aus der antiken Poppkultur? Weil das, was Menschen hinterlassen, ihre Identität und Unsterblichkeit gemäß des philosophischen Ansatzes Miguel de Unamunos bezeugt. Der war in Calypso die ganze Zeit schon präsent.
    Vielleicht solltet ihr Calypso nochmal ganz aufmerksam anschauen.

    Ihr habt auch oft bemerkt, dass Autoren oder Leute aus der Produktion der Serien früher gern als kleine Verewigungen in Bildschirmen, Personen- oder Schiffslisten eingebaut wurden. Das ist sogar Tradition geworden. In Star Trek sprechen die Macher immer schon durch ihr Werk. Das ist ja auch notwendig, dass wir Gene Roddenberry darin verewigt sehen wollen und auch können.

    Und noch ein letztes Argument: Wenn Schriftsteller anfangen, auf das intellektuelle Niveau von normalen Menschen herabzusteigen, werden keine Werke wie Sherlock Holmes oder Hamlet oder Faust oder Antigone oder Frankenstein oder (Aufzählung frei ergänzen!) mehr möglich.
    Warum sollte Star Trek normalem Fernsehen gerecht werden wollen? Das wäre doch schrecklich! DAS wäre der wahre Tod dieses wundervollen Genres. Und es ist geradezu ein Segen für Star Trek, dass es heute die Freiheit seriellen Erzählens nutzen kann und wir auf der Streamingplattform ALLE ZEIT der Welt haben, es aufmerksam und wenn nötig, im Standbild anzuschauen. Von daher möchte ich sagen, dass die Macher das Potential dieses neuen Mediums zu ihrem Vorteil erkannt haben und es natürlich exzessiv nutzen. Das ist ihr Alleinstellungsmerkmal gegenüber dem ganzen Rest an 0815 Produktionen. Sie haben in der Schwäche eine Stärke entdeckt. So wie sie es bei den Figuren auch tun.

    Liebe Grüße von Philosophin zu Philosoph 🙂

  15. TimoP Antworten

    Für mich kippt Picard aktuell von Folge zu Folge ins Negative. Weniger wegen der Handlung eher wegen Picard und wie er gezeigt wird.

    Jeder scheint vergessen zu haben, dass Phaser auch betäuben können. Ich warte von der Crew nicht, dass sie sich daran halten aber bisher hat auch Picard diese Möglichkeit nicht in den Raum gestellt. In den ersten Folgen war er noch energisch gegen Mord aber in dieser Folge ist er cool damit.

    Ein weiterer Punkt ist Picards Verhalten nachdem Raffi betrunken den Tag gerettet hat. Ihm war Raffi in der Situation komplett egal. Offensichtlich geht es ihr schlecht, kann sich kaum auf den Beinen halten aber er sitzt im Sessel und freut sich dass der Plan aufgegangen ist. Immerhin geht Rios zu ihr aber Picards Gleichgültigkeit in der Situation finde ich sehr sehr schwierig.

    • Jacqueline Antworten

      Erinnere Dich mal an den frühen Picard und seine reservierte, fast feindliche Art mit Gefühlsausbrüchen bei Crewmitgliedern umzugehen: z. B. als Data mit seinen Gewissensbissen gegenüber Geordi in der Szene in der Astrometrie völlig überfordert war und bat vom Dienst freigestellt zu werden. ST Treffen der Generationen.
      Dort war er wirklich schroff aber auch professionell.

      Er kennt Raffi, er weiß, wie man sie aufbauen kann. Nicht mit gespiegelter Wehleidigkeit, sondern mit Aufgaben, durch die sie ihre Wertigkeit für die Gemeinschaft unter Beweis stellen kann. Und genau diese Strategie wird ihr helfen.

      Thema Phaser und sonstige Starfleet-Sitten: Picard ist nicht der Captain, sondern Rios. An wen soll er all die gesammelten betäubten Gefangenen denn weiterreichen, wenn er sich außerhalb des Einflussgebietes föderaler Justiz herumtreiben soll? Moralische Ansprüche sind nobel, wenn das Umfeld gegeben ist sie auch in die Tat umzusetzen.
      Versuche doch heute mal in einem zentralafrikanischen Mafiastaat demokratische deutsche Moral durchzusetzen!
      Ist ein schwieriges Problem. Und die Galaxie ist sehr groß und die Föderation nicht das Imperium, das mancher ST Fan sich leichtsinnig wünscht. Auch die Fiktion darf ein gerüttet Maß an Realismus haben, sonst könnte sich keine Figur mehr weiterentwickeln und müsste als statisches Abziebild an der Langweiligkeit ihrer Perfektion sterben.

  16. Eike Antworten

    ich habe in einem Youtubekommentar etwas gelesen, was ich bisher nirgendwo anders gehört habe, und was ich gar nicht wirklich mitbekommen bzw falsch gedeutet habe.

    bei 30:45, als Picard über die Brücke geht und als Folge der Flashbacks zu Boden sinkt und diesen berührt gibt es eine Kamerafahrt auf einen „aufwachenden“ Borg der in einem der Regenerationsalkoven steht.

    Ich finde das filmisch sehr gut in dem ganzen Flashbacktohuwabohu versteckt, und mich würde interessieren, wem das überhaupt aufgefallen ist.

    und: Erst danach (bzw nach Sojis Aktivierung?) wird Picard im Gang als „Locutus?“ angesprochen.

    • Jacqueline Antworten

      @Eike

      Hallo Eike, ja, das war mir aufgefallen, beides.
      Allerdings ist die Einordnung der wach werdenden Drohne noch schwierig, da es mehrere Möglichkeiten gibt, wer das sein könnte.
      1. Irgendeine Drohne, die exemplarisch gezeigt wird, um zu verdeutlichen, dass die Anwesenheit von Picard hochsensibel registriert wird.
      2. Ein Klon von Picard aus der Vergangenheit
      3. Ein Klon von Picard aus der Zukunft
      4. Picard selbst, der sich in der Zukunft wieder assimilieren lassen muss, um gemeinsam mit den Borg die „Apokalypse“ zu verhindern

      Eins fühle ich aber deutlich aus diesen Szenen heraus: Die Borg und Hugh haben auf die Ankunft von Picard gewartet, waren sich aber nicht sicher, dass er kommen würde. Hugh bittet ihn beiläufig, erneut „für die Borg“ zu sprechen, aber nicht als Locutus, sondern als Jean Luc Picard. Die volle Bedeutung dieser Bitte wird sich im Verlauf der nächsten Folgen erst zeigen.
      Interessant ist, dass die lat. Form „locutus“ übersetzt „der, der gesprochen hat“ heißt und nicht „der, der spricht“. Ich glaube, dass die Borg-Geschichte noch extreme Überraschungen bereithält.
      Lassen wir uns überraschen 🙂
      LG

    • frank Antworten

      ich habe beim aufwachenden borg auch gleich gedacht: hoppla, da entwickelt sich was! und als picard mit hugh und soji im queen’s room war und die romulaner anrückten, hatte ich gedacht, jetzt kommen die aufgewachten borg um ihrem locutus beizustehen. aber nö, es wurde die stargatevariante gewählt.

      • Andreas Autor des BeitragsAntworten

        Wir haben es ja erwähnt! Die Drohnen bemerken definitiv Picards Gegenwart.

        • Eike Antworten

          wenn ihr genau diese sequenz erwähnt habt dann muss ich wirklich aufmerksamer zuhören, sorry dafür 🙂

      • TaoTao Antworten

        Naja, wenn es den Bruder gibt/gab (wovon ich ausgehe), warum sollte Narek über ein Jahrzehnt verschwiegen haben? Er sagte, er habe ihn im letzten Jahr verloren.

        • Jacqueline Antworten

          Nareks Aufgabe ist es, den Aufenthaltsort der restlichen Androiden von Soji zu erfahren, ohne dabei seine Ziele offenzulegen. Narek weiß, dass Soji ein Android ist. Ebenfalls weiß er um die Geschehnisse vor 14 Jahren : da wurden er und sein Bruder während der Rettungsmission voneinander getrennt. Offiziell Schuld am Marsangriff waren Androiden. Daher kann Narek diese beiden Ereignisse gegenüber Soji nicht miteinander in Verbindung bringen. Daher muss er in der Zeitangabe lügen. Und es erhöht die Empathie von Soji, wenn er den Verlust des Bruders „frisch“ datiert.

    • Jacqueline Antworten

      Solche steilen Thesen gefallen mir! Und das würde auch erklären, warum Narizza mit Narek umgeht, wie mit einem Cousin oder einem Waisen, der nicht wirklich zur Familie gehört.

  17. Eike Antworten

    übrigens, das für mich zwingendste Foreshadowing, bzw Metazusammenfassunghinteasteregg ist das „Girls Rule!“ in Sojis Scrapbook

    (Girls die rulen sind natürlich u.a. The Destroyer, die Akteure der Sternenflotten-Föderations-Verschwörung, Jurati, und natürlich die Borg Queen (2.0))

    Ich denke, dass hier die Autoren der Serie die Autoren des Notizbuchs die komplette Essenz der Serie hinkritzeln ließen. Und würde mich nicht wundern, wenn die sich selber damit meinen.

  18. 2Voq Antworten

    Hallo allterseits!

    Ich stimme Andy und Sebastian zu. „The Impossible Box“ hat mir viel besser gefallen als „Stardust City Rag“. Das Zusammentreffen zwischen Picard und Hugh fand ich richtig toll und auch die Flashbacks waren sehr gelungen.

    Ich stelle mir einige Fragen, z.B.:
    1. Wieso hat Narek nicht einkalkuliert, dass Soji nach ihrer Aktivierung übermenschliche Androiden-Kräfte besitzt und damit einen Fluchtweg aus dem Raum findet?
    2. Hat jeder Kubus eine eigene Königin oder ist der Raumtrajektor eine Maßnahme für den Fall, dass sich eine oder die Eine Königin auf einem Kubus aufhält?
    3. Warum kommt Jurati mit dem Mord an Maddox einfach so durch? Raffis anfängliche Skepsis ihr gegenüber war berechtigt! Hier hoffe ich noch auf eine Auflösung.
    4. Wie wurde Hugh zum Direktor des Rückgewinnungsprojektes? Wir sahen in zum letzten Mal in dem TNG-Zweiteiler „Decent“, als er mit den abtrünnigen Borg unter der Führung von Lore unterwegs war. Damals war Hugh zwar schon auf dem Weg zum Individuum, aber trotzdem noch sehr „borgig“ mit den Implantaten usw. Den Sprung zwischen dieser Folge und seiner Arbeit auf dem Artefakt finde ich sehr groß und eigentlich auch ZU groß. Hier muss auch mehr erklärt werden. Leider wird Hugh höchstwahrscheinlich von den nicht ganz so netten Romulanern getötet.

    LL&P

    2Voq

    • Jacqueline Antworten

      Hallo 2Vog,

      Zu Deiner 1. Frage, warum Narek nicht einkalkuliert hat, dass Soji mit Gewalt entkommen kann:
      Ihr Fluchtweg/Methode erscheint uns nur im Nachhinein als eine Option, die Narek hätte bedenken können. Hätten wir das nicht gesehen, würden auch wir dieses Vorgehen nicht in absehen können. Zudem will uns die Serie hier die „romulanische Art zu denken“ nochmal verdeutlichen. Die Romulaner denken „2-dimensional“, das wird mit der 2D-Fläche des Zhal Makh symbolisiert, die ihr Äquivalent in unserem Schachbrett hat; nicht zufällig ist der Fußboden des Raumes in quadratische Felder geteilt, über die eine lineare 2-dimensionale Spur verläuft (ähnlich den Bewegungsmustern von Figuren beim Schach) Selbst die Beleuchtungspylone erinnern ans Schach. Die Bewegung während des Rituals ist an die Dimensionen dieser Fläche gebunden. Und Narek denkt über die Bewegungen in einem Raum genauso linear. Er betrachtet den Raum als geschlossen, weil seine Dimensionen an den Wänden und den Türen enden. Was Soji aber tut, ist sehr bemerkenswert. Sie verhält sich ein bisschen, wie die sprichwörtliche Taube auf dem Schachbrett, nur dass sie eben nicht so „dumm“ wie eine Taube, sondern so intelligent wie etwa ein Papagei (!) ist und „die Dimensionen durchbricht“. In diesen grandiosen Szenen wird uns Sojis Potential offenbart, das ambivalente Potential großer Intelligenz. Das wird dann später nochmal eine Rolle spielen, wenn es um die physikalischen Umstände ihrer mutmaßlichen Rolle als Destroyer geht. Sojis Kleidung auf dem Cubus ist nicht ohne Grund ein grauer Overal, das Kostüm einer Taube hatte sie schon seit Episode 1. Und die unzulängliche Mathematik/Geometrie der Romulaner wurde auch schon in den Szenen mit Ramdha und den anderen verwirrten EXBs gezeigt. Ramdha hatte versucht, mit ihren 30 Karten (Dreiecke) die Figur eines Sechsecks zu vervollständigen (das muss man alles symbolisch verstehen!) Die Tischfläche war auch dort schon die Begrenzung für ihr Vorhaben. Genau an dieser Unzulänglichkeit scheitern die Romulaner, wenn es darum geht, das Paradoxon/den Algorithmus zu entschlüsseln. Ihnen fehlt eine weitere Dimension (symbolisch) in der Gleichung. So ähnlich, wie die Physik vor hundert Jahren VOR Einstein dachte.

      Zur Frage der Anzahl der Königinnen, kann man ebenfalls das symbolische Schachbrett bemühen. Ihre Existenz und ihr Aufenthaltsort (Einzahl und Mehrzahl) wird von den Regeln des Schachs bestimmt und im Falle Künstlicher Intelligenz sogar explizit nach dem Algorithmus des „Rekursiven Backtracking“ Ich hatte schon unter früheren Episoden auf das mathematische Lösungsverfahren beim „Damenproblem“ hingewiesen und es erklärt. Data zeigt es uns schon gleich am Anfang von Folge 1 in der Traumszene – die symbolischen 5 Damen als Rätsel für Picard/Holmes. Wenn man die Mathematik des Damensproblems verstanden hat, weiß man, was die Strategie der Borg-Königin war, als sie einst den Cubus/das Artefakt verlassen hat.

      Fall Jurati: Die Aufklärung ihres Mordes erscheint uns nur darum notwendig, weil wir als „Beobachter“ von Außen dabei waren. Für die anderen realen Figuren in der Handlung ist kein Mord passiert. Die Figuren müssen demnach zunächst Juratis Erklärungen glauben, da sie keinen Grund haben, das Gegenteil anzunehmen. Sie akzeptieren das Naheliegendste als Wahrheit. Die Wendung der Betrachtung erfolgt erst später, aber dann ergibt sich auch ein anderer Kontext für ihre „Mordhandlung“.

      Fall Hugh ist für mich momentan der interessanteste. Weil wir von ihm noch keine Rückblenden gesehen haben. In der Tat ist seine „Verwandlung“ zwischen den TNG-Folgen und der aktuellen Zeit sehr umfassend und beinahe radikal. Er ist der Einzige, der keine Enttäuschung gegenüber Picard zeigt, wie etwa Raffi und Elnor. Hugh wird uns als jemand gezeigt, der das schon hinter sich gelassen hat. Sein Mitfühlen und Mitleiden mit den EXBs ist aufrichtig, aber die Emotionen dahinter machen ihn in gewisser Weise „unberechenbar“. Wir werden über Hughs Werdegang noch mehr erfahren, denn das Potential ist sehr groß angelegt. Die Romulaner töten ihn nicht. Denn Hugh hat eine Mission, und die beschränkt sich nicht nur auf sein simples Stellenprofil als Direktor des Forschungsprojekts.

      LL&P too
      Jacqueline

      • 2Voq Antworten

        Hi Jacqueline!

        Danke für deine Antwort! Du machst dir ja wirklich sehr viele Gedanken über die Story.

        Du glaubst also, die Romulaner werden Hugh verschonen, obwohl ihnen klar sein muss, dass er Picard und Soji zur Flucht verholfen hat? Spannend!

        Den Mord an Maddox finde ich schwierig. Das MHN hat sie beobachtet und wir müssen annehmen, dass Jurati dank ihrer Fähigkeiten als Kybernetikerin seine Daten löschen konnte, um den Mord zu verschleiern. Dann frage ich mich aber: Wenn sie das MHN so manipulieren kann, wieso hat sie es nicht einfach schon im Vorfeld „prophylaktisch“ abgeschaltet? Als Wissenschaftlerin ist Jurati es gewohnt, weit im Voraus zu planen anstatt hinterher aufzuräumen.

        LL&P

        2Voq

        • Jacqueline Antworten

          Hallo 2Voq,
          Jurati hat Dir die Frage im Grunde schon selbst beantwortet. Sie will hinterher für ihre Tat büßen, und vor einem Gericht braucht sie einen Zeugen. Aber sie weiß auch, dass es dazu nicht mehr kommen wird, wenn sie versagt. Ihre Tat ist sinnvoll und sinnlos zugleich. Das hat sie verstanden und darum spielt es keine Rolle, prophylaktisch das MHN abzuschalten. Es ist egal, weil „Ihre Superkraft“ einen Fehler zu erkennen, wenn sie ihn begeht, nutzlos ist.

        • Jacqueline Antworten

          Nochmal Hallo @2Vog,
          Ich möchte Dir unsere Agnes P. Jurati gern vollständig im Voraus teil-rehabilitieren 🙂
          Jurati ist lat. für „Loyalität geschworen haben“.
          Agnes ist ein Anagramm für „Agent“, nur dass das t um eine Stelle im Alphabet zurück ins s gerückt wurde.
          A.P.J. ist ein Akrynom und steht unter anderem für französisch „Agent de Police Judiciare“, das sind in Frankreich die Justizpolizisten (APJ) gemäß Artikel 20 der Strafprozessordnung. Damit sind gemeint: pensionierte Polizei- und Militär-Gendarmeriebeamte aus der nationalen und operativen Reserve einberufen werden. Sie unterliegen den Anordnungen und der Verantwortung von Polizeibeamten (OPJ) gemäß Artikel 16 der Strafprozessordnung. Sie können nur handeln, wenn sie diesem Dienst zugeordnet sind.

          Jurati wurde demnach aus der Starfleet-Reserve rechtmäßig einberufen und handelt nach den Vorschriften der Sternenflotte, auf die sie einst einen Eid geschworen hatte. Demnach ist ihre Tat kein Mord, sondern Exekutive auf Befehl. Juristisch ist sie damit keine Mörderin.

          LG Jacqueline

          • 2Voq

            Hi Jacqueline!

            Jurati wurde demnach aus der Starfleet-Reserve rechtmäßig einberufen und handelt nach den Vorschriften der Sternenflotte, auf die sie einst einen Eid geschworen hatte. Demnach ist ihre Tat kein Mord, sondern Exekutive auf Befehl. Juristisch ist sie damit keine Mörderin.

            Das möchte ich in der Serie hören, ansonsten ist Jurati in meinen Augen eine Mörderin. Außerdem kann ihre Tat auch dann ein Mord sein, wenn sie von einem hohen Beamten/Offizier der Föderation/Sternenflotte angeordnet wurde. Ein gutes Beispiel dafür ist Section 31, die Odo mit einem Virus infizierte, der sein Volk ausrotten und damit den Dominion-Krieg beenden sollte. Section 31 arbeitete bei ihren Operationen auch mit Starfleet (Beispiel: Admiral Ross) zusammen und muss darum deren Unterstützung gehabt haben. Sisko gab in der legendären Folge „In the Pale Moonlight“ Befehle, die unter anderen Umständen als Verbrechen gegolten hätten. Am Ende deckte er Garaks Mord am romulanischen Diplomaten Vreenak, so dass die Romulaner auf Seiten der Föderation in den Krieg eintraten.

            Ich glaube, dass sich Jurati in einer ähnlichen, ethisch/moralischen Grauzone bewegt. Sie wird vielleicht durch ihre Befehle legitimiert und geschützt, aber die Intentionen ihrer Befehlshaber können dennoch fragwürdig oder falsch sein.

            LG

            2Voq

  19. Jacqueline Antworten

    Kategorie Sonstige Merk-würdigkeiten:

    Ich möchte ein paar interessante Zusatzinformationen für jene abliefern, die ebenfalls Freude an der Enträtselung der Symbolik und Struktur der Serie gefunden haben.

    Das Alter von Soji und ihren gefälschten Lebenszeugnissen beträgt 37 Monate. Das sind genau 3,08 Jahre.
    In TNG Staffel 3 Episode 8 (Der Barzahnhandel) geht es um ein instabiles Wurmloch in den Deltaquadranten
    37 ist die Anzahl der Zahlen, auf die man beim Französischen Roulette setzen kann.
    Die Würfel in der Werbung für Freecloud (als Raffi in der Recherche den Aufenthaltsort für Maddox findet) symbolisieren „Glücksspiel“
    37 ist eine Primzahl und ihre Quersumme ist 10
    37 wird in Armenisch durch den Buchstaben O (Oh) ausgedrückt

    Der am Ende der Episode 6 genutzte Trajektor ist eine Technologie, die durch Assimilation der Sicarianer im Deltaquadranten erworben wurde. (VOY „Das oberste Gesetz“). Die Sikarianer können diese Technologie nicht selbst entwickelt haben, denn als genusssüchtiges, sich schnell langweilendes Volk sind sie das Gegenteil einer wissenschaftlich ambitionierten Gesellschaft. Zudem haben sie einen bezeichnenden Namen – der Sicar ist lat. der Meuchelmörder. Vielleicht erfahren wir in STP endlich, welche Besucher lange vor der Voyager Crew getäuscht und für die Trajektor-Technologie getötet/ausgerottet wurden. Infrage kommen da diverse sehr alte Kulturen aus dem Alphaquadranten, die ein sehr hohes technologisches Niveau hatten.

    Die 37 verrät es uns jetzt schon: Es sind die Iconianer, die wir in TNG Staffel 2 Episode 11 indirekt kennenlernen durften.
    37 hoch 37 ergibt 1.05555134955778 mal 10 hoch 58
    Die Quersumme daraus ist 281, Basis 21=11 und Basis 9=2
    Auf 11 und 2 kommt man ebenso, wenn man die Eigene Summe nimmt (37+37=74)

    Da die Iconianer eine arg komplexe Sprache hatten, mit der sogar Data damals seine Probleme hatte, ergibt sich die Notwendigkeit, diese Sprache zu verstehen. Das hat Soji offenbar „intuitiv“ geschafft, als sie mit dem „Namenlosen“ in seiner eigenen Sprache sprechen konnte. Hugh war begeistert. Ich auch!

    In Sojis „Alptraum“ von Episode 6 erfahren wir, dass der Ort ihrer Erschaffung ein Planet mit Gewitterstürmen und zwei Monden war. Wie präzise können reale Erinnerungen und Fiktion in einem Traum unterschieden werden?
    Da wir aus der Folge VOY S01E10 (wie oben) wissen, dass die Trajektor-Technologie der Sicarianer nur in Verbindung mit dem Quarzmantel des Planeten funktionierte, müssen wir nach einem Planeten suchen, der ebenfalls sehr viel Siliziumdioxid (Quarz) hat: Es ist der Mars, der zufällig auch zwei kleine Monde besitzt und auf dessen Oberfläche dank der elektrischen Spannungen zwischen dünner Atmosphäre und Siliciumdioxid regelmäßig hübsche Gewitter hervorbringt.
    Die VOY Folge war übrigens Nr 10 in Staffel 1 (10= Quersumme aus 37) Und 1 ist nach babylonischem Zahlensystem dasselbe wie 10, denn die kannten keine 0, die Null stammt aus Indien.

    PS: Ein besonderes Dankeschön möchte ich hiermit meinem Dr. Watson (@Baasner) aussprechen, der mich nochmal mit der Nase auf die 37 stieß. Danke!

  20. Praetor Locutus Antworten

    Vielen Dank für diese wieder mal sehr gute Folge!

    Zwei kleine Anmerkungen,
    1. Zur super inszenierten Szene mit Picard und dem Locutus-Bild: mich stört es leider sehr, dass er sich mit höchster Empfindung ans falsche Auge fasst, denn das Photo ist ja natürlich nicht wie ein Spiegel, sondern Picard hatte ja am linken Auge das Implantat…Leider hat mich das sofort so sehr gejuckt, dass ich das gar nicht mehr genießen konnte. Natürlich muss man sowas opfern für die Inszenierung, aber das war schon etwas arg seltsam…

    2. Zur Langeweile bei Reisen durchs Nichts: ihr reitet da immer sehr drauf rum, dass Jurati sich so schnell langweilt, trotz kurzer Reise, das ist aber durchaus realistisch, das erzählen auch Seefahrer, dass man sich nach zwei Tagen schon sehr einsam fühlen kann z.B. auf einem Ozean. Ich finde es deshalb also legitim und reizvoll, dies hier zu thematisieren!
    Außerdem ist sie ja anscheinend wirklich sehr traumatisiert…passt für mich.

    Freue mich auf den nächsten Podcast!

    • Jacqueline Antworten

      @Preator Locutus
      Das war kein Fehler des Drehbuchs, dass Picard sich ans falsche Auge fasst. Das muss er, weil in dieser Szene auch das erste Symptom seiner Parietallapen-Verletzung gezeigt wird. Der Parietallappen steuert die rechts-links Koordination der Motorik, die Körperwahrnehmung im Raum und das Verarbeiten von Zahlen und Mustern. Er ist mit dem direkt daneben liegenden Temporallappen verbunden. Die Szene ist nicht falsch. Sie zeigt nur mehr, als man beim ersten Mal Schauen erkennt.

      LG

    • Killrogg Antworten

      Dass Picard sich da an die falsche Seite fasst, hat mich auch irrsinnig gestört.

      Im Prinzip nur eine Kleinigkeit, aber es fiel einfach (mir subjektiv besonders negativ) auf.

      Warum?
      Ich hatte Mal einen (kleinen nix aufregendes) Unfall mit OP und NachVersorgung (quasi simpelste Borg Zeug Erweiterung am Körper). Wenn ich daran erinnert werde, geht meine Hand automatisch an die Stelle wo es spürbar war. Egal was mir ein Foto zeigt.

      • Andreas Autor des BeitragsAntworten

        Aber Picard fasst sich doch an die richtige Seite?! Nur das Foto ist gespiegelt?!

        • Jacqueline Antworten

          Ja, das Foto ist an der Y-Achse gespiegelt. Im 3D-Koordinatensystem ist das die senkrechte Raumachse. Die Holomatrix hatte schon zuvor Fehler. Als Picard am Anfang die Simulation pausierte, stoppten die Vögel am Himmel, aber das Feuer im Kamin nicht.
          Erst Fehler bei Bewegungsabläufen (Feuer), dann in der Projektion von Koordinaten im Raum.

  21. Jana Antworten

    Hallo ihr zwei! Sehr schöne Besprechung, vielen Dank für die gute Unterhaltung!

    Was ich mich bei Soji die ganze Zeit frage – vermutlich ist es aber völlig unwichtig: Wer hat sie eigentlich auf dem Borg-Kubus eingestellt? Wie kommt sie ohne echten Lebenslauf zu dieser Stelle? Oder wurde sie gezielt platziert? Ist sie wirklich Anthropologin? Und wie kommt sie auf genau diesen Borg-Kubus?

    Ich bin mir bei der Serie manchmal nicht sicher, ob diese Details vergessen wurden, oder ob dann doch noch jemand dahinter steckt.

    Macht weiter so!
    LG J

    • Jacqueline Antworten

      Hallo @Jana,
      Die rechtliche Lage ist vergleichbar mit einem bilateralen Abkommen (z.B. wie zwischen der Schweiz und der EU), hier zwischen Förderation und dem Romulanischen Freistaat. Das Forschungsprojekt wird von Hugh als Direktor geleitet, der selbst Föderationsbürger ist und damit sind alle personalpolitischen Angelegenheiten in seiner Administration (resp. der Sternenflotte), bedürfen aber einer zusätzlichen Genehmigung durch die romulanische Verwaltung. Soji und ihre Schwester bekamen gezielt von Maddox akademische Vitas, um genau an den beiden Orten (Nach-)forschen zu können. Wie und warum Maddox aber ausgerechnet das Artefakt mit dem Androiden-Bann in Verbindung brachte, ist noch nicht vollständig erklärt worden. Maddox muss Informationen über gewisse strategische/operative Ziele des Tal Shiar besessen haben, die er als Teil einer „Verschwörung“ interpretierte.

      Keine Sorge, es werden keine Details vergessen. Im Gegenteil! Es werden nicht einmal Details vergessen, die dem Zuschauer zunächst nicht auffallen. Das Drehbuch ist nach einem rekursiven Algoritmus strukturiert, der zwingend auf bereits erzähltes „backtracken“ muss.

      LG J 🙂

  22. Jacqueline Antworten

    Kategorie Sonstige „Merk-würdigkeiten“ Nr.2

    Die Episode „Stardust City Rag“ beginnt mit der Rückblende ins Jahr 2386 (13 Jahre vor 2399)
    Die Quersumme von 2386 ist 22
    22 ist 11+11
    Der 11.11. ist traditionell der Tag, an dem Fasching/Karneval beginnt.
    Die Vorläufer sind ca. 5000 Jahre alt.
    Karneval ist Latein (carne vale) und bedeutet „Fleisch, lebe wohl!“
    Vom Aschermittwoch bis Ostern (40 Tage) dauert die Fastenzeit
    Das Motiv des Karneval begegnet uns später in der Folge auf Freecloud, wo Picard und ein Teil der Crew sich in ihre Kostüme werfen. Mr. Vup kann Rios‘ Frühstück noch riechen…

    „Carne vale!“ könnte auch ein Lebewesen ausrufen, wenn es die Fleischlichkeit gänzlich überwunden hätte.
    Unsterblichkeit, wie sie M. de Unamuno sicher nicht im Sinn hatte. Darum an der Stelle die Kontraposition zu Unamuno.

    Ein Bezug auf die Supernova und ihre Ursache könnte in TNG S4E22 (4, weil 40 ohne die Null gelesen) versteckt sein. Und dort ging ein Experiment mit einer sterbenden Sonne ordentlich schief.

    Jetzt bekommt das spaßige „EASTER-EGG“ -Gesuche eine ganz neue Dimension 🙂

  23. - Mo - Antworten

    Jetzt wissen wir auch wofür die transparenten Bildschirme gut sind: Für ganz tolle Kameraperspektiven, in denen die auf dem Bildschirm abgebildete Person über das Gesicht der betrachtenden Person (hinter dem Bildschirm) gelegt wird. Das konnten wir nun mehrfach beobachten. Der Effekt ist bei der Regie sogar so beliebt, dass Locutus of Borg in dieser Episode gespiegelt wurde, damit die Überblende funktioniert. Es macht jedoch inhaltlich keinen Sinn, dass Picard nur das eine Bild bei seiner google Bildersuche spiegelt. Hat es euch auch so irritiert wie mich?

    Viele Grüße und danke für den wie immer großartigen Podcast
    Mo

    • Jacqueline Antworten

      @Mo:
      Ja, die Szene sollte in dieser Art auffallen. Die „Spiegelungen“ entstehen nicht durch den transparenten Bildschirm, sondern durch die Position der Kamera. In der Geometrie gibt es die Achsenspiegelung, hier gibt es aber keine spiegelnde, sondern eine durchsichtige Oberfläche, die wir im Raum mit der Kamera umfahren können. Dabei ist der Bildschirm (2D-Fäche) die gleichzeitig Vorder- und Rückseite eines Motivs (Picard-Foto) ist. Der 3D Picard hinter dem 2D-Bild ist damit achsengleich zur Rückseite des Picard-Foto, aber nicht achsengleich zur Vorderseite des Bildschirms. Kurz: Rechts und Links werden relativ.
      Picard hätte sich normalerweise daran erinnert (somatische Marker), dass er das Borg-Implantat an seinem linken Auge hatte. Er fast sich aber mit der Hand ans rechte. Und das hat seine Ursache in seiner Parietallappen-Schädigung. Der Parietallappen enthält eine retinotope Karte der Umwelt und analysiert binokulare Information, was für die Steuerung der Zielmotorik – insbesondere von Greifbewegungen – entscheidend ist.
      Die Funktionsbeeinträchtigungen des Parietallappens werden in der Zukunft noch eine größere Rolle spielen, wenn es um Sprechen, Lesen, Schreiben, Rechnen und koordinierte Bewegungen im Raum geht.

      VG

      • - Mo - Antworten

        Er fasst sich an die rechte Seite, weil dort auch das Implantat war, zumindest in TNG.

        Meine neue These ist, dass das Bild, welches auf dem Screen zu sehen war, ein Selfi ist. Locutus war einer von diesen Leuten, die ihr Smartphone so einstellen, dass es wie ein Spiegel funktioniert.

  24. Willma Sterben Antworten

    Als erstes muss ich mich entschuldigen für meinen zu emotionalen post zur Folge5. Ich seh zwar trotzdem STP als die viel bessere Serie zu Disc aber das ist ja Geschmackssache.
    Und im Vergleich zu Disc. wurde STP F.1-5 von Euch m.M.n. „falsch“ oder nicht fair analysiert. Ich hab eure Besprechungen von Disc. ab dem 2/3 der 1.St. näher verfolgt. Und die Anderen erst im nachhinein. (+ die Analysen von den anderen ST Serien).
    Eure Besprechung diesmal war für mich die Beste die ich jeh von euch gehört habe. So stell ich mir eine ausführliche Episodenanalyse vor. Bestimmte Ansichten teile ich zwar nicht aber Ihr erklärt plausibel warum ihr diese vertretet, und endlich mal auch nicht mit nem ausschweifenden Utopie-TNG-Captain-Vergleich, oder total Abseits des Thema Diskussion (F.5 Manu Intiraymi-Kevin Spacey)
    Nochmal zu Icheb in F.5: Casey King ähnelt Mark Bennington in VoySt7F11 Shattered-Zersplittert sehr.

    Ich will auch gar nicht näher auf die Folge an sich eingehen, ich freu mich einfach endlich wieder auf eure nächste Episodenbesprechung.
    Macht weiter so.

    live long and prosper 😉

    • Andreas Autor des BeitragsAntworten

      Alles gut. Die Ähnlichkeit zwischen Casey Kind und Mark Bennington ist mir gar nicht aufgefallen. Gutes Casting, würde ich sagen!!

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