Episodenbesprechung: Star Trek: Strange New Worlds – „Ad Astra Per Aspera” (S02E02)

Gerichtsfolgen haben eine gewisse und gute Tradition bei #StarTrek. Es gilt die Frage zu beantworten: Kann sich #AdAstraPerAspera in die Reihe von Folgen wie „Measure of a Man“ oder „The Drumhead“ einreihen?

#StarTrek #Podcast #StarTrekPodcast #StrangeNewWorlds

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33 Gedanken zu „Episodenbesprechung: Star Trek: Strange New Worlds – „Ad Astra Per Aspera” (S02E02)

  1. Christian S. Antworten

    Liebes Discover Star Trek,

    ich bin kein ausgewiesener Fan von Gerichtsfolgen. Aber diese habe ich geliebt.

    Bei schlechten Gerichtsfolgen habe ich oft das Gefühl, dass im letzten Moment wie Deus Ex Machina ein Zeuge auftaucht, oder überraschend ein Beweis gefunden wird. Die Suche nach der illegalen Beschaffung von Beweismittel hat das hier ja auch angetäuscht. In schlechten Gerichtsfolgen ist auch oft jemand ganz klar gut und jemand anderes ganz klar böse und alles läuft daraus hinaus dies ans Licht zu bringen. Eine solche Figur hätte ja Captain Batel gewesen sein können, aber ihr weißt zu Recht immer wieder darauf hin, dass sie nicht die Böse ist. Selbst Pasalk (und was habe ich den gehasst) eignet sich nicht wirklich als richtiger Bösewicht.

    Und so könnte ich noch ewig weitermachen. Dabei habe ich noch gar nicht die geniale Figur der Neera erwähnt.
    Klar habe ich mich am Anfang über Pike gefreut und mir geht dieses Bild nicht aus dem Kopf wie er bis kurz vorm ersticken in diesem Foyer vor der Empfangsdame sitzt und quasi mit seinem umkippen den Stab der Hauptrolle an Neera abgegeben hat.

    Bevor ich gar kein Ende finde, schließe ich mich mal einfach euren Fazit an. Und auch eure Folge war mal wieder ein besonderer Genuss, auch wenn ich euer hartes Urteil über die letzte Folge SNW nicht ganz verzeihe.

    Viele Grüße euer
    Christian S.

  2. Dominik Antworten

    Also ich würde es feiren wenn Star Trek Prodigy bei ein andern Sender weiter geht und mehr als zweit Staffel. Prodigy hat es einfach verdient. Auf Prodigy habe mehr lust auf Discovery 5 Staffel, Sektion 31 oder Starfleet Academy

    • Javik Antworten

      Wir warten da einfach mal ab. Der Showrunner selbst war da ja recht optimistisch. Vermutlich geht’s P+ einfach nicht so gut. Würde mich nicht wundern, dass wir von sowas in nächster Zeit mehr hören.

  3. Javik Antworten

    Um das Ganze „Star Trek: Prodigy wurde abgesetzt“ etwas positiver zu sehen: Wir befinden uns einfach am Ende davon, dass jedes Netzwerk unbedingt seinen eigenen Streaming-Dienst braucht. Wir schrumpfen uns einfach wieder gesund. Ich geh stark davon aus, dass Prodigy weitergeht und das ohne wie von euch befürchtet, den Kanon in Gefahr zu bringen. Ich find’s wichtig, Paramount von Paramount+ zu trennen. Nur weil’s nicht mehr bei P+ läuft, heißt das nicht, dass Kurzmann und Paramount da nicht dennoch mit drin hängen.

    Ich mein? Was haben wir bis jetzt?
    Netflix,
    Disney+,
    Paramount+,
    AppleTV+,
    RTL+,
    und und und.

    Das ist einfach zu viel und konnte nicht ewig gutgehen. Ich hätte nichts dagegen, wenn ST zu Netflix zurückkehrt.

  4. Frank W. Antworten

    Kennt sich denn zufällig jemand hier mit dem US-Steuerrecht aus? Ich dachte immer, das würde vom Prinzip auch auf eine Einnahme-Ausgabe-Aufrechnung basieren. Deshalb verstehe ich nicht, wo das Problem eigentlich liegt.

  5. Alexandra Antworten

    Also ich fand die Folge packend und ich saß vor den Fernseher da und dachte mir: Was kann sie dafür, dass sie vor ihrer Geburt an genetisch anders ist, als die restliche Bevölkerung von der Erdföderation?
    Persönlich fand ich es (entschuldige für meinen vulgären Ausdruck), richtig BESCHISSEN ASOZIAL!! von der Föderation, dass sie Una nicht akzeptiert haben. Sie hat doch auch dieselben Rechte, ein Leben in der Sternenflotte zu haben, auch wenn sie Illyrianerin ist? Ich fand die Rolle von Neera Ketoul als Counselor einfach nur super gespielt: Wie sie so selbstsicher und stark ihrer Mandantin beigestanden hat.
    Ich war am Ende froh, dass Starfleet Una um Asyl genehmigt hatten und dass sie am Ende auf der Enterprise bleiben durfte.

  6. Julien Antworten

    Wie ich es irgendwo anders schon geschrieben ist, finde ich die Folge ganz nett, aber wirklich gepackt hat sie mich nicht. Sie kommen immer wieder mit den eugenischen Kriege an, als der totale Argumente, wollen aber nichts darüber erzählen. Vielleicht sollten sie uns einen Fernsehfilm präsentieren im Stil vom Schindlers List, damit wir wirklich nachvollziehen können, warum dieses ’nie-wieder‘-Gefühl 300 Jahre später immer noch andauert.

    Außerdem, wie kann man die Föderation so dystopisch darstellen (in Unas Narrativ) und trotzdem an das Gesetz halten, nur weil Bashir auch dagegen verstößt.

    Letztendlich war es mal wieder viel um das Thema herumreden, um am Ende keine Stellung nehmen zu müssen.

    Wenn ich die Folge bewerten müssen, wäre es für mich eine 2-.

    • MelianDieMaia Antworten

      Stimme dir da absolut zu!
      Außerdem: La’an hat doch „Aufwertungen“, oder liege ich da falsch? Das wurde ja sogar angesprochen! Was ist der Unterschied zwischen Augments und z. B. Illyrianern vor diesem Gesetz?

  7. Bisserwesserin Antworten

    Ich war wohl zu müde, als ich die Episode gesehen habe. Da fand ich sie recht gut. Mir gefielen die Wendungen und die Lösung, aber mir ist zu wenig passiert. Jetzt, nach dem Hören des Podcasts, bin ich überzeugt, dass es tatsächlich eine sehr gute Folge ist, und, ja, auch ich bin wegen solcher Folgen Star Trek Fsn geworden.
    Nazi-Vergleiche schrecken mich sonst nicht, aber diesen fand ich zu hart. Die Banalität des Bösen (die gar nicht so banal ist, Arendt wollte es im Deutschen als Verruchtheit übersetzen lassen) besteht zum einen in dem Befolgen von bürokratischen Abläufen, die Nachdenken über die Konsequenzen der Handlung verhindern. Gekauft. Zum anderen darin, dass man sich nicht in die Opfer hineinversetzt, dass das Gewissen vom Umfeld ausgeschaltet worden ist und man nicht mehr moralisch ist. Ihr Gewissen regt sich bei Batel aber mehrfach sehr deutlich.
    Und, klar, Ausgrenzung kann der Beginn von etwas viel Schrecklicherem sein, aber Ausgrenzung mit industrialisiertem Massenmord zu vergleichen… Aber vielleicht habe ich den Vergleich auch zu ernst genommen.
    Einen schönen Urlaub weiterhin! (Ich glaube, Bayern hat Ferien, wenn in NRW das Schuljahr wieder beginnt).

    • Hannah Antworten

      Ich sehe es genauso, wie Du. Die Shoah ist eine Singularität in der Geschichte und dies mit dem Eichmann-Prozess zu vergleichen, ist suboptimal. Dann vielleicht lieber mit der Diskussion um Kollektivschuld, wobei man auch diesen Begriff sehr vorsichtig, bis gar nicht gebrauchen sollte. Hannah Arend und Hans Jonas haben beide sehr gute Bücher, bzw. Essays verfasst, über Verantwortung. Das passt vielleicht ein bisschen besser und was gerade die VErantwortung anbelangt, kann ich mich Eurer Meinung nicht anshclie’en, was Patel anbelangt. Mag sein, dass sie letzen Endes GEwissensbisse hatte, aber denoch hat sie, als sie Una verhaftete nicht gesagt: „Nein, das mache ich nicht mit. Das widerstrebt mir und verstösst gegen jegliche ethische Bedenken die ich habe.“ Wäre sie wirklich konsequent gewesen, dann hätte sie eben in diesem Moment den Dienst quittieren müssen und damit ein Statement setzen, dass sie sich an so was nicht beteiligt. Sie gehört mit Sicherheit nicht zu den ganz Bösen, weil es menschlich ist, dass einem die Jacke näher ist, als die Hose, aber ich mag sie trotzdem nicht.

  8. Frank W. Antworten

    Ehrlich gesagt, gehöre ich zu denjenigen, die dieser ‚Gerichtsshow‘ wenig abgewinnen können. ‚Klingonenverprügeln‘ ist mir da lieber.

  9. (Gemahlin des) mcpike Antworten

    Das Seneca-Zitat heißt korrekt „Per aspera ad astra“, wobei das Wort „aspera“ übrigens auf a betont wird. Ich hatte Latein Leistungskurs und wundere mich, dass der Satzbau des Lateinischen hier verdreht wurde. Einzig auf der Gedenktafel für die Apollo1-Crew wurde der Spruch „Ad astra per aspera“ gewählt, wohl um die Raumfahrt in den Fokus zu rücken? Aber wenn die US-Amerikaner schlechtes Latein verwenden, sollte das nicht unerwähnt bleiben: es ist grammatikalisch schlichtweg nicht richtig. Es heißt korrekt „Durch Mühsal zu den Sternen“ und nicht „Zu den Sternen durch Mühsal“ – da dreht sich doch schon jedem Deutschlehrer der Magen um, oder?

  10. Bridge66 Antworten

    Hallo Jungs,

    soweit ich verstanden habe ist Admiral Javas der Judge Advocate General, also das, was Admiral Chegwidden in JAG ist.

    LL&P
    Bridge

  11. Dansk_StarTrekFan Antworten

    Mein großer Kritikpunkt richtet sich nicht gegen die Folge, sondern gegen den Trailer. Dadurch, dass man da schon sehen konnte, dass Una wieder in der Besatzung ist, fehlte ein wenig das Spannungselement, da man das Ergebnis kannte.
    Natürlich kann man argumentieren, dass man in der Regel davon ausgehen kann, dass Hauptfiguren aus Serien in Gerichtsprozessen glimpflich davon kommen.

    Da aber Una eine Figur ist, die in TOS nicht mehr erwähnt wird, wäre das ja eine Option gewesen, ihr Verbleiben zu erklären.

    Dennoch meiner Meinung nach sehr unglücklich von Paramount+, ihren eigenen Cliffhanger im Trailer aufzulösen.

  12. MelianDieMaia Antworten

    Bei dieser Folge muss ich mal in Opposition gehen: Ich finde sie nicht wirklich gut.
    Für mich stehen die grandiose Inszenierung und die brillante Schauspielleistung wirklich ALLER Beteiligten im krassen Gegensatz zur schwachen Story, und Achtung, es folgt ein Rant:

    In dieser Folge haben die Autoren wirklich alle Tropen von US-Gerichtsserien (bzw. -filmen) verpackt: vom unwillig-unfähigen Pflichtverteidiger über die widerwillige Star-Anwältin und das emotionale Schlussplädoyer bis hin zum Schlupfloch mit dem sich die akute Situation in Wohlgefallen auflöst. Bitte, das geht besser.

    Dass Una quasi Pike um Asyl gebeten hat ist schon echt dünn, aber wieso fragt sich niemand, warum Pike vier Monate auf diesem „Antrag“ gesessen hat, ohne ihn von einem entsprechenden Tribunal bestätigen zu lassen? Ich habe mich auch für Una gefreut, aber das ist schon ein sehr schmales Brett dass die Autorinnen dem Tribunal da hin gehalten haben.
    Mir ist schon klar dass das Gesetz an dieser Stelle auf ganz vielen Ebenen falsch ist. Trotzdem war diese Verhandlung von Anfang an so aufgestellt, dass es kein richtig „gutes“ Urteil geben kann. Una wurde angeklagt, weil sie verschwiegen hat dass sie Illyrianerin ist. Und diese Tatsache hat sich bis zum Ende der Verhandlung nicht geändert, es gab also innerhalb des Prozesses keine Fragestellung, wie z. B. bei Measure of a Man (Ist Data ein denkendes, fühlendes Wesen oder ein Gegenstand?). Dieses Tribunal ist auch die falsche Adresse, um dieses unsägliche Gesetz anzuzweifeln oder ggf. zu kippen, weil Gewaltenteilung und so. Es musste also alles auf ein Schlupfloch hinauslaufen, und somit ändert sich nichts außer Unas persönlicher Situation. Es gibt keine Moral der Geschichte wie in „Drumhead“, es wird kein Präzendenzfall geschaffen wie in Measure of a Man“.
    Und daher kann diese Folge meiner Meinung nach auch nicht an die düstere Anspannung von „Drumhead“ oder die emotionale Achterbahnfahrt von „Measure of a Man“ anknüpfen, obwohl diese beiden Folgen ja ganz deutlich zitiert werden.

    Strange New Worlds macht sehr viel richtig was diese Zitate des Kanon angeht, aber mit dieser Folge irgendwie nicht.

    Ungeachtet dessen: Die Inszenierung war perfekt, und die Schauspieler waren alle auf den Punkt da! Schüttle immer noch den Kopf ob dieses Kontrastes.

    • Fiktivhistoriker Antworten

      Du liegst damit auf einer Linie mit Daniel und Jens von Scifinews (auf YouTube). Das Problem war auch, dass dieses Gesetz offenbar noch zu Zeiten von Julian Bashir gilt, hier also kein völliger Freispruch und damit ein Präzedenzfall folgen konnte.

  13. mcpike Antworten

    Nachdem sich meine Frau weiter oben schon zum Titel der Episode zu Wort gemeldet hat, möchte ich noch ein paar Dinge loswerden.
    Als The Cage im Herbst 1993 das erste Mal auf Sat1 lief, hat mich Capt. Pike und dessen starke weibliche Vertretung beeindruckt. Ich habe mich daher immer mal wieder gefragt wie TOS mit dieser Zusammensetzung geworden wäre… Insofern bin ich seit der ersten SNW Folge in heller Freude. Weil Una in der ersten Staffel recht kurz kam und nun zu erwarten war einiges über ihre Hintergrundgeschichte zu erfahren, freute ich mich auf diese Folge sehr…

    Nun habe ich mir die Folge 2-mal angesehen und musste feststellen, dass sie für mein Gefühl  eine Unwucht aufweist, die mich von einer Top Bewertung abhält. Ich ziele dabei auf den zeitlichen Abstand der Folge „Ghosts of Illyria“, Unas Selbstanzeige, der Inhaftierung und der Lösung des Falls ab. So sehr ich das episodische Erzählen bevorzuge, habe ich den Verdacht, das den Autoren von Ghosts of Illyria noch nicht klar war, wie Sie Unas „Problem“ auflösen wollen. Natürlich hätte man die Argumentation um Unas „Asyl“ nicht vornweg nehmen können, denn sonst funktioniert „Ad Astra per Aspera“ nicht.

    Der Abstand von der Episode „Ghosts of Illyria“ zu „Ad Astra per Aspera“ (offenbar ein paar Monate) ist mir jedoch schlicht zu groß!!! Wann soll Unas Selbstanzeige gewesen sein und wir schnell hat Batel reagiert? Die Selbstanzeige fand daher wohl erst in der zweiten Hälfte der ersten Staffel statt, damit es einigermaßen mit den Reisen der Enterprise passt.  Die Enterprise dürfte in „Spock Amok“ zuletzt bei Sternenbasis 1 gewesen sein. Da wäre bereits eine gute Gelegenheit zur Festnahme gewesen. Wäre Ghosts of Illyria am Ende der Staffel 1 als Folge 8 oder gar 9 gelaufen, würde dies die Gerichtsfolge für mich aufwerten und es gäbe diese Unwucht nicht.

    Vermutlich soll das Asyl sowieso rückwirkend ab Unas Eintritt in die Sternflotte gelten. Dann würde, dass alles keine Rolle spielen. Trotzdem wirkte die Auflösung irgendwie eher herbeiargumentiert und die Gegenseite um Batel und Commodore Chiv zu schnell auf Linie gebracht ohne Aktenvermerk oder gar einer Degradierung. Mir ist natürlich klar das, die Autoren wegen der eigentlichen Botschaft keine Zweifel aufkommen lassen wollten… Dennoch wunderte ich mich bereits beim ersten Ansehen, wie reibungslos am Ende entschieden wurde.

    Interessant fand ich im Übrigen auch das Una von einer Kolonie der Föderation oder zumindest einem (einstigen) Beitrittskandidaten stammt. Die Sternflotte bietet sozusagen Schutz vor einer Föderationswelt. Institutionell wäre das somit dem Kirchenasyl ähnlich.

    Ich bin nun sehr gespannt, wie und ob das Thema Eugenik noch einmal in SNW thematisiert wird.

  14. 2of1 Antworten

    Für mich war dies eine herausragende Folge, die bei mir noch lange nachwirken wird. Spätestens in der La’an/Neera-Szene („Sie wurden nicht als Monster geboren…“) liefen bei mir jedenfalls die Tränen. Yetide Badaki kannte ich bisher zwar nicht, aber sie hat mich mit ihrer schauspielerischen Leistung in dieser Folge absolut überzeugt!

    Ich frag mich nur, wie man das in der 2. Staffel noch toppen könnte??

    Dankeschön für euren Podcast & beste Grüße

  15. Kai L. Antworten

    Liebe Panelisten,

    MeliandieMaia hat schon viele meiner Kritikpunkte vorweggenommen.

    Ich mochte die Inszenierung, war dabei und musste mir am Ende auch eine Träne verdrücken. Und eigentlich mag ich Gerichtsserien sehr. Aber diese Folge war einfach vollkommen unlogisch.

    Zunächst: ich glaube die Autoren wollten eine Analogie zum früheren Verbot von Homosexualität in den Streitkräften schaffen. Siehe bei uns z.B. die Kießling-Affaire. Es verschlägt einem die Spucke wenn man sieht, wie lange Homosexuelle nicht zur Bundeswehr durften oder sogar entlassen wurden, wenn es rauskam. Aber – wenn das der Plan war- ist es total gescheitert.

    Nun aber zu den vielen Logikbrüchen:

    1. Es wird nachvollziehbar erklärt, warum Genmanipulation verboten ist. Okay, ABER: Una HAT keine Gene manipuliert, sondern ihre Gene WURDEN manipuliert, wie ja auch sehr häufig betont wurde. Sie wird also zunächst gar nicht wegen ihres Seins oder ihrer Art verfolgt, sondern nur, weil sie bei ihrer Einstellung eine Falschaussage gemacht hat.

    2. Gar nicht plausibel wird erklärt, warum genmanipulierte Personen nicht in der Sternenflotte dienen dürfen. Diese Regelung scheint vollkommen frei erfunden, sie steht einfach da, ohne jedes Argument. Dadurch entfällt jegliches Für und Wider der Diskussion. Die Sicht der Anklage ist einfach komplett unsinnig. Una schadet niemandem, sie gefährdet niemanden, sie ist sogar besser geeignet als andere.

    3. Die Anklagepunkte „Volksverhetzung“ (habt ihr das richtig übersetzt???) und später dann sogar Verschwörung sind völlig überzogen und willkürlich. Hier sind die Anklänger ganz klar „böse“ und gehen weit über das hinaus, was die Systemtreue erwartet.

    4. Bei der Lösung , dem Asylverfahren, bin ich aber vollkommen vom Stuhl gefallen. Sowas doofes kann man sich gar nicht ausdenken. Wie kann denn ein Staat einer Person vor der eigenen staatlichen Strafverfolgen Asyl gewähren. Das ist doch in sich selbst unsinnig. Völlig absurd! Asyl kann ich doch nur jemandem gewähren, der zu Unrecht verfolgt wird; der Staat kann ja nicht kohärent logisch eine Tat mit Recht verfolgen und die Verfolgung zugleich als Unrecht qualifizieren. Hilfe! Brainfuck!

    5. Schließlich entbehrt die in der Folge genannte Grundlage für Asyl: Una wird nicht wegen ihres Seins verfolgt, sondern wegen ihrer Tat (falsches Zeugnis). Und als sie sich Pike gegenüber offenbart, wird sie noch überhaupt nicht verfolgt, insofern kann sie ihm gegenüber ja auch nicht asyl beantragen.

    Verrückte Folge.

    GRÜßE
    KAI

    • Fiktivhistoriker Antworten

      Hallo Kai!

      Warum genmanipulierte Personen nicht in der Sternenflotte dienen dürfen scheint mir damit begründet zu werden, dass solche Personen in früherer Zeit (Khan) eine totalitäre Herrschaft begründet hatten. Damit wird Una aber quasi in Sippenhaft genommen, bzw ihr wird unterstellt, dass auch sie eine totalitäre Herrschaft anstreben könnte.

      Das Asyl hatte ich so verstanden, dass Una schon auf ihrem Heimatplaneten unter Diskriminierung zu leiden hatte. Was natürlich völlig an der Prämisse dieser Folge vorbei geht.

      Dummerweise konnte hier das Gesetz selbst nicht so weit in Frage gestellt werden, dass man es hätte ändern müssen, denn zu Zeiten von Julian Bashir gilt es ja offenbar immer noch. Das ist natürlich der Fluch der Prequels. Aber wenn man hier schon eine Ausnahme macht, dann hätte man eine bessere Begründung finden sollen.

  16. Kai L. Antworten

    Nachtrag:
    Ihr nutzt den Begriff Unrechtsstaat nicht korrekt. Dies wäre ein Staat, der in seinem Handeln nicht wirksam an Recht und Gesetz gebunden ist. Wir aktuell z.B. Russland. Die Herrscher können also vollkommen willkürlich machen was sie wollen.
    Die Föderation wird uns hier ausdrücklich nicht als Unrechtsstaat gezeigt! Sonst würde es diesen Prozess gar nicht geben.

  17. Gifty Antworten

    Ich durfte die Folge zusammen mit der ersten im Kino sehen und ich muss zugeben, ich hatte das eine oder andere Tränchen im Auge…

    Weil Ihr immer wieder erwähnt, dass Batel nicht die Bösewichtin ist: ich hab sie nie so gesehen. Sie macht ihren Job so gut sie kann, ob es ihr gefällt oder nicht. Und es war absolut großartig ihren Gesichtsausdruck über den Verlauf der Folge zu bewundern…

    Was ich mich allerdings frage: Was hat sich gegenüber der in A Quality of Mercy gezeigten Timeline geändert hat. Dort wurde Una ja anscheinend verurteilt und hier nicht.
    Hat Pike anders gehandelt, weil er weiß, wie es weitergeht?

    Und nochmal zu Pike: Ihr hattet ja mehrmals darüber gesprochen, ob seine Abwesenheit in „The Broken Circle“ gut oder schlecht war…
    Laut Chris Fisher war das nicht unbedingt eine dramaturgische Entscheidung, sondern Anson Mount hatte einfach keine Zeit, weil er Vater geworden ist.

    • Gifty Antworten

      Ok, der letzte Punkt hat sich mit dem Hören der aktuellen Folge erledigt 😀

  18. Fiktivhistoriker Antworten

    Ich bin gerade über eure Frage gestolpert „wer soll dann auf den Kanon achten?“ Der Kanon war seit TOS oft eher Glückssache. Mit „Enterprise“ wurde er schon sehr stark strapaziert und mit STD endgültig über Bord geworfen. Wer immer in Zukunft Star Trek produzieren wird, der sollte schon im eigenen Interesse darauf achten, nicht die Fans zu verprellen. Vielleicht wäre es schon mal eine gute Idee, nicht ständig Prequels fabrizieren zu wollen. Das ist mittlerweile eine echte „Prequälerei“!

  19. Hannah Antworten

    Hallo Ihr Lieben,
    ich kam erst heute dazu euren Podcast zu hören, darum acuh jetzt erst mein Kommentar.
    Wären wir bei den Jungs von Trek am Dienstag, hätte ich der Folge einen DeKelly-Award vergeben.
    Ich fand sie hervorragend, aber ich hab von Jura auch nicht den Ansatz eines Plans. Ja, ihr habt Recht, es gab ein paar Ungereimtheiten, aber die Message, die hier geliefert wurde, machte es meines Erachtens wieder wett. Insbesonder hat mir Neera gefallen. Wie passend, wenn man sich anschaut, wie Florida gerade wieder mit grossen Schritten zurück ins Mittelalter marschiert, was persönliche Rechte und vor allem Diskriminierung anbelangt.

    Insgesamt hüpft mein Herz, an jedem Donnerstag und ich freue mich, die letzte Folge am Montag noch einmal mit meiner Tochter zu sehen, deren neue Star-Trek-Lieblingsserie SNW ist.

    Noch mehr habe ich mich gefreut, dass ich endlich bald die Short-Treks sehen kann. Darauf bin schon total gespannt.

    Danke für Euren tollen Podcast und auch wenn es hier nicht dazu gehört – ich liebe Eure Never-Ending-Story zu Star Trek IV. Macht einfach weiter so und verzeiht diverse orthographische Fehler,
    ich schreibe hier auf einer schweizer Tastatur, die das scharfe S verleugnet und ausserdem bin habe ich gerade 12 Stunden Nachtdienst hinter mir.

    Montagmorgen, auf der vierstündigen Heimfahrt, werde ich mir den Podcast zu Folge drei anhören.
    Macht weiter so, Eure Hannah

  20. Kai L. Antworten

    Liebe Panelisten,

    ich hoffe, es ist ok, wenn ich hier ein Feedback zum Feedback zum Feedback hinschreiben. Aber eure Besprechung meines Feedbacks (Danke dafür, es fühlt sich super gut an, gehört zu werden!!) hat mich nicht losgelassen, ich habe mir nochmals einige Stellen der Serie angeschaut und muss ein paar Dinge aufschreiben, bevor ich mir entspannt den Rest der nächsten Folge anhören kann (die jüngste Folge SNW fand ich übrigens mega!).

    1.) Das einfachste vorweg: Una wird nicht wegen Volksverhetzung (=Agitation gegen eine z.B. ethnische Gruppe) angeklagt, sondern wegen „Sedition“, was im Deutschen wörtlich mit „Aufwiegelung“ übersetzt werden kann. Der Straftatbestand, der dem in Deutschland am nächsten kommen würde wäre der „Hochverrat“ – aber ihr habt es inhaltlich ja genau richtig beschrieben.
    Schon hier überzieht die Anklage: Una hat in keiner Weise die Regierung/Staatlichkeit in Frage gestellt, sondern einfach nur ihre Genmanipulation verschwiegen.

    2.) Zur Erklärung des Verbots von Genmanipulation verweist ihr auf die Eugenischen Kriege. Das ist schon klar, ich gehe aber noch darüber hinaus: Das Verbot von Genmanipulation lässt sich leicht aus der Unantastbarkeit der Würde des Menschen ableiten und passt daher auch sehr gut in das (von uns projizierte) Wertebild der Föderation. Was nicht passen würde wäre aber die Diskriminierung von Menschen, die – ohne eigenes Zutun! – genmanipuliert wurden; wie z.B. Una und später dann Bashir. Sie müssten der Logik nach volle Menschenrechte haben.

    3.) Die rechtliche Lösung des Falls wäre einfach gewesen und ist in unserer Zeit (mit Blick z.B. auf Homosexualität in den Streitkräften) genau so gelöst: Die Einschränkung, dass Genmanipulierte nicht in der Sternenflotte dienen dürfen, ist in der Sache nicht begründet und widerspricht somit dem Diskriminierungsverbot. Die Sternenflotte hätte daher bei der Einstellung gar nicht danach fragen dürfen, dann hätte Una auch keine Falschaussage machen müssen. Fall gelöst. Es hätte nicht des Asyl-Blödsinns bedurft.

    4.) Jetzt das kompliziertere. Das erneute schauen verschiedener Passagen hat mit nämlich vollkommen verwirrt und auch bei Memory Alpha und Co habe ich keine Lösung gefunden.

    Mein bisheriges Verständnis ging so: Die Illyrianer wollten unbedingt in die Föderation, haben daraufhin ihre Genmanipulationen eingestellt, es gab aber eine kleine Gruppe von Illyrianern, die heimlich weiter Gene manipuliert haben – wie z.B. Unas Familie. Unter diesen Prämissen wäre es also so, dass man als Illyrianer z.B. in die Sternenflotte dürfte, aber eben nicht als genmanipulierter Illyrianer.

    Nun habe ich mir aber nochmal genau die Geschichte von Unas trauriger Kindheit angeschaut. Dort heißt es, dass die Kolonie (nicht explizit illyrianische Kolonie!), auf der sie wohnte, der Föderation beitreten wollte, einige Familien sich aber den neuen Regeln widersetzten, es daraufhin zu Aufruhr kam und man dann die Illyrianer vom Rest der Kolonisten getrennt habe; Una sei aber bei den Nicht-Illyrianer (!!!) untergekommen und habe seitdem ihre Herkunft verborgen. Ferner sagt Unas Anwältin während der Verhandlung, dass Una hier unter Anklage stehe, weil sie Illyrianerin sei. Und in Ghost of Illyria geht Una auch nicht zu Pike und sagt „sorry, ich habe verschwiegen, dass ich genmanipuliert bin“, sondern sie sagt „sorry, ich habe verschwiegen, dass ich Illyrianerin bin“.

    Es scheint mir also so zu sein, dass die Illyrianer gar nicht im Sinne einer staatlichen Entität der Föderation beigetreten sind, sondern dass „Mischkolonien“ (darf man das so sagen?) beigetreten sind, auf denen sich auch Illyrianer befanden. Die Illyrianer wären dann also so etwas wie Ausgestoßene innerhalb der Föderation.
    Das würde mir dann die Idee des Asyls auf abstrakter Ebene näher bringen, (nur abstrakt, weil mit Asyl ja nicht das Recht auf Beitritt in die Sternenflotte einhergeht) würde mich aber völlig unverständlich mit Blick auf die Folge „Ghosts of Illyria“ zurücklassen.

    So, sorry, ziemlich viel Text. Aber ich bleibe verwirrt, mit vielen Fragezeichen im Kopf zurück. Kann man so eine Geschichte nicht plausibler erklären? Oder bin nur ich zu doof das zu verstehen??

    Beste Grüße
    Kai

    • Bridge66 Antworten

      Das Drehbuch passt in die Kategorie „warum einfach, wenn’s auch kompliziert geht“.

  21. Benjamin Antworten

    Mal eine kleine Anmerkung. Ich bin noch nicht durch, sondern an der Stelle, an der ihr euch (wiederholt) darüber wundert, dass es in der Föderation Strafkolonien gibt. Nun, die gab es auch schon in Berman Trek und es gibt sie somit auch noch in der zweiten Hälfte des 24. Jahrhunderts. In einer der ersten Szenen der Pilotfolge von Star Trek Voyager lernen wir die Strafkolonie der Föderation auf Neuseeland kennen, wo Captain Janeway ihren neuen Piloten, Tom Paris, abholt…

  22. Judith aka Badgey_S Antworten

    Liebe Panelisten,

    mir hat die Folge auch sehr gefallen, tolle Bottleshow – Daumen hoch! Sie haben den Spagat zwischen dem Fakt, dass dieses Gesetz zum Verbot von genet. Verbesserungen noch bis weit ins 24. Jhdt. (oder sogar bis ins 25. Jhdt?) reicht und Unas Freispruch inkl. Erlaubnis des Verbleibs in der Sternenflotte m.M.n. gut gelöst.
    Endlich stand Number One auch mal im Mittelpunkt einer Folge, hatte auch schon die Befürchtung, dass sie rausgeschrieben wird.

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