Lieblingsfolge: Star Trek Enterprise – „Dear Doctor“ (S01/E13)

Aus der heutigen Perspektive ist „Star Trek: Enterprise“ die vielleicht am geringsten geschätzte Star-Trek-Serie überhaupt. Aber hält die Serie bei näherer Betrachtung einem solch negativen Urteil überhaupt stand?

Die 13. Folge der ersten Staffel, „Dear Doctor“ (oder auf deutsch: „Lieber Doktor“) ist sicherlich ein Qualitätsmerkmal. Deswegen besprechen wir sie äußerst gern als Lieblingsfolge.

Den Beitrag von „Deuschlandfunk Nova“ über die Neandertaler in der Evolution findet ihr hier: https://www.deutschlandfunknova.de/beitrag/neandertaler-warum-sie-ausgestorben-sind

Den Verriss auf die Episode findet ihr hier: http://www.firsttvdrama.com/enterprise/e13.php3

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11 Gedanken zu „Lieblingsfolge: Star Trek Enterprise – „Dear Doctor“ (S01/E13)

  1. Gugelhupf Antworten

    Schöne Besprechung, bitte besprecht mehr Enterprise (und Voyager)! Beides interessante Serien, die den Hass nicht verdienen, den sie oft abbekommen.

  2. Stefan Antworten

    Hallo ihr beiden,

    vielen lieben Dank für die Besprechung dieser tollen Episode – bitte gerne mehr von ENT (die dritte Staffel wäre doch mal ein Projekt für die anstehende Serienpause)

    Eins muss ich aber anmerken (Achtung, Sprachpolizei :-D). Mir ist ein paar Mal leicht störend aufgefallen, dass ihr sowas wie „er hat da einen Punkt“ sagt. Das ist leider ein Anglizismus. Auf Deutsch sagt man einfach „da ist etwas dran“ oder „da mag er/sie/es Recht haben“. Klick!

    Ich bin gerade am überlegen, welche Lieblingsfolge mir 25,00 € wert wäre 😉

    Liebe Grüße vom Niederrhein
    Stefan

  3. Killrogg Antworten

    Von Archerprise hab ich, wohl als einzige Star Trek Serie, noch nicht alle Folgen gesehen.
    Ein Fehler.
    Super Folge ausgesucht! Die auch noch den Sprit von Star Trek schon widerspiegelt.

    Zur Antwort T pols bzgl der Ferenghi für mich wirktev es ein wenig so als wolle sie etwas verheimlichen ABER ich glaube nicht dass die Vulkanier zu dem Zeitpunkt etwas über die Ferenghi wussten. Warum? In TNG find due Vulkanier und Menschen ein lange zusammen in der Föderation. Man kann davon ausgehen, dass ihr Wissen lange und gut geshared ist. Allerdings hat niemand auf der Enterprise etwas von den Ferenghi gehört als sie in der ersten Staffel auftauchen. Ergo: die Vulkanier haben hier zu noch nichts in die Datenbanken bei getragen. Nicht weil sie es,wie in Archerprise nicht WOLLTEN, sondern weil sie es, aufgrund von Ungewissheit, nicht KONNTEN.

  4. Killrogg Antworten

    Oh, und ein schönes Meta Thema ist mir auf gefallen. Die valaquianer wirken wie ausgewanderte Europäer und für menk wie Indianer.

    Heute gibt es auch Reservate für Indianer wo für sie „gesorgt“wird. Aber das gute Land gibt’s nicht.

    Damals waren die Amis fortschrittlicher als die Ureinwohner. Und heute? Überholt sich der gerade der Kapitalismus und das unendliche Wachstum ist vlt doch nachhaltigem Leben, wie dem der Ureinwohner, vorteilhaft…

    Wer ist hier nun der superiore Humanoide .

    Erinnerte mich auch an die Folge…

  5. Lou Antworten

    Moin,

    wieder einmal ein tolle (Live-)Folge!

    Also ich bin Mathematiker und kein Arzt und ich habe mich überhaupt nicht eingelesen, aber ich schreibe einfach trotzdem was dazu:

    1. Evolution: Ich denke, dass der genetische Defekt der Valakianer sehr wohl Evolution sein kann. Evolution heißt doch nur, dass sich die Gene durchsetzen, die entsprechend der jeweiligen Situation die größte Überlebenschance bzw. die größten Vorteile bieten. Und wie wir das aus der eigenen Erdgeschichte kennen, sind das halt sehr häufig auch nur die „kurzfristige“ Vorteile. Vielleicht boten gerade die Teile im Erbgut, in denen sich dieser Defekt entwickelte, die Möglichkeit, zur dominierenden Spezies zu werden. Und wenn der Defekt zunächst nicht zu spüren war, gab es für die Evolution auch „keinen Grund“, ihn zu korrigieren.

    2. Genmanipulation: Die Argumentation der Vulkanier/Denobulaner/Archers halte ich für sehr gut nachvollziehbar. Hier geht es eben nicht um eine Krankheit oder sonstige äußere Einflüsse. Es ist kein Virus oder Bakterium. Soweit wir wissen ist es auch keine Schädigung des Erbgutes durch irgendeine neu aufgetretene Strahlung oder so was. Es ist ein natürlicher Prozess, der (wahrscheinlich) zu einer Sackgasse in der Evolution geführt hat. Ein Eingriff würde Genmanipulation bedeuten! Gerade die Menschen haben damit im Star-Trek-Universum schlechte Erfahrungen gemacht. Und wir haben ja ähnliche Diskussionen. Ist es in Ordnung, Getreide genetisch so zu verändern, dass es auch da wächst, wo Menschen nicht vernünftig ernährt werden können bzw. dass wir so hohe Erträge erzielen, um alle gesund zu ernähren? Ist es in Ordnung, genetische Defekte bei Embryonen zu korrigieren?

    Hinzu kommt, dass Phlox den Menk ein sehr hohes Potential bescheinigt. Langfristig ist es somit vielleicht für die humanoide Bevölkerung schädlich, die Valakianer zu heilen. In der Science-Fiction gibt es den Gedanken häufiger, nicht das kurzfristige Wohl einzelner Individuen, sondern das Wohl der Gesellschaft in den Blick zu nehmen (und damit ist hier nicht eine Gesellschaft gemeint, die nur durch Unterdrückung von Individuen funktioniert). Das nullte Robotergesetz von Asimov wäre so ein Beispiel.

    3. Entscheidung: Unterm Strich bin ich aber dennoch bei Andi. Wenn es dort Leute gibt, die zu Millionen sterben, sollte man ihnen helfen.

    Aber vielleicht hätte man zunächst mit den Valakianern sprechen sollen. So wie ich die Situation verstanden habe, waren die ja nicht feindselig gegenüber den Menk eingestellt oder hatten Angst vor Unterdrückung. Über die Jahrhunderte ist man vielleicht nur etwas betriebsblind geworden. Hätte man denen gesagt, dass die Menk ein enormes Potential haben, hätten sie vielleicht freiwillig mit denen auf Augenhöhe zusammengearbeitet und das Potential beider Spezies wäre frei geworden. Auf der Erde sind inzwischen auch viele Menschen der Ansicht, dass es zum Wohle aller ist, wenn Frauen genauso viele Rechte wie Männer haben. Und bei den Valakianern bräuchte man für den Sinneswandel vielleicht noch nicht einmal eine Menkbewegung.

    Herzliche Grüße

    • TaoTao Antworten

      Phlox sagt aber auch wie super lange es wohl dauern wird, bis die Menk sich entsprechend entwickelt haben. Eine Gleichsetzung mit Frauen(rechten) finde ich hier sehr … mutig.

      • Lou Antworten

        Hi TaoTao,
        vielen Dank, dass Du mich mutig findest 😉

        Dein Hinweis ist natürlich berechtigt. Ich hatte allerdings auch nicht die Absicht, diese Situation mit der Entwicklung der Frauenrechte gleichzusetzen. Überhapt sind alle meine Anspielungen/Vergleiche relativ unpassend zu dem, worum es in dieser Folge geht. Es ging eher um das jeweilige Prinzip. Und ein gewisses Maß an Ironie war auch dabei. Falls das jemand unpassen findet oder sich sogar beleidigt fühlt, tut es mir leid. Das war, wie gesagt, nicht meine Absicht.

  6. Lt. Cmdr. Hans Wurst Antworten

    Welcher Vulkanischen Logik entspricht es eigentlich, Milliarden sterben zu lassen (bzw. möglicherweise sogar umzubringen – das Vorenthalten einer verfügbaren Heilung könnte man ja als solches verstehen), weil man an eine mystische Evolution mit eigenem Willen glaubt? Ich finde, damit tut ihr selbst den Vulkaniern Unrecht, die schließlich für das ’needs of the many‘ bekannt geworden sind?

  7. TaoTao Antworten

    So, jetzt habe ich die Folge nachgehört, im Live-Chat aktiv zu sein war kein wirkliches zuhören. 😉 Auch war ich zwischenzeitlich verwirrt über den Inhalt, also in Sachen Gendefekt und Erkrankung und habe sie noch mal geschaut…

    Phlox sagt, dass eine genetische Anomalie der Verursacher der Symptome ist. Es ist keine Krankheit im herkömmlichen Sinne eines bakteriellen oder viralen Infekts. Die „Krankheit“, also das Leiden an den Symptomen, gibt es lt. Phlox schon sehr lange und in den letzten Generationen gab es eine erhöhte Mutationsrate, die Anomalie verstärkte sich also durch evolutionäre Prozesse, wenn ich es richtig verstanden habe. Die Proteine, die die Chromosomen zusammenhalten, zerfallen. Er könnte nun genmanipulierend tätig werden, lehnt es aber eher ab, da er es als natürlichen Prozess sieht, der die zweite Spezies auf dem Planeten, die dieses Problem nicht ausgebildet hat, vermutlich zur Blüte bringen wird.
    Abgesehen davon, könnte man sicher nicht, wie das früher gerne mal in Star Trek dargestellt wurde, mal schnell das Genom der Bevölkerung ändern und bald wegfliegen. Daraus kann sich ja ungeahntes erwachsen – im wahrsten Sinne.

    Für mich ist es sooo sehr passend und perfekt, dass Archer die Entscheidungen trifft! Er lässt ein Medikament zur Linderung mit Anweisungen da, dass der Spezies Zeit verschafft, was mMn schon eine gute Hilfe ist. Sie genetisch zu verändern oder ihnen Warptechnik zu überlassen wäre arg gewesen. Archer bei den Überlegungen zu sehen, was vielleicht geht und was nicht, die Sehnsucht nach einer Direktive, die einem Orientierung geben könnte/sollte, fand ich super.
    Aus übermäßigem Eingriff wäre eine Verpflichtung erwachsen, wie sie die Vulkanier auf der Erde für sich sehen. Der Moment in seinem Quartier, als er im Gespräch mit T‘Pol nachfühlen kann, in welcher Zwickmühle sich die Vulkanier fühlen mögen, war sehr stark! Klar kann man sagen, dass sich die Verpflichtung zu helfen von selbst versteht, ist Hilfe aber wirklich jedes Mittel auszuschöpfen? Müssten sie dann nicht wirklich die nächsten Jahre/Jahrzehnte nach dem Rechten schauen? Welche Verpflichtungen sind sie in der Lage einzugehen? Und ist die erste Direktive, wie wir sie „heute“ kennen (räusper – meta, ihr wisst schon), nicht gerade auch zum Schutz derer die „geholfen“ bekommen? Wann ist Hilfe hilfreich? Ich empfehle in diesem Kontext noch einmal ausdrücklich den Roman zur Vorgeschichte ST Picards zu lesen oder zu hören. Kann Hilfe letztlich Kolonialismus sein und warum ist gut gemeint nicht gleich gut gemacht? Im Rahmen der Grenzen zu bleiben, mit dem was sie leisten und abschätzen können, zeigt für mich Archers Größe und Durchsicht hier.

    Interessant auch, wie Plox über die Vulkanier sagt, dass sie glaubten, die Menschen könnten ihre Entscheidungen der letzten Jahrzehnte nicht alleine getroffen haben. Das scheint er nicht in diesem Ausmaß so zu sehen. Und auch hier wieder auf jeder Ebene: Das Thema der unterschiedlichen Kulturen und Einstellungen. Ab wann kann das Gegenüber auf eigenen Füßen stehen, ab wann empfindet man so als „Helfender“, gerade wenn man nicht die gleichen Werte teilt? Und dazu auch noch der Perspektivwechsel Archers, diese Folge ist ganz großartig in meinen Augen.

    Herzliche Grüße
    TaoTao

    • TaoTao Antworten

      P.S. Wie ich sah, hatte ich die abschließende Diskussion noch nicht zu Ende gehört. Ich finde wie Sebastian, dass der Vergleich mit dem ertrinkenden Kind hier nicht passend ist.

      Es ist keine Erkrankung, die mit einem Medikament geheilt werden kann, sondern ein Verfall aufgrund der genetischen Anomalie. Das ist schlimm, ein evolutionärer Prozess der Spezies, der sich aber sicher nicht so leicht beheben lässt, als dass man hier von „Heilmittel“ und dessen Vorenthaltung sprechen kann, denke ich. Leider erläutert uns die Episode dazu nicht sehr viel, aber Phlox sagt, dass er genverändernd tätig werden müsste. Ich denke, das macht man nicht so nebenbei und auf die Schnelle. Gerade Star Trek hat uns immer wieder gezeigt, dass sich daraus ungeahntes erwachsen kann. Vielleicht stabilisiert sich der Defekt bspw. erst in einer oder mehrerer Generationen und oder bringt ungeahnte andere Probleme. Hier beweist Archer für mich Weitsicht und vor allem Einsicht, dass es über seine Möglichkeiten geht. Denn genau für solche Situationen gibt es „heute“ die erste Direktive. Es ist eines, für sich und seine Spezies Dinge zu probieren, aber etwas anderes, Entscheidungen für andere zu treffen. Wo ist die Grenze, wann ist gut gemeint, nicht mehr gut gemacht? Auch wenn man etwas tut, muss man auch mit den Konsequenzen leben, wie wenn man es nicht tut. Also hier: Ich denke es würde sich daraus erwachsen, im Blick behalten zu müssen, wie sich die Genveränderung entwickeln würde. Ich finde genau das versucht die Folge klar zu machen als erwähnt wird, was sich die Vulkanier mit der Erde aufgeladen haben. Erkennend aus der Perspektive einer Spezies, die gerade erst aus dem Gröbsten raus und wenn es auch nervt, noch immer an der Hand der Vulkanier unterwegs ist. Und hier ist die Folge nicht eindimensional, sie zeigt uns, dass selbst dies durch Phlox in Frage gestellt wird.
      Steht Archer hier nicht eher denobulanischer Logik, bzw. der Doktor Phloxs gegenüber?

      Davon zu sprechen, dass sie sich für den Tod der Valakianer verantwortlich zeichnen ist mir zu krass. Sie haben sie nicht umgebracht. Die Valakianer haben durch den Kontakt Erkenntnisse gewonnen und eine Medikament bekommen, schlimmer hat die Enterprise es auch nicht gemacht, wozu Potential da gewesen wäre. Sie haben viele Generationen vor sich, wir wissen nicht wie es weitergeht. Ich weiß, das hört sich nach einem einfachen Weg an.
      @Andreas: Warum gibt es die erste Direktive?

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