Episodenbesprechung: Star Trek Discovery – “…But to Connect” (S04E07)

#StarTrekDiscovery geht mit einer sehr klassischen Diskussionsepisode völlig ohne Action in die Halbstaffelpause – und überrascht uns damit alle. Wie hat sie euch gefallen?

#StarTrek #StarTrekPodcast #Podcast 

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24 Gedanken zu „Episodenbesprechung: Star Trek Discovery – “…But to Connect” (S04E07)

  1. Yuno Antworten

    Ich wollte nur mal kurz etwas allgemeines anmerken. Ich finde es voll cool, wie ihr euch bemüht, Adiras Pronomen richtig zu machen. Ich selbst bin ebenfalls nonbinary und benutze die gleichen Pronomen wie Adira, zusätzlich aber auch er/sein. Die meisten Leute, die mich kennen bleiben lieber bei er, deshalb finde ich es toll, dass ihr euch die Mühe macht, die neuen Pronomen richtig hinzubekommen.

    • OstRost Antworten

      Eigentlich wollte ich das Andreas und Sebastian wegen ihrer Erwähnung oder den Blog allgemein fragen, aber noch besser wenn sich jemand „betroffenes“ dazu äußern kann.

      Warum scheint es einzelnen trans und nichtbinären (warum schreibst Du nonbinary?) Menschen so wichtig „gesehen“ zu werden? (was ich Dir jetzt nicht unterstelle) Ich verstehe das nicht. Warum nicht einfach gleichberechtigtes und toleriertes Individuum unter vielen sein, das keinen identitätsbezogenen Angriffen ausgesetzt ist? So richtig beseite geschoben bekomme ich Gedanken zu möglichem Geltungsdrang oder Narzissmus deswegen nicht. Will bloß verstehen.

      Grundsätzlich ist mir schon klar, dass symbolische Akte von Menschen/Gruppen/fiktiven Charakteren nötig sind um den Zeitgeist/die durchschnittliche öffentliche Meinung zu bewegen, aber ist das mit „gesehen werden“ gemeint? Ich vermeine doch da auch eine auf das Individuum bezogene Geltung herauszulesen/-hören.

      • Yuno Antworten

        Ich persönlich äußere mich eigentlich sowohl im echten Leben als auch online äußert selten dazu, dass ich nonbinary bin (das ist einfach nur der englische Begriff, ich mag ihn mehr als nichtbinär) außer es ist relevant für meine Aussage, was es hier jetzt war. Ich möchte eigentlich nicht aus der Masse herausstechen und bin froh, wenn ich nicht zu viel Aufmerksamkeit bekomme.

        Ich weiß nicht, warum manche trans Leute es offen kommunizieren, aber ich denke, sie werden ihre Gründe haben (die bei manchen womöglich auch Narzissmus oder Geltungsdrang sind).

        Man sollte natürlich such niemals von einzelnen Individuen auf eine ganze Gruppe schließen, deswegen möchte ich auch klarstellen, dass das alles nur meine subjektive Meinung ist.

        Ich finde es auch schon wichtig, wenn man trans oder nonbinary Charaktere in Medien zeigt, bei denen ihre Geschlechtsidentität nicht der Fokus ist (wie bei Adira und Gray). Das hilft, wenn es gut erklärt wird, dann womöglich dabei, dass andere Menschen uns eher verstehen und respektieren.

        Ich glaube auch, dass das „gesehen werden“ eher die Repräsentantation einer Gruppe in darstellt, als das Auftreten einer einzelnen Person, wobei letzteres natürlich auch hilfreich für ersteres sein kann.

        Aber wie gesagt, ist das nur meine eigene Meinung und andere könnten das komplett anders sehen.

        • OstRost Antworten

          Ich danke Dir sehr für Deine Antwort!
          Dass das nur Deine Wahrnehmung und Sichtweise ist, ist klar – ich neige nicht zu kategorischem Denken. Trotzdem habe ich Dich und nicht den Blog allgemein gefragt, weil Du aufgrund eines ähnlichen Hintergrunds schon eine andere Perspektive haben musst, als ich sie je haben kann.

          Wahrscheinlich müsste ich die Frage nun jemandem stellen, der/die tatsächlich für sich selbst einen Wert auf’s individuelle Gesehenwerden legt.
          Die Wichtigkeit der öffentlichen Wahrnehmung von abstrahierten gesellschaftlichen Gruppen sehe ich auch. Notfalls muss die vielleicht auch von lauten, vielleicht narzisstischen Individuen, kommen.

          Wenn jemand ein Interview zum Thema kennt – bitte verlinken.

          • Boris

            Such mal nach dem Podcast „Minutenweise Matrix“ und höre Dir die letzte Episode an. Ich habe jetzt nicht mehr im Kopf wie sehr es da um nichtbinär geht, denke aber, dass da einige gute Aspekte behandelt werden

          • OstRost

            Danke für den Tipp Boris. Den Podcast kenne und höre ich, bin aber noch ein gutes Stück von der letzten Folge entfernt.

  2. Willi Vega Antworten

    „Ich glaube nicht das sie die Klingonen einfach vergessen haben“

    Also.. Discovery würde ich es zutrauen. Was die nicht schon alles vergessen haben.. 😀 (gehe aber mal vom Guten aus und denke auch das da noch eine Erklärung kommt).

  3. Yuno Antworten

    Zu dem Anzug: Michael musste ihn zurückschicken um das siebte Signal zu schicken, das Spock und Co gezeigt hat, dass sie sicher angekommen sind.

  4. Jacqueline Antworten

    War wirklich eine gute, klar strukturierte Folge. Ich teile euer Lob ebenso wie die Kritik. Die Kernkompetenzen von Star Trek waren deutlich erkennbar. Gute Balance zwischen Tempo, Takt, Charakterbuilding und Dilemma-Konstruktion.
    Die Halbstaffel mit soviel Potential für die weiteren Storylines enden zu lassen, hätte ich den Autoren nicht zugetraut. Was sie aus dem Potential machen werden, bleibt abzuwarten, aber bis wir es erfahren, können wir zumindest sehr viele Ideen und Spekulationen haben.
    Schon in der vorherigen Episode habe ich mich gefragt, warum Book nicht mehr Interesse an Dr. Culbers Exkursion ins „Totenreich“ entwickelt. Ich an seiner Stelle hätte wissen wollen, wie Culber „zurück“ kommen konnte. Warum denkt Book nicht darüber nach, wie er den Verlust seines Volkes rückgängig machen kann, wo er doch (theoretisch) tele-empathisch mit dem Sporennetzwerk kommunizieren kann. Und zusätzlich besitzt er das Halsamulett mit dem Saft der Bäume und Blut des toten Vaters, mit dem er während seiner Halluzination sogar sprechen konnte.
    Vermutlich ist es aber angesichts seines Traumas und der Wut nur konsequent, wenn er vorerst blind für derartige „kommunikative Problemlösungen“ ist.
    In der aktuellen Episode reagiert Book meins Erachtens sehr vorhersehbar – emotional, Empathie ist gelähmt.
    Der Charakter Ruon Tarkr ist interessant angelegt, mich erinnert er ein wenig an Dr. Tolian Soran aus „Treffen der Generationen“, der auch um jeden Preis zurück in den Nexus wollte.
    Dr. Kovich scheint mir sogar noch interessanter, weil er die größte Verantwortung tragen soll, indem er Zoras Status als KI/Lebensform beurteilen muss. Und er darf den wohl wichtigsten Satz in dieser Episode aussprechen: [sinngemäß] „Jeder hat doch irgendwie gute Absichten; die Frage ist nur, was das für Andere bedeutet“.
    Dieser Satz in Verbindung mit Stamets begründetem Unbehagen gegenüber Zoras Eigensinn hat bei mir ein sehr merkwürdiges Gefühl hinterlassen, das zwar durch den erzielten Kompromiss am Ende etwas gemildert, aber keineswegs abgestellt wurde. Ich frage mich, wie weit würde Zora gehen, um die Crew zu „umsorgen“? Wie wird sie mit dem Tod eines Crewmitgliedes umgehen? Wie weit wird Zora ihre „Verbindung“ mit der Crew entwickeln, wo die Grenzen zwischen KI und biologischem Leben an der Schnittstelle über programmierbare Materie fließend geworden sind? Wie weit ist Zoras Vorstellung von „Verbindung“ vom Borg-Konzept eines absolut harmonischen Kollektivs entfernt? Und hat nicht jede Lebensform ihre Selbsterhaltung als oberstes Ziel?

    Was mich etwas irritiert hat, war die visuelle Umsetzung von Zoras „Unterbewusstsein“. Die Kameraperspektive auf die gezeigten Crewszenen war unlogisch, da sie einen externen bewegten Beobachter implizieren. Hier wird man als Zuschauer direkt auf die Ebene der Regie gezogen und muss sich Hilfslösungen wie permanente Kameradrohnen vorstellen.
    Das Problem mit der Perspektive hätte man eleganter lösen können, es sei denn, es ist Absicht gewesen und man erklärt er später in neuem Kontext.
    Dasselbe Problem mit der aufgezeichneten „Beobachterperspektive“ gab es schon zuvor bei ST:Picard, wo man auf Bildmaterial aus Discovery zurückgriff.
    Zora hat bis jetzt noch keinen Zugriff auf Bewusstseins-/Erinnerungs-Interna der Crewmitglieder. Mit solch einem Zugriff wären die Bilder in ihrem „Unterbewusstsein“ besser erklärbar. Für mich bleibt da bis auf Weiteres ein großes Fragezeichen.

    Spannend fand ich eure Andeutung [Andreas hat es glaube ich erwähnt(?)], dass eine Xindi-Spezies auf der Discovery auftauchen wird – die Insektoiden. Zufällig liefen bei Pluto-TV die entsprechenden ST:Enterprise-Folgen zeitlich fast parallel. Der Plot um die „Beschützer“ der Xindi-Rassen, die die Sphären (mit KI drin!) erbauten, um den Raum unserer Galaxie für ihre Anforderungen kompatibel zu machen. Diese Spezies kann die Zeitlinien beobachten. Eventuell sammeln ihre Sphären dazu über viele Jahrtausende lang Daten. Das erinnert wieder an die Sphäre, die der Discovery begegnet ist und die zur Erschaffung von Zora geführt hat. Vielleicht startet die „Beschützer“-Spezies mit Hilfe der DMA einen neuen Versuch ins physische Ist-Universum zu gelangen.

    Noch ein Gedanke zu Zora und ihrer Entstehung. Ich fand es gut, das die Autoren das Mysterium ihrer Entstehung als Quasi-Selbstschöpfung darstellen. Das ist zumindest aus sich der Kybernetik wissenschaftlich korrekt modelliert. Eine Andeutung gab es bereits in ST:Picard. Stichwort „Damenproblem bei Schach wenn n=5“. Das beschreibt eine Analogie zur paradoxen Entstehung von KI mit Bewusstsein. Ich mag das hier aber nicht nochmal ausbreiten.

    Alles in Allem eine tolle Folge, die sehr viel zum Nachdenken bietet und wohl als eine der besten Episoden von Discovery bisher gelten darf.

    Für alle, die sich für den wissenschaftlichen Hintergrund rund um Programmierbare Materie und Nanotechnologie im Jahr 2022 interessieren, kann ich im deutschsprachigen Raum auf die Arbeit der Bundeswehr verweisen. In der Entwicklungsagenda von 2013 soll Programmierbare Materie noch vor 2030 Realität werden. Auch Microsoft Research arbeitet daran schon seit 2010. Ist Militärforschung. Deshalb steht nicht jede Woche dazu was in der Tageszeitung.
    Siehe das Diagramm auf Seite 16 bzw. 22: https://www.bundeswehr.de/resource/blob/140532/4c704dc7af37a4d867a2b0663748e470/robotik-data.pdf

    Liebe Grüße J.

    • Hadubrandt Antworten

      Ich musste schon etwas grinsen, als ich „Kernkompetenz von Star Trek“ und „zurück von den Toten – tele-empathische Verbindung mit Mycelnetzwerk – Halsamulett – Saft der Bäume – Kommunikation mit totem Vater durch Halluzination“ kurz hintereinander las. Das geht schon sehr in die Richtung „Trauriges Kind zerstört mit seinem Leid Wunderkristalle“. Vielleicht können das ja die klingonischen Zeitmönche wieder rückgängig beten? Das Problem ist hier – wie bei der Emotionalität der Charaktere – nicht, dass es überhaupt eingeführt wurde, sondern, dass das alles – wie die Emotionalität der Charaktere und so vieles vieles mehr, seufz – auf 1000 gedreht ist und nicht dazu dient, Geschichten mit Mehrwert zu erzählen, sondern nur um seiner selbst willen, um zu blinken: „Kuck wir haben dies kuck wir machen das, wir fühlen dich ganz tief“ Leider erzählerisches, emotionales, und ja, auch gesellschaftspolitisches Fast Food, das genau wie ein Burgermenu dieselben Konsequenzen zeitigen wird: am Ende ist nichts von Dauer erreicht worden, man war kurz pappsatt und schließlich bleibt nur Leere. Eine Pseudo-Relevanz. Ziemlich schade.

      Wer sich auf Kwejian wohlfühlt, dem sei „The Word for ‚World‘ is ‚Wood'“ von Ursula K. LeGuin, die sowieso tolle feministische Soft SciFi schreibt, empfohlen. Ihr Worldbuilding, gerade in Nezug auf soziale Dynamiken, ist grandios. Oder, ein literarisches Fach höher, die „Canopus Archives“ von Doris Lessing.

      Nun erwarte ich von Star Trek keine nobelpreiswürdigen Scripts – aber ein klitzekleines bisschen mehr substance als style wünschte ich mir bei Discovery schon. Es würde dem, was sie zu sagen haben mehr nützen.

      • Jacqueline Antworten

        Discovery mit Fast Food zu vergleichen, ist ein hartes Urteil von Dir, wenngleich ich es im Grunde teile. Aber ich erkenne auch das Bemühen der Macher an, das Genre für neue Generationen interessant zu machen. Leider bedeutet das auch, das intellektuelle Niveau „flacher“ zu machen und mit „Effekthascherei“ abzulenken. Sicherlich glauben die Macher, man müsse alle verfügbaren modernen Mittel der Filmindustrie einsetzen, um erfolgreich auf dem Markt bestehen zu können. Und Emotionen verkaufen sich offenbar besser als philosophischer Tiefgang. Letzteres muss man sich dann oft selbst zurecht deuten und hinein/heraus interpretieren.
        Wie man Discovery empfindet, hängt m. E. sehr stark von der Erwartungshaltung ab.
        Meine Spiegelneuronen fühlen sich da auch gelegentlich provoziert, wenn es um die Darstellung von Emotionen geht, aber noch viel deutlicher nehme ich wahr, wenn mein Intellekt über Logiklöcher und schlecht konstruierte Storybrücken stolpert.
        Ich lehne mich dann innerlich zurück, konzentriere mich auf das, was gut ist und versuche nachsichtig zu sein. Ich betrachte es etwas humorvoll als Star Trek in der „Midlifecrisis“. Unterhaltsam aber unzuverlässig. Irgendwann kommt die Balance zurück, wenn die Grenzen ausgelotet sind. Vielleicht hilft auch wirklich eine radikale Budgetkürzung nach dem anstehenden Finanzcrash, wer weiß.

        • Hadubrandt Antworten

          Von mir aus können sie ja gern modern, oder eher „zeitgenössisch“ sein, solange die von dir angesprochene Effekthascherei nicht allein für sich steht, sondern eben in starken Geschichten resultiert oder tiefen Charakterentwicklungen. Dann können sie alle Hinmelslichter gebrauchen und die Sterne verschwenden, mit allem Pathos den sie finden. So aber bleibt es für mich nur virtue signalling. Oder, nach Andreas: Grey sitzt halt nur rum und wartet. Ähnliches haben sie doch auch bei Picard gemacht. Da hatte ich einige „Ah I see wat you did there“ Momente mit dem Sandmann, aber auch diese ganze intellektuelle Spielerei war am Ende nur das: ein Spiegelkabinett, nur um seiner selbst eingestreut. Da waren sie nicht mutig genug, es durchzuziehen. Bei Disc scheint es mir so als ob sie nicht glauben dass jemand ihnen die Emotionen (oder was auch immer) abkauft, wenn sie dezent, unterschwellig, auf der Metaebene eingesetzt werden. Als ob man denken würde, dass keine Substanz dahinter steckt. Und das ärgert mich dann doch: Dass all das Potential verschenkt wird für das filmische Äquivalent einfacher Parolen.

    • Hadubrandt Antworten

      Erratum: The Word for World is Forrest, nicht Wood. Da ging die Alliteration mit mir durch.

  5. TaoTao Antworten

    Hallo ihr Lieben,
    schöne Besprechung danke. 🙂 Natürlich schreibe ich auch hier, wie könnte man nicht? 😉

    Ich finde es sehr gut, dass Zora das Schiff als ihre Form benennt, in der sie sich selbstverständlich und wohl fühlt, wie wir in unseren und sie diesen gruseligen Vergleich aufmacht.
    Würde man ihr einen anderen Körper geben, wäre es in meinen Augen ein Rückschritt für sie und uns, den wir schon oft von anderen Geschichten kennen. Sich allen Herausforderungen zu stellen, finde ich hier sehr passend und weiter gedacht.

    Ich tippe derzeit auf eine Paralleluniversums-Zora, die den Short Trek Calypso einlösen wird. Womöglich kommt es zu einer ähnlichen Szene wie in TNG „Parallelen“.

    Herzliche Grüße
    Tao \\//

  6. Robert Antworten

    Hallo DiscoveryPanel,

    ich finde eure (Folgen-)Podcasts großartig. Sie vervielfachen mein Star Trek Vergnügen. Dafür zuallererst ein großes Danke.

    Vielen eurer Perspektiven folge ich gerne, da es es eine andere Sicht auch auf die Serienwelt von heute liefert. Zu zwei Punkten, die ich etwas anders sehe, möchte ich Feedback geben.

    1. Diskussionsthema Emotionen: Wie ihr selbst mal sagtet ist Discovery die Michael Burnham Show. Deswegen gibt es sie in Großaufnahme mit verheultem Gesicht, wenn ein Planet explodiert oder ein Dot stirbt. Das ist mir auch etwas zu viel mit der Holzkeule gearbeitet. Vielleicht hätte man die Emotionen dezenter unterbringen können in Crew-Characteren und mehr Crewmomente schaffen können.

    2. der oberböse Wissenschaftler: Eine Person aus einem perfekten friedlichen Universum nimmt es in Kauf ein zweites fast perfektes Universum(Prime) nachhaltig zu beschädigen um nach Hause zu kommen? Ich finde Egoismus als Motivation hier nicht ausreichend. Ich denke nicht, dass eine friedlich sozialisierte Persönlichkeit so gleichgültig aller Folgen handelt.

    Allerbeste Neujajrsgrüße und macht immer so weiter.

  7. Karsten Antworten

    Wenn ich die Lösung bezüglich Zora auf mein emotionalisiertes Auto und mich übertrage, dann wäre das doch so:
    Ich fahre auf besagte Klippe zu, um das Auto zu zerstören. Von hinten ruft jemand: Nein, nein, nein, halte inne. Wir sollten den Wagen doch lieber als Familienmitglied aufnehmen. Ich denke mir, dass KJ (Kay Jay, so heißt tatsächlich mein Auto) ja eh schon fast ein vollständiges Mitglied der Familie ist und ermahne noch: Der KJ muss dann aber auch auf Mutti hören.
    Wir sind uns alle einig, fahren zu McDonalds statt zur Klippe und hoffen, dass uns unser intelligenter Jeep Renegade sicher mit 200km/h über die Autobahn bringt und dass das mit den Emotionen nicht weiter zum Problem wird.

    Wenn Mutti ok damit ist, bin ich es auch.

    Viele Grüße
    Karsten

  8. Frank Kolb Antworten

    Emotionen!!
    Es ist eigentlich falsch, daß es in den vergangenen Serien keinerlei Emotionen gab.
    Meistens haben sie sich nachdem Planeten oder Imperien untergegangen sind, die Uniform glattgezogen und es ging weiter. Das war in TOS, TNG, DS9 etc immer absolut unglaubwürdig. Manchmal aber, ging es nicht ohne Emotionen. Picard hatte, zb nach dem „Abenteuer“ als Borg tatsächlich ein posttraumatisches Belastungssyndrom. Gibt noch mehr kurze Beispiele. Bisher hat man aber diese „Gefühle“ immer auf einzelne oder doppelte Folgen beschränkt. Es ging schon hier und da um das, was drinnen passiert. Aber das war immer am Ende der jeweiligen Folge zu Ende, man hat sich die Uniform glattgezogen und weiter. Von daher bieten die Protagonisten der Discovery zusätzlich eine ganz neue Dimension der Mannschaft, die es vorher nie in dieser Weise gab. Das kann man freilich gut oder schlecht finden. Wenn ich mir mal in Realtät anschaue, was „Einsätze“ mit Menschen, bzw. mit Seelen machen, muss ich mir nur die Quote der Bundeswehrsoldat:innen anschauen, die mit einer kaputten Seele aus Afghanistan nach Hause kamen. „Uniform glattziehen und weiter“ funktioniert nicht. Wir wissen das. Man hat seine Wunden und entwickelt sich weiter. Ich finde es wunderbar diese zusätzliche Ebene, die der „Gefühle“ in Discovery mit dabei zu haben. Macht alles viel menschlicher. Hatte anfangs auch mein Problem damit. Ich gehöre aber nicht zu den Leuten, bei denen immer alles so wie gewohnt sein muss und ich bin offen für neues, so hab ich mich schnell an diese zusätzliche Ebene gewöhnt. Ist eine Bereicherung, finde ich. Genauso wie Diversität eine Bereicherung ist. Nebenbei ist diese Story, bei der eigentlich alle Protagonisten über etwas trauern, daß sie verloren haben, unglaublich aktuell. Hey, nur eine kleine Minderheit von uns hat letztes Jahr niemanden an die Seuche verloren, den er/sie mag. Von daher empfinde ich das Setting von Staffel vier als ziemlich aktuell zwischen den Zeilen. Zora: Hab die Short Treks gesehen und weiss, wie es „ausgeht“. Und ich freue mich total auf Zora als zusätzliches Mitglied der Mannschaft. Habe sofort hundert lustige Ideen vor meinem inneren Kino, was man mit Zora so alles schreiben könnte. Auch hier: Bereicherung!!
    Fazit: Hat ersmals geknirscht in mir, aber inzw. Lieblings-StarTrek Serie. Ausblick: 2022 könnte ein Trek-Jahr werden, wie es noch nie eins bisher gab, mit Serien und Möglichkeiten, die nie ein Mensch gesehen hat….

    • Karsten Antworten

      Dass Emotionen eine Bereicherung sind sehe ich grundsätzlich auch so.
      Emotionen gibt ja vielerlei: Ärger, Wut, Angst, Freude, Liebe, Scham, Traurigkeit, …
      Bei dem Trauma Booker und der Verlorenheit von Tilli bin ich voll dabei.
      Daneben hat Discovery auch viele Emotionen, die nahe am Wasser gebaut sind, und die sind m.E. manchmal irgendwie nicht passend und wirken dann auf mich wie Gefühlsduselei. Ich habe da zum Beispiel die Szene im Kopf als Saru auf die Discovery zurückkommt. Die Rührseligkeit war unrealistisch. Würde man nach einiger Zeit wieder mit einem Kameraden zusammenarbeiten, mit dem man schon diverse Schlachten geschlagen hat, würde man sich doch eher herzlich auf die Schulter klopfen, sich freuen, bei einem Kaffee in Erinnerung schwelgen und an die Arbeit gehen.

      Ich habe auf jeden Fall weiterhin vom Feeling her ein gutes Gefühl.
      Karsten

  9. OstRost Antworten

    Nach „The Examples“ eine weitere gute Folge Discovery – Zeichen und Wunder. 🙂
    Es hat sich gelohnt nicht nach dem noch akzeptablen (mit Tendenz nach unten) „Stormy Weather“ zu frusten, sondern mal abzuwarten ob sich die Vorfreude auf eine weitere Lee Rose-Regiearbeit lohnt. Das hat sie, bin recht zufrieden – war nicht großartig aber doch echt gut. Die größte Kritik die ich an der Folge habe ist, dass sie recht vorhersehbar war. Die Positionen von Michael und Book liegen in der Luft, ebenso der anstehende Konflikt zwischen ihnen, der Ausgang des Votums und die Beurteilung von Zora (durch Calypso). Trotzdem war das dann noch sehr angenehm anzuschauen.

    Etwas unterwältigend fand ich das Aussehen/die Formgestaltung des Föderationshauptquartiers. Das strahlt keinen egalitären Flair aus – durch die verschiedenen Ebenen, unterschiedlich großen Abstände der Anwesenden zueinander. Es wirkt wie eine umgebaute Parkhaus-Spirale, für meinen Begriff unwürdig. Dass die Anwesenden stehen müssen finde ich auch unpassend.
    Dazu: warum stimmt/vertritt Michael für die Föderation und nicht Vance oder die/der Vize von Rillak? Mir mal wieder zu viel Star Trek: Burnham.
    Da jetzt eine mehrwöchige Sendepause ansteht, hatte ich den schelmischen Gedanken, dass ihr die Charaktere der alten Serien als Gartenzwerginnen ohne Emotionen und eindimensionaler Mimik bezeichnet, um alle Leute herauszukitzeln die das anders sehen und hier die nächsten sendefreien Wochen in der Kommentarsektion verbringen wollt. ;P
    Bisher ist recht ruhig – vielleicht habt ihr nicht hart genug getriggert. XD

    Ich habe mich dazu ja auch schon hier geäußert, will mich nicht wiederholen, wahrscheinlich passiert’s mir trotzdem. Zu meinen gegenwärtigen Lieblingsserien zählen Ted Lasso, For All Mankind, Young Sheldon und Peaky Blinders. Die haben alle einen sehr starken Charakterfokus und Emotionsdarstellung hat einen großen Umfang. Wenn gut gemacht ist das toll, das würde ich Discovery zu Teilen, vor allem für die ersten drei Staffeln, absprechen. Eine Star Trek-Serie sollte für meine Begriffe tendenziell weniger emotionsfokussiert sein, als eine Serie die in der Gegenwart spielt. Psychologie, Neurowissenschaften, Pädagogik usw. haben sich Jahrhunderte weiterentwickelt und das muss Effekte haben, für mich ist das Teil der Advanced Human-Idee. Bei DIS spielt das anscheinend keine nennenswerte Rolle. Achtung harte Überspitzung – einige Charaktere wirkten situativ schon so wie Borderline-Teenager die in einem sozialen Problemrevier aufgewachsen sind, also mit großem Mangel an Impuls- und Affektkontrolle. Das ist weder glaubwürdig noch finde ich das unterhaltsam. In anderen Serien spielen oft komplexe Affekte oder innere weltanschauliche oder sonstige persönliche Konflikte eine Rolle. Bei DIS (Achtung noch ’ne harte Überspitzung) gibt es aber auch Raum für jeden quersitzenden Furz und „banale“ Gefühle und Primäraffekte. Zwischen Gefühl und Affekt/Emotion gibt es einen Unterschied. Ein gewisses Maß an Komplexität dahingehend möchte ich von/in einer Serie. In Staffel vier finde ich das deutlich besser gelöst als zuvor, komplett zufrieden bin ich damit trotzdem nicht.

    Sebastian erwähnt ein Interview, dass er mit einem Denker/Forscher(?) geführt hat. Ich weiß nicht in welchem Elfenbeinturm dieser Wissenschaftler lebt, denn andere Wissenschaftsfelder widersprechen seinen Thesen, gerade Gefühle und Affekte würden den Menschen zum Menschen machen/von anderen Lebewesen abheben, deutlich. Empathie ist bei fast allen „höheren“ Wirbeltiere beobachtet wurden, ebenso ein breites Spektrum an Emotionen. Was uns abhebt ist unsere Fähigkeit zu planen, vorauszuschauen, zu abstrahieren, unsere Affekte teilweise zu kontrollieren und unser kumulatives Kulturschaffen. Ohne Emotionen wären wir keine Menschen, das ist auch klar.

    Wenn ihr „unterstellt“, Leute die das Maß und die Unterkomplexität von Gefühlsregungen in DIS kritisieren, würden sich eine Serie mit emotionslosen single face expression advanced dwarven robots wünschen, finde ich das fast schon polemisch. Ich denke die Meisten sind moderne charakterfokussierte Serien gewohnt und wissen sie zu schätzen und hätten (und hatten) kein Problem mit maßvoller Thematisierung/Darstellung von Affekten in Star Trek. Dann gerne „in gut“.

    Wo ich übrigens weiterhin überhaupt nicht bei euch bin – Blu del Barrio und Ian Alexander sind keine guten Schauspielerinnen. Besonders die Gesichtskirmes von Gray in „Stormy Weather“, als er mit Zora im Austausch ist, gehört zum Schlechtesten was bisher in DIS zu sehen war. Augenbrauen extrem hochziehen – Augenbrauen zusammenkneifen – Mund offen stehen lassen – Grinsen – Augenbrauen extrem hochziehen – Augenbrauen zusammenkneifen – repeat endlessly. Das war komplett drüber. Blu spielt ähnlich.Ich werde mir mal „The OA“ ansehen um zu schauen, wie Ian da den „Buck Vu“ spielt. Wenn er den auch so spielt, dann finde ich sein Schauspiel in der Tat richtig schlecht. Wenn er Buck Vu anders spielt und damit Gray Tal eben so interpretiert wie er ihn spielt, dann kann ich mich damit irgendwie arrangieren.

    So jetzt klingt mein Kommentar in Summe doch eher negativ – ich bin augenblicklich mit DIS jedoch recht zufrieden und freue mich auf die zweite Staffelhälfte. Auch wenn man jetzt schon annehmen könnte, dass Michael recht behalten wird, die Zerstörung der DMA zu Problemen, schlimmstenfalls einem großen Konflikt führen wird und am Ende rettet sie wieder das Universum. Aber hey, bis dahin wird’s vielleicht gut 🙂

    • Jacqueline Antworten

      Hallo OstRost,
      Von mir eine klare Empfehlung für „The OA“.
      Ian Alexander spielt dort wirklich gut. Es ist quasi dieselbe Rolle wie in Discovery, aber mit wesentlich mehr Tiefe.
      Hätte ich The OA nicht geschaut, würde ich Ian Alexander wohl ähnlich wie Du beurteilen.
      In The OA spielt außerdem „Captain Lorca“ mit. Das Drehbuch ist wirklich anspruchsvoll. Lohnt sich wirklich! Viel Spaß beim Schauen!

      • OstRost Antworten

        Danke für’s empfehlen Jacqueline! 🙂
        Klingt vielversprechend. Auch Jason Isaacs ist ein richtig gutes Argument.

        Mit selbe Rolle meinst Du wahrscheinlich nicht, dass Ian einen Trill spielt, der einige Zeit als Bewusstseinsgeist verbringen musste und nun als Golem wieder verkörpert ist, sondern dass er jemanden mit trans-Identität spielt der sich in einem neuen sozialen Umfeld einfindet?

        • Jacqueline Antworten

          Nein, einen körperlosen Trill spielt Ian Alexander in The OA nicht, aber die Rolle geht dennoch weit über die Transidentität hinaus. Ich will nicht spoilen 🙂
          Wenn Du die Serie ansiehst, wirst Du verstehen, wie ich es gemeint habe mit „quasi dieselbe Rolle“.
          Das Drehbuch ist sehr stark und für Ian Alexander und den Charakter der Story perfekt. An diese Komplexität kommt Gray in Discovery bedauerlicherweise nicht mehr heran.
          … Und ja, das Wiedersehen mit Captain Lorca wird Dir gefallen!

  10. Marcel Antworten

    Auf eine Info zu den Klingonen warte ich auch schon lange. Michael ist ja nun schließlich schon über 2 Jahre in der Zukunft. Das wird doch eines der ersten Dinge gewesen sein die sie gemacht hat – erstmal auf Wikipedia schauen wie sich welche Zivilisation entwickelt hat, allen voran natürlich auch die Klingonen.

    Ich hoffe nicht dass das Klingonenthema irgendwann angegangen wird und dann so getan wird als wäre das für Michael das erste mal dass sie davon hört.

    Ansonsten fand ich diese Folge auch mega. Ich kann es kaum erwarten dass es weiter geht und freu mich drauf dass es mal außerhalb der eigenen Galaxie geht.

  11. Julie von Discovernow Antworten

    Vor Kurzem erst (ich weiß, ich weiß…) habe ich euren Podcast entdeckt und mag total die Art und Weise wie ihr Detail für Detail die Folgen durchgeht! Angefangen vom Humor über die wissentschaftlichen Diskussionen und das Einbringen von Community Wissen passt für mich alles!
    Die Folgen der 4. Staffel finde ich insgesamt besser, nicht mehr ganz soviel „Rumgeballere“ und wieder mehr das, was das Star Trek Feeling in mir auslöst. Dass noch kein Wort über den Verbleib der Klingonen gefallen ist, finde ich auch etwas befremdlich. Dass sie keine Rolle im Alphaquadranten mehr spielen kann ich mir nicht vorstellen, sofern sie überhaupt noch existent sind… Das Staffelhalbfinale hat auf jeden Fall mit nem guten Cliffhänger Vorfreude auf die nächsten Folgen gemacht!

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