Episodenbesprechung: Star Trek Prodigy – „First Con-tact“ (S01E07)

Taucht ein in unsere neueste Folge, wo Murfs ethische Reise unsere Herzen schneller schlagen lässt! Erfahrt, wie ein Apfelkuchen und ein Schweinchen die Sternenflotten-Ethik auf die Probe stellen. Überraschungen? Garantiert! Hört rein, lacht und philosophiert mit uns über die unendlichen Weiten und die Grenzen des Beamens!

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19 Gedanken zu „Episodenbesprechung: Star Trek Prodigy – „First Con-tact“ (S01E07)

  1. bisserwesserin Antworten

    Für mich war diese Folge ein kleiner Hänger, dennoch wollte ich gleich weiterschauen und hab das auch gemacht, obwohl ich mit euch synchron bleiben wollte (aber wahrscheinlich bin ich gerade deswegen mit euch synchronisiert). Schweren Herzens habe ich beim Halbstaffelfinale pausiert.
    Zu Andys Rant: Das FÜHLE ICH!!!!! Theater, das so abgehoben ist, dass nur „Seit-immer-Abonnenten“ so tun, als ob sie es verstehen… Meine Mutter ist Künstlerin, macht Zeug, das ich nicht verstehe, aber immerhin gibt die nicht vor, anderen Kant zu erklären oder Schiller zu inszenieren. Und wenn es mal eine zugängliche Sache gibt, wird sie als „platt“ kritisiert. So bekommt niemand Zugang!
    Ein positives Beispiel: Die Ausstellung How to catch a Nazi in München. Für mich, die ich mich sehr gut in der Materie auskenne, dennoch Neues, dazu sehr zugänglich, viele Videos…
    Zu Spucknäpfen und der Spielzeit von Western schweige ich mal (nur marginale Überschneidung)
    Zu Tarnvorrichtung Defiant: Da war doch in der ersten Folge eine Romulanerin an Bord.
    Sei‘s drum. Freue mich auf jede Folge, bin aber jetzt erstmal paar Tage Urlaub.

    • Schmiddi Antworten

      Für mich war diese Folge auch die bisher schwächste. Mir hat die Figur der weiblichen Ferengi nicht gefallen, selbst für ihre Spezies war sie zu bösartig. Außerdem hat mich die Geschichte zu sehr an die 4. Staffel von Discovery erinnert. Und mit Discovery konnte ich mich bis jetzt noch nicht anfreunden.

      Ich hätte auch kein Problem damit, wenn ihr eure Prodigy-Folgen weiter vorproduziert und parallel zu den Besprechnungen von Discovery-Staffel 5 veröffentlicht :).

      • LtCdr Hoppenstedt Antworten

        Wir sind über die Jahrzehnte vielleicht auch stereotypenblind geworden, was die Spezies bei Star Trek betrifft. Vulkanier sind immer logisch, aber nie böse. Bajoraner immer von Propheten erleuchtet. Ferengi immer geldgierig, bisschen putzig-trollig, aber nie böse. Geht denn rücksichtslose Gier ohne eine fette Portion krimineller Energie? In der Zwischenzeit, bei neueren Produktionen, haben wir ganz unterschiedliche Charakterzüge bei vielen Spezies gesehen, und daher finde ich die gierige Oma ganz gut gelungen.

  2. Michael Antworten

    Da muß ich doch schon nach 9 Minuten auf Stop drücken und einen Kommentar schreiben.
    Bonn ist ein Vorort von Köln??? Bisher haben wir uns ja immer gut verstanden, aber so nicht, mein Freund! 😅

    • Andreas Autor des BeitragsAntworten

      Entschuldige, Bonn ist natürlich mehr als ein Vorort. „Satellitenstadt“ trifft es besser… 😉

      • Michael Antworten

        Jetzt willst Du mich aber richtig ärgern, was? 😉

        Laut Wikipedia ist „eine Satellitenstadt ist eine Siedlung im Umfeld einer größeren Stadt und ist […] wirtschaftlich wie funktional von der Kernstadt abhängig. Sie besteht hauptsächlich aus Wohngebieten für Pendler und zeichnet sich durch eine niedrige Arbeitsplatzdichte aus. Sie verfügt über wenig eigene Infrastruktur und diese beschränkt sich auf rudimentäre Funktionen, etwa auf Einzelhandelsgeschäfte des täglichen Bedarfs und Schulen. Satellitenstädte sind eine neuzeitliche Erscheinung. Sie wurden gebaut, um den Wohnraumbedarf für die Kernstadt nach der Ideologie der autogerechten Stadt decken zu können.“

        wirtschaftlich und funktional abhängig, wenig eigene Infrastruktur, rudimentäre Funktionen…
        Unverschämtheit! 😜

  3. Roger, over Antworten

    Kleine Idee: Ihr könntet ja für eine begrenzte Zeit, zwei Podcast-Folgen pro Woche rausbringen (je 1x Disco und Prodigy), damit die bereits vorproduzierten Folgen nicht im Schrank anschimmeln…
    Wenn ich mich richtig erinnere, hattet ihr auch früher schon mal Phasen, in der Ihr nicht immer eine Woche gewartet hattet. Aber klar verstehe ich auch, wenn ihr das Pulver nicht gleich verschiessen wollt.

    Die Dysons scheinen eine schrecklich innovative Familie zu sein. Ich wünschte mir, dass die Idee einer Dyson-Sphäre von jemanden anderem entwickelt worden wäre. Ich muss immer an die Staubsauger denken… und da werde ich immer aus der Fantasie-Welt in die Realität gezogen… das nervt mich irgendwie. Aber auch umgekehrt, wobei zweiteres für mein Markenimage des Produktes von Vorteil ist.

    Schöne Ostern euch!

  4. Gifty Antworten

    Wenn das nicht mal ein Bildungs-Podcast ist. Ich war ganz überrascht, als es irgendwann plötzlich um Star Trek ging.
    Von Kant bis Kymatik haben wir auf jeden Fall alle viel gelernt.

    Prodigy funktioniert weiter als Einführungskurs in das Thema Star Trek. Wir haben eine neue Technik: den Transporter. Ein neue Spezies: Die Ferengi. Und ein neues wichtiges Star Trek Thema: den Erstkontakt. Wirklich schön, wie sie das so Stück für Stück aufbauen.
    Und für die, die das alles schon kennen, gibt es ein wunderschönes Wortspiel nach dem anderen. Als erstes natürlich den Folgentitel. Dann das Ferengi-Schiff „Damsel“, das einen Distress-Call schickt, also die klassische „Damsel in Distress“, und Nandis Gehilfe „Pik-Pox“ klingt sehr wie eine Abkürzung von „Pick-Pocket“, also Taschendieb.
    Wie das ganze ausgeht, dürfte keinen der (erwachsenen) Zuschauer überrascht haben, trotzdem war es nett gemacht. Und wir haben etwas über Dals Vergangenheit erfahren.

    Spannend fand ich die Parallelen zu Discovery Staffel 4, die ja auch zur selben Zeit lief. Ihr hattet ja schon bei „Kobayashi“ den fast gleichen Folgentitel „Kobayashi Maru“ angesprochen. Hier hatten wir jetzt einen Erstkontakt mit einer fremdartigen Spezies, die völlig anders kommuniziert als man es gewohnt ist und man erstmal rausfinden muss, wie das funktioniert. Und einen Protagonisten, der einen wichtigen Gegenstand an einen Konkurrenten verliert, aber schafft, ihn heimlich mit einem Tracker zu versehen (bei Discovery war es Michael mit dem Isolynium auf diesem Casino-Planeten)
    Und die Kardaschow-Skala und Dyson-Sphären (bzw -Ringe) hatten wir da auch schon…
    Ob das Absicht ist? Oder ob es mir nur so vorkommt, weil ich die Staffel gerade gesehen habe…

    In Frankreich wurde ja vor ein paar Tagen ganz überraschend die zweite Staffel Prodigy veröffentlicht. Bin gespannt, wann Netflix nachzieht. Von mir aus dürfen sie aber noch bis nach Discovery warten. Bzw. bis Ihr mit Staffel 1 von Prodigy fertig seid…

    • Judith aka Badgey_S Antworten

      Der Auftritt von Nandi als Vertreterin der Ferengi macht die Galaxie wieder mal gefühlt ein wenig kleiner mMn., kann ich aber mit Blick auf die Zielgruppe der Serie durchaus verschmerzen. Dal kann einem da schon ein wenig leid tun: Er kennt seine Spezies nicht und seine Ziehmutter hat ihn einfach „verscherbelt“. – schon ziemlich bitter. Hätte mich als 8-10jährige Zuschauerin sicher beschäftigt… Das Setting mit der neuen Spezies war wie immer toll gemacht. Und klar, ich wäre weiterhin sehr gespannt, wie es weitergeht.

  5. K'Ehleyr Antworten

    Mea res non agitur. Als Kulturwissenschaftlerin und Museumsmitarbeiterin finde ich die Flachheit Eurer Argumente in Bezug auf „Hoch“Kultur bemerkenswert. Ihr habt doch beide studiert und solltet eigentlich wissen, dass anekdotische Evidenz kein besonders gutes Argument ist. Euch hat eine Ausstellung oder eine Inszenierung nicht gefallen und schon ist die ganze „Hoch“Kultur abgehoben (höhö) und hat den Menschen nichts zu bieten?

    Ihr Lieben, vielleicht bleibt Ihr einfach bei Euch und stellt fest, dass Ihr mit vielen nichts anfangen könnt (aus welchen Gründen auch immer) und behauptet nicht, dass es grundsätzlich an der Gegenseite liegt.

    Zumal Ihr munter Kunst-, wissenschaftliche und Unterhaltungsmuseen durcheinanderwerft. Bei Bedarf kann ich gerne über mehrere Seiten erläutern, wie das mit der Rezeption und dem „interesselosen Wohlgefallen“ funktioniert, aber das führt vielleicht zu weit an dieser Stelle.

    Gute Kunstmuseen in Eurer Nähe:

    NRW-Kunstsammlung (K20 und K21)
    Nussbaum-Haus Osnabrück
    Folkwang-Museum Essen
    Gasometer Oberhausen
    Museum Ludwig Köln
    Schloss Moyland

    Einer meiner liebsten Ausstellungsorte zeigt übrigens nur ein einziges Kunstwerk, nämlich die Dominikanerkirche in Münster.

    Hach, ich liebe Museen 🙂

    • Roger, over Antworten

      Ein andere Sichtweise:

      Andreas hat das ja aus seiner persönlichen Nutzerperspektive berichtet. Das hat ja nichts mit seiner Bildung zu tun.

      Ich arbeite ja in der Produkt- und Dienstleistungsentwicklung (ein Museum ist auch eine Dienstleistung). Besonders wichtig sind auch qualitative Daten, die aus dem Verhalten und Erleben einzelner Personen (Nutzende, Kunden, Bürger:innnen…) generiert werden. Fortschrittliche Organisationen nutzen auch (qualitative) Kund:innenfeedbacks zur Optimierung ihres Angebotes (also nicht nur diese fragwürdigen aber beliebten quantitativen Zufriedenheitssaklen).

      Ich würde jetzt diese Statements von Andreas ernst nehmen (die sehr nachvollziehbar geschildert wurden). Aber ja, ich würde noch ein paar Besucher:innen mehr befragen (oder beobachten) um noch mehr und andere Sichtweisen einzuholen. Nichtsdestotrotz wäre mir seine Bewertung als Entwickler über die Ausstellung wichtig … und sollte es auch für die Bundeskunsthalle sein. Zumal er nicht nur ein gewöhnlicher Nutzer ist, sondern auch Lehrer und somit Experte für seine Schüler:innen.

      Ich persönlich kann Abgehobenheit in den verschiedensten Organisationen feststellen. Sei es von Krankhäuser, Hochschulen (ich arbeite auch bei einer), der Tech-Branche, Bibliotheken, Museen, Kunst- und Design etc. etc., die vielfach selbst zu wissen glauben, wie ihre «Kunden» ticken oder was sie brauchen und sich nicht auf ein Niveau «herunterlassen» wollen, um z.B. Dinge allgemeinverständlich zu erklären, zu schreiben oder zu gestalten. Deshalb liegt es durchaus öfter an der «Gegenseite».

      Aber nicht nur. Es gibt auch positive Beispiele. Auch Museen.

      Das ist jetzt meine menschenzentrierte Entwicklungssichtweise. Ein schöner Tag.

    • Andreas Autor des BeitragsAntworten

      Evtl. liegt auch ein kleiner Fall von „Ich ärgere mich und höre nicht mehr richtig zu!“ vor. Natürlich ist anekdotische Evidenz keine wissenschaftliche Forschung. Aber die hatte ich ja hier gar nicht im Sinn, wenn ich aus einem persönlichen Eindruck heraus rante!!

      Und ich habe auch nicht die ganze Hochkultur kritisiert, sondern Eigenschaften der Hochkultur, die mir (in anekdotischer Evidenz) immer wieder begegnet sind. Ich nehme ja am kulturellen Leben teil, begreife mich als Menschen mit einem hohen Bildungsgrad und einem durchaus passablen kulturellen Horizont. Und dennoch begegnet mir immer wieder eine große Schwelle zum Verständnis unterschiedlicher Nischen, bei denen ich mich fragen muss: Ist das gewollt??

      Was ich allerdings zugestehen muss: Natürlich unterscheiden wir hier nicht spezifische Museenarten und Ausstellungsformen. Und das ist falsch. Vielleicht liegt hier auch ein Grundkonflikt der Kantausstellung: Weiß sie eigentlich, was sie sein will? Soll es eine Kunstinstallation im Horizont von Kants Leben sein? Soll es eine biographische Kant-Ausstellung sein? Soll es eine thematische Ausstellung zu Kants Werken sein? Für alle drei Ansätze gibt es Hinweise – aber alle drei Ansätze verfolgt die Ausstellung nicht konsequent. Und dann ist da ja auch nicht der kritische Ansatz. War das ein Feigenblatt?

      Ich bleibe radikal bei mir! Ich kann aber durchaus einschätzen, wie geheuchelt bestimmte Reaktionen auf die Ausstellung waren, weil diese im besten frankfurtschen Sinne „Bullshit“ waren, inhaltlich! Mir persönlich machen bestimmte Rezensenten von hochkulturellen Erlebnissen den Eindruck, als würden sie heucheln, etwas verstanden zu haben – bei kleineren Nachfragen fiele das aber zusammen. Hier habe ich aber keinen besonderen Anspruch auf Originalität dieser Beobachtung, immerhin gibt es das schon bei Rousseau und Schiller. Hochkultur will manchmal elitär sein – und Menschen heucheln, um sich zum elitären Kreis zugehörig zu fühlen.

      In allem, was ich hier anführe, gilt aber ein beschwichtigendes: #notallhighculture

  6. photonenzähler Antworten

    Da gebe ich doch auch mal meinen Senf (Meerrettich-Senf aus der Mühle Kleinhettstedt, richdich gudes Zeuch!) zur „Hochkultur“ dazu, fand die Aussagen dazu leider recht, äh, gedankenarm.

    Zum Theater, beruflich hab ich dort gute Einblicke: Ich erlebe oft, dass Leute sagen „Das ist mir alles zu modern inszeniert“, ich muss dann immer daran denken, dass mit diesem „Argument“ auch schon Goethe kritisiert wurde, zu seiner Zeit als Intendant am Weimarer Hoftheater. Theater ist nun einmal eine wandelbare Kunstform, wenn das nicht so wäre, könnten wir eine historisch korrekte (was auch immer das sein soll) Inszenierung aufnehmen, die dann streamen und die Theater dicht machen. Dann gibt es nur noch diese Kommerzbuden, in denen 30 Jahre lang jeden Abend das gleiche Plastik-Musical gespielt wird.

    Theater muss roh und kantig sein, tiefgründig, auch mal drüber, völlig übertrieben bis extrem reduziert, sonst wird es schnell belanglose Abendunterhaltung – und damit irrelevant. Nichts ist schlimmer, als eine Inszenierung, aus der man raus geht und denkt „Jo, war okay“.

    Und ja, es gibt schlechte Inszenierungen. Die Möglichkeit, scheitern zu dürfen, ist für mich aber eines der schönen Privilegien des Theaters, lieber eine krachende Bruchlandung als ein flacher Publikumserfolg, den man einen Tag später vergessen hat.

    Sehenswerte Inszenierungen aktuell – viel Weimar, da ich in der Nähe wohne und dort am häufigsten bin, um Photonen zu zählen 😉

    Meister und Margarita (Michail Bulgakow, DNT Weimar)
    Die Jahre (Annie Ernaux, DNT Weimar)
    A Clockwork Orange (Anthony Burgess, DNT Weimar)
    Die Leiden des jungen Werther (JWv Goethe, DNT Weimar)
    Prima Facie (Suzie Miller, Theater Heilbronn)
    Gott wartet an der Haltestelle (Maya Arad Yasur, Theater Heilbronn)
    Der Menschenfeind (Molière, Deutsches Theater Berlin)

    Zum Schluss eine ernst gemeinte Einladung – solltet ihr mal in Thüringen sein, kommt gerne vorbei, und nach dem Theater diskutieren wir bei einem Getränk über das, was wir da gerade gesehen haben. Jede der genannten Inszenierungen würde ich mir auch ein zweites oder drittes Mal anschauen.

    • Andreas Autor des BeitragsAntworten

      Hä? Ich habe doch die diverse Theaterszene explizit gelobt und nur am Schauspiel Köln kritisiert, dass der (gerade scheidende) Intendant sich leider in den letzten Jahren auf eine bestimmte Art von Theater festgelegt hatte?!

  7. derPütt Antworten

    Ich hab nach der ersten halben Stunde erstmal pausiert weil ich das Gefühl auch aus diversen Museumsbesuchen kenne und dann mein Bücherregal durchforstet. Und gefunden was ich gesucht habe: Es gibt ein wunderbares Buch was als Vorarbeit für die Kant-Ausstellung evtl auch den Schülern gefallen könnte: „Kant für die Hand“ von Hanno Depner im Knaus Verlag. Da wird das Leben und Werk von Kant kurz und gut erklärt und nebenbei gibt es einen Bastelbogen der in jedem Kapitel mehr Teile enthält und zu einem großen Kant-Würfel mit Schubladen und beweglichen Teilen zum Gesamtwerk zusammen geklebt wird. Philosophie zum Nachbauen quasi…
    Grüße aus der Kölner Nachbarschaft

  8. K'Ehleyr Antworten

    Mir ging es beim Verweis auf den Bildungsgrad nicht darum, wie man Kultur wahrnimmt, sondern wie man darüber diskutiert.

    Ich habe überhaupt kein Problem damit, wenn Menschen mit KulturANGEBOTEN und/oder dem Publikum nichts anfangen können. Ich persönlich finde Menschen auch ganz schrecklich, die ins Theater gehen, um gesehen zu werden, und nicht um etwas zu sehen. Und wenn Dich ein Kunstwerk nicht anspricht, dann ist das halt so.

    Für mich ist Kunst kein Gegenstand oder eine Aufführung oder ein Buch, sondern der Prozess, der im besten Fall zwischen dem Produkt eines Künstlers und dem Betrachter oder Hörenden entsteht. Die Emotion, die Freude oder Trauer, die im besten Fall dazu führt, dass man neugierig wird oder eine Erkenntnis bekommt oder einen moralischen Anstoß oder, oder, oder …

    Aber das funktioniert natürlich nur auf einer persönlichen Ebene und kann nicht allgemein verhandelt werden.

    Auf der anderen Seite gibt es auch immer handwerkliche Fehler, die man objektiv bewerten kann und von denen scheint die Kant-Ausstellung ja einige zu haben, wie Andreas überzeugend dargelegt hat. Aber ich finde es sehr problematisch, in seinem augenblicklichen Ärger alles in einen Topf zu werfen.

    Ich habe sehr genau zugehört, kann mich aber nicht ein zweites Mal dazu zwingen, um die vielen Stellen raus zu suchen, an Du, lieber Andreas, Dich über die „Hoch“Kultur im Allgemeinen ausgelassen hast. Der Versuch von Sebastian, gegen Ende hin ein wenig zu relativieren, kam dann doch sehr spät und hat den ersten Eindruck der unreflektierten Verallgemeinerung nicht mehr wett machen können.

    Würde ich in der Bundeskunsthalle arbeiten, hätte ich Dir sehr aufmerksam zugehört und wäre in mich gegangen, um zu überprüfen, was ich falsch gemacht habe. Da ich dort nicht arbeite, war Dein Ausbruch für mich nur ein ärgerlicher Angriff auf all jene in der Kultur und Wissensvermittlung, die sich ernsthaft um einen Dialog bemühen.

    Nix für ungut.

  9. K'Ehleyr Antworten

    Ach, noch zur Ergänzung: Die von Dir kritisierten „Eigenschaften der Hochkultur“ gehören nicht zwingend zu eben dieser. Sie sind Begleiterscheinungen, aber nicht unbedingt Teil davon.

    Sebastian hat ja auf Shakespeare verwiesen – ganz zu Recht, denn damals gab es diese Unterschiede zwischen U und E noch nicht, im Globe Theatre trafen sich alle Gesellschaftsschichten überwiegend demselben Motiv: sich unterhalten zu lassen.

  10. LtCdr Hoppenstedt Antworten

    Moin zusammen,

    Allein eine Definition was denn wohl „Hochkultur“ sei und was nicht würde mir missfallen. Ab wann ist sie denn „hoch“? Allein die Verkaufszahlen dürften kein Kriterium sein, sonst wäre Sebastian F. mit seinen Büchern, die bei Denis Scheck regelmäßig in der Altpapiertonne landen, auch Hochkultur. Soll doch jeder drauf gucken wie er will. Ehrliche Winzer sagen: ein guter Wein ist einer der Ihnen schmeckt.

    Kürzlich gab es eine ernüchternde Veröffentlichung zum Rothschen Kulturpass für 18jährige: von den 200 EUR pro Kopf wurde das konsumiert, was immer konsumiert wurde. Kinoticket, Bücher, Geschenke für Eltern. Kaum jemand ließ sich für Theater, Kabarett, Oper, Klassisches Konzert inspirieren. Bedeutet für mich, was ich immer sehe: die kulturelle, soziale, intellektuelle und wie auch immer definierte Filterblase ist konstant vorhanden und die verschiedenen Blasen haben kaum Kontaktflächen für Übergänge von einer Welt in die andere. Wagnerfans werden keinen Rappern zuhören, Graffitifans wollen von Cranach nichts wissen, und das Netz fördert die Abschottung voneinander eher. Wir sind bekannt als Land mit geringer Klassendurchlässigkeit, wollen aber annehmen, dass ein Gutschein für 200 EUR (künftig nur 100) eine Hochkultur allen zugänglich macht? Wie denn bei unserer sich weiter verstärkenden Bildungskrise?

    Viele Museen erlebte ich eher als seichtes Infotainment. Offenbar meint man inzwischen, dass was „Interaktives“ bereits genügt um Lernimpulse auszulösen. Hüpfen von einem Leuchtfeld zum nächsten, mal in ein dunkel Loch greifen und Warmes, Flauschiges oder Stacheliges zu ertasten – das soll mir was über neuronale Systeme vermitteln? Eher nicht. Das Niveau der Museen passt sich ans Bildungsniveau an, so profan muss man es vielleicht sehen. Wollen wir was ändern, muss es mit einem nationalen Kraftakt in Richtung Bildungs- und Chancengerechtigkeit beginnen, frühkindlicher Förderung. Erst wenn die soziale Herkunft keine Rolle mehr spielt, also die lange vernachlässigte Basisarbeit getan ist, wären Feinjustierungen überhaupt zu erwägen. So bleibt es aber nur ein Vortäuschen des Sichkümmerns, und ich hege sogar den Verdacht, dass es gewissen Kreisen durchaus genehm ist, wenn das Zahnarztsöhnchen trotz vielleicht nur mittelmäßiger schulischer Leistung die Praxis von Papa übernehmen kann. Just a thought.

    Diese Episode fand ich durchaus spannend, auch wenn der nächste Planet schon wieder zunächst als „Mörderplanet“ erscheint, und schon wieder Raumschifflandung. Die gierige Ferengi fand ich sehr lebensecht und dachte schon, dass hier Motion Capture am Werke war. Den Entwurf der Aliens als Energiewesen oder was sonst mit Klängen und Kristallen, das haben wie schon unendlich oft gesehen und ebenso oft sind diese ja gar nicht an Planeten gebunden, schwirren durchs All und bringen an Bord alles durcheinander, weil unsere ahnungslosen Protagonisten wieder mal Lebensenergie oder Nachkommen der Fremdlinge schreddern. Ach ja…

    Bei all dem Exotisch-Energie-Transzendenz-Advanced-Civilization-Gedöns würde ich mir mal Exoplaneten wünschen, die näher an dem sind was die Astronomie erwartet. Urschleim wie bei TNG einmal. Auch die Erde hatte mal eine Atmosphäre die für uns heute tödlich wäre. Humanoiden lange vor Zivilisationsgründung, oder nur Saurier oder Leben nur im Wasser. Vielleicht muss es auch immer schrill und schräg sein, weil es sonst nicht für Äktschen taugt? Trotz aller Klischees sehr spannend und gute Unterhaltung.

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